Als Fan knackiger 80er-Jahre-Action muss man Joseph Zitos “Red Scorpion” angeblich gesehen haben. Nachdem ich das nun endlich getan habe, frage ich mich: Wieso?

An Dolph Lundgren kann es nicht liegen. Dieser läuft zwar einen Großteil des Films mit entblößtem und knackig durchtrainiertem Oberkörper durch die Gegend, präsentiert ansonsten aber maximal 1 1/2 Gesichtsausdrücke und wirkt als Tötungsmaschine mit Gewissen zuweilen unfreiwillig komisch.

An der Story kann es auch nicht liegen. Diese ist nämlich nicht nur einfältig (was ich bei 80er-Jahre-Action eigentlich als Pluspunkt empfinde), sondern auch noch extrem holprig und vor allem zäh inszeniert. Der Wandel vom Befehle ausführenden Elitesoldaten hin zum Kämpfer für die Unterdrückten wurde selten langweiliger und unglaubwürdiger dargestellt als hier.

Liegt’s also an der Action? Nun, diese ist zwar nicht schlecht (und vor allem handgemacht), aber viel zu rar gesät. Eine recht schicke Verfolgungsjagd zu Beginn, ein zwei bedeutungslose Keilereien in der Mitte und die kurze finale Schießerei (gewürzt mit ein paar Explosionen) am Ende hätten mich auch vor 20 Jahren nicht vom Hocker gerissen.

Insgesamt bietet “Red Scorpion” also nichts, was länger in Erinnerung bleibt oder gar das Gefühl hinterlässt, einen kultigen Actionfilm gesehen zu haben. Was bleibt, ist lediglich die Gewissheit, dass man auch als 80er-Jahre-Actionfilm-Fan nicht jeden Film dieser Ära gesehen haben muss …

Meine Wertung: 4/10

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