Im Kino hatte ich den Film trotz meiner ausgeprägten Vorliebe für hirnlose Effekte-Blockbuster leider verpasst, doch nun war es endlich so weit: Peter Bergs Science-Fiction-Actionfilm „Battleship“ stand auf meiner Möchte-ich-nun-endlich-mal-sehen-Liste ganz oben. Also Hirn aus, Fernseher und Subwoofer an – möge das Versinken der Schiffe beginnen!

Worum geht’s

Alex Hopper (Taylor Kitsch) ist ein Draufgänger. Und ein Taugenichts. Um aus ihm endlich einen verantwortungsbewussten Mann zu machen, schleift sein Bruder Stone (Alexander Skarsgård) ihn zur US-Navy, in der Alex trotz seines ungestümen Charakters schnell Karriere macht. Während eines Flottenmanövers landen urplötzlich außerirdische Kampfschiffe im Ozean und starten einen vernichtenden Angriff auf die Flotte. Als oberster noch lebender Offizier liegt es nun an Alex, seine Mannschaft und die Welt zu retten …

Meine Meinung

Meine Güte, was für ein Blödsinn. Ich bin nun wahrlich niemand, der bei einem Film wie „Battleship“ Logik oder gar Anspruch erwartet, aber der Film ist so haarsträubend, dass „Transformers“ daneben wie ein Nobelpreis-Kandidat wirkt.

Von den wirklich gelungenen Effekten einmal abgesehen, hinterlässt hier so ziemlich alles einen unfreiwillig komischen Eindruck. Testosteron gesteuerte Alphamännchen, die jeden Konflikt mit ihren Fäusten klären und damit in der Navy selbstverständlich eine Blitzkarriere hinlegen. Blondinen mit Brüsten so groß wie die Beine lang, die dieselbigen sofort breit machen, sobald eines der Testosteron gesteuerte Alphamännchen mit seinem Burrito wedelt. Riesige Kriegsschiffe, die sich in Ermangelung einer Handbremse durch Werfen des Ankers mal eben spontan in die nicht vorhandenen Kurven legen. Außerirdische, die … ach, ich könnte noch stundenlang so weitermachen.

Zugegeben, die ganze Chose hat schon einen gewissen Unterhaltungswert. Sofern man als Zuschauer bereit ist, auf sämtliche Naturgesetze und Regeln der Logik zu pfeifen. Spätestens wenn die letzten Überlebenden gemeinsam mit den Veteranen aus dem zweiten Weltkrieg auf der eigentlich stillgelegten USS Missouri zu AC/DCs Thunderstruck in die letzte Schlacht gegen die Außerirdischen ziehen, ist Spaß pur angesagt. Ja, die Szene ist extrem doof. Aber irgendwie auch verdammt cool! Und steht damit stellvertretend für den gesamten Film.

Was „Battleship“ leider völlig fehlt, ist jeglicher Funken an Spannung. Die Action- und Invasionsszenen sind zwar nett inszeniert und wirklich schick anzusehen, ließen mich aufgrund der nicht vorhandenen Figurenbindung aber dennoch kalt. Außerdem habe ich schmerzlich eine erkennbare Handschrift des Regisseurs vermisst, der letztlich „nur“ eine innovationslose Michael-Bay-Kopie abgeliefert hat. Andererseits kopiert der sich inzwischen ja auch nur noch selbst. Und wie heißt es so schön: Lieber gut geklaut als schlecht erfunden!

Die Blu-ray begeistert dafür mit tollem Bild und sattem Ton, dessen Subwoofer-Einsatz mir mal wieder vor Augen geführt hat, dass ich dringend aus meiner Mietwohnung aus- und in ein eigenes Haus einziehen muss. Meine Nachbarn dürften diesen Tag bereits herbeisehnen.

Mein Fazit

Peter Bergs „Battleship“ ist wie eine Folge „Ich bin ein Star – Holt mich hier aus!“: Es gibt keine Handlung, die Figuren sind allesamt erschreckend oberflächlich und die Dialoge unfassbar schlecht. Und dennoch ist das Gesamtpaket aufgrund seiner Absurdität irgendwie unterhaltsam.

Meine Wertung: 6/10

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