Ebenso wie es inkonsequente Menschen gibt, die nicht wissen, was sie wollen, gibt es auch inkonsequente Filme, deren Unentschlossenheit einem praktisch ins Gesicht springt – und wir alle wissen, wie sich Inkonsequenz und Unentschlossenheit auf das Gesamtbild auswirken, egal ob bei Mensch oder Film…

Inhalt

Nach zwei Jahren Beziehung stehen Brooke (Jennifer Aniston) und Gary (Vince Vaughn) vor dem Aus: Während Brooke sich von Gary vernachlässigt und nicht ernst genommen fühlt, hat Gary das Gefühl, Brookes Ansprüchen nicht gerecht und von ihr ständig kritisiert zu werden. Da beide in ihre gemeinsame Wohnung investiert haben und keiner von beiden bereit ist auszuziehen, teilen Brooke und Gary die Wohnung auf, was situationsbedingt zahlreiche Komplikationen nach sich zieht – zumal keiner von beiden die Trennung wirklich möchte…

Kritik

Wie lustig und makaber man einen Film über ein sich trennendes Paar inszenieren kann, vermochte Danny DeVito 1989 in „Der Rosenkrieg“ eindrucksvoll zu beweisen. Wer nun hofft, eine moderne Variante dieser schwarzen Komödie zu sehen, dürfte maßlos enttäuscht werden: Unentschlossen wechselt „Trennung mit Hindernissen“ zwischen Komödie und Beziehungsdrama hin und her, ohne in einem der beiden Bereiche überzeugen zu können.

Zwar gibt es durchaus Gelegenheiten zum Lachen, köstlich ist z.B. die aus dem Trailer bereits bekannte Szene, in der Brooke versucht, Gary mit einem attraktiven Mann eifersüchtig zu machen, dieser sich aber mehr für Gary und Videospiele als für sein Date mit Brooke interessiert, doch kommen solche Szenen leider viel zu selten vor, als dass sie den Film tragen könnten.

Ebenso verhält es sich mit den ruhigen Szenen: Wer bereits eine Trennung hinter sich hat, weiß, dass man sich oft wünscht, Dinge in einer Beziehung gesagt oder getan zu haben, von denen man weiß, dass man sie hätte sagen oder tun sollen. Im Film die Fehler zu zeigen, die wir selbst tagtäglich erneut machen, mag zwar realistisch sein, ist aber aufgrund eben dieser Alltäglichkeit nicht mitreißend genug, um dem Film die nötige Tragik zu geben.

Auf Darstellerseite gibt es hingegen nicht viel auszusetzen: Jennifer Aniston und Vince Vaughn spielen zwar nicht so, als würden sie es auf den Oscar abgesehen haben, erfüllen die Figuren aber mit genug Leben, um wenigstens kurzzeitig mitzubangen, ob sie sich nun versöhnen oder nicht. Als Nebenfigur begeistert vorallem Jon Favreau als Garys schräger und leicht psychopathisch wirkender Freund Johnny O, während Justin Long in seiner Rolle als homosexueller Christopher einfach nur jedes noch so dumme Klischee abarbeitet und förmlich danach schreit, mit einer Rakete im Hintern, dieses Vergnügen gönnen wir ihm, auf den Mond geschossen zu werden.

Fazit

Weder Fisch noch Fleisch, überzeugt „Trennung mit Hindernissen“ weder als Komödie noch als Beziehungsdrama und rettet sich lediglich durch eine Handvoll gelungener Szenen, die allerdings auch nicht verhindern können, dass der Film spätestens beim nächsten eigenen Streit vergessen ist…

Wertung: 4/10

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