Schon wieder habe ich mit meinem Filmtipp richtig gelegen! Ich denke, so langsam sollte ich über eine Karriere bei AstroTV nachdenken. Zumindest als Hellseher für Sneak-Previews hätte ich gute Chancen auf treffsichere Zukunftsaussagen. Nur ob ich davon leben könnte? Ich tue mich gerade etwas schwer damit, den Markt leichtgläubiger Kinogänger, die bereit wären, Geld für meine Vorhersagen auszugeben, realistisch einzuschätzen. Vielleicht bleibe ich doch lieber bei meinem jetzigen Job. Und konzentriere mich nun auf meine Review zu „Non-Stop“ …

Worum geht’s

Während eines Fluges über den Atlantik erhält der Flugsicherheitsbegleiter Bill Marks (Liam Neesen) auf seinem gesicherten Telefon eine Nachricht. Ein Unbekannter fordert 150 Millionen Dollar und droht damit, alle 20 Minuten eine Person in dem Flugzeug zu töten, sollte seine Forderung nicht erfüllt werden. Während Marks verzweifelt versucht, den Absender der Nachricht zu identifizieren, findet die Flugsicherung heraus, dass das Zielkonto auf Marks eigenen Namen lautet …

Meine Meinung

Es gibt Filme, über die man nur wenig schreiben sollte, weil man sonst zu viel von der Handlung verrät. Und es gibt Filme, über die man nur wenig schreiben kann, weil die Handlung schlicht zu dürftig ist. Auf Jaume Collet-Serras („Orphan – Das Waisenkind“, „Unknown Identity“) Actionthriller „Non-Stop“ trifft irgendwie beides zu. Ein Flugzeug wird entführt, der Flugsicherheitsbegleiter gerät in Verdacht und muss nicht nur die Passagiere retten, sondern gleichzeitig seine Unschuld beweisen. So in etwa lässt sich „Non-Stop“ problemlos in einem Satz zusammenfassen. Wenig überraschend lautet die Frage dann auch nicht, ob Liam Neeson den Tag rettet, sondern nur, wie er das anstellt. Und die Antwort darauf lautet: höchst unterhaltsam!

Auch wenn die Auflösung ein wenig hanebüchen daherkommt (keine Angst: so absurd wie in „Flight Plan“ wird es glücklicherweise zu keiner Zeit), überzeugt „Non-Stop“ mit seinem interessanten Ausgangspunkt, einer von Anfang bis Ende äußerst straffen Inszenierung und geschickt platzierten falschen Fährten. Und natürlich mit Liam Neeson, der den mürrischen Einzelgänger inzwischen aus dem Effeff beherrscht, in den wenigen Actionszenen körperlich nach wie vor eine gute Figur macht und schlicht eine coole Sau ist, die das Publikum mit nur einem störrischen Blick zum Schmunzeln bringt. Schmunzeln dürft ihr in „Non-Stop“ übrigens öfter, denn trotz der durchaus ernsten Thematik nimmt sich der Film erfreulicherweise nur so ernst wie absolut nötig und lockert das Geschehen immer mal wieder mit ironischen Situationen und flapsigen Dialogen auf.

All dies macht aus „Non-Stop“ einen zwar nicht anspruchsvollen, dafür aber umso sympathischeren und extrem kurzweiligen Gute-Laune-Thriller, irgendwo zwischen „Taken“, „Flight Plan“ und „Snakes On A Plane“. Damit ist „Non-Stop“ genau das Richtige für einen entspannten und befriedigenden Filmabend nach Feierabend. Wirklich bedauerlich ist eigentlich nur, dass am Ende zwei, drei Handlungslücken offen bleiben und Julianne Moore in ihrer Rolle trotz Verdachtsmomente und persönlichem Schicksal ein wenig verschenkt wirkt …

Mein Fazit

Etwas an den Haaren herbeigezogener, aber durchweg spannender und vor allem unterhaltsamer Flugzeug-Thriller mit einem herrlich grummeligen Liam Neeson und einer leider unterforderten Julianne Moore.

Meine Wertung: 8/10

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