Ihr wählt, ich schaue und schreibe. So lautet meine jüngste Idee. Ihr habt euren Teil geleistet und euch für den Thriller “Ein riskanter Plan” entschieden. Nun bin ich an der Reihe. Eines kann ich schon mal vorwegnehmen: Ihr habt eine gute Wahl getroffen …

Worum geht’s

Ein Mann (Sam Worthington) betritt das New Yorker Roosevelt-Hotel. Er nimmt sich ein Zimmer in der 21. Etage, lässt sich ein luxuriöses Frühstück kommen und isst es in Ruhe auf. Danach beseitigt er all seine Fingerabdrücke, hinterlässt eine kurze Notiz auf dem Tisch und klettert hinaus auf das Fenstersims. Die Polizei wird benachrichtigt. Detective Jack Dougherty (Edward Burns) versucht den scheinbar Lebensmüden von seinem Vorhaben abzubringen, doch dieser möchte ausschließlich mit der Polizistin Lydia Mercer (Elizabeth Banks) reden. Mercer findet heraus, dass sie es mitnichten mit einem geistig verwirrten Selbstmörder, sondern mit dem Ex-Cop Nick Cassidy zu tun hat. Nick wurde vor einigen Jahren schuldig gesprochen den Millionär David Englander (Ed Harris) bestohlen zu haben und verbüßt seitdem eine Haftstrafe. Während der Beerdigung seines Vaters nutzte Nick einen Streit mit seinem Bruder Joey (Jamie Bell) zur Flucht. Nun steht er scheinbar ausweglos auf dem Fenstersims und droht damit in die Tiefe zu springen. Doch das ist nur Teil eines Plans, um die eigene Unschuld endgültig zu beweisen …

Meine Meinung

Gut geklaut ist halb gewonnen. Wer sich schon immer die Frage gestellt hat, was für ein Film wohl entstünde, wenn man den Thriller „Verhandlungssache“ mit „Mission: Impossible“ kreuzen würde, bekommt hier das Ergebnis präsentiert. Sowohl die Ausgangslage als auch die Dialoge erinnern zum Teil frappierend an den (übrigens hervorragenden) Geiselnehmerthriller mit Samuel L. Jackson und Kevin Spacey, während die Umsetzung des eigentlichen Plans direkt von Ethan Hunt und dessen Team hätte ausgeführt werden können. Das Ergebnis ist ein extrem kurzweiliger Thriller, der in vielen Momenten durchaus spannend ist, gleichzeitig allerdings ein ziemliches Glaubwürdigkeitsproblem hat. Denn so raffiniert der Plan auch ist, so unwahrscheinlich ist dessen erfolgreiche Durchführung. Einem Team von ausgebildeten Agenten traue ich solche Aktionen gerade noch so zu (oder lasse sie ihnen zumindest durchgehen), doch bei den Beteiligten handelt es sich nicht um ausgebildete Agenten, sondern um Durchschnittsbürger. Und da genügt mir auch die Erklärung nicht, dass die Aktion seit zwei Jahren geplant sei und die erforderlichen Schritte wiederholt geübt wurden.

Wer darüber hinwegsieht, dass die Durchführung des titelgebenden Planes ein wenig *räusper* unglaubwürdig ist, wird mit einem überdurchschnittlich unterhaltsamen Film belohnt, der raffiniert einen Cop-Thriller und einen Heist-Movie in sich vereint und neben der unverbrauchten Fenstersims-Szenerie gute (aber niemals aufdringliche) Actionszenen, eine Prise Humor und sympathische Figuren bzw. Darsteller zu bieten hat. Hier stechen besonders der gewitzte Jamie Bell und Genesis Rodriguez hervor, auch wenn letztere eher durch ihre Attraktivität und eine unnötige (aber wunderschön anzusehende 😉 ) Szene in Erinnerung bleibt, in der sie ihre Arbeitskleidung wechselt. Ein wahrer Glücksgriff ist einmal mehr Ed Harris, der den skrupellosen Immobilienhai Englander so überheblich spielt, dass man ihn einfach hassen muss. Sehr gefreut habe ich mich auch über das Wiedersehen mit William Sadler, den man meiner Meinung nach viel zu selten im Kino zu sehen bekommt.

Mein Fazit

Spannende und extrem kurzweilige Mischung aus „Verhandlungssache“ und „Mission: Impossible“, die, sofern man die Glaubwürdigkeit nicht hinterfragt, prächtig unterhält.

Meine Wertung: 7/10

Und nicht vergessen: Die nächste Abstimmung läuft bereits …

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