Catch the Killer (2023)

Sonntagabend. 19 Uhr. Ich sitze mit viel zu viel Essen im Magen auf der Couch und denke darüber nach, was ich mit den letzten Stunden des Tages anfangen möchte. Noch ein bisschen zocken? Puh, zu anstrengend. Ein Buch lesen? Ach nee, so vollgefressen wie ich bin, schlafe ich dabei nur ein. Schlussendlich fällt meine Wahl auf den Thriller „Catch the Killer“. Eine gute Wahl, wie sich sehr schnell herausstellt.

Worum geht’s

Baltimore. Silvester. Während überall in der Stadt die Feuerwerke beginnen, erschießt ein Scharfschütze wahllos 29 Menschen. Das FBI beginnt unter der Leitung des erfahrenen Special Agent Lammark (stark: Ben Mendelsohn) zu ermitteln. Schnell wird dieser auf die junge Streifenpolizistin Eleanor Falco (noch stärker: Shailene Woodley) aufmerksam, die als eine der Ersten am Tatort war und geistesgegenwärtig Videoaufnahmen der anwesenden Menschen anfertigte, in der Hoffnung, so den Täter identifizieren zu können. Lammark holt Eleanor kurzerhand in sein Team, welches fieberhaft daran arbeitet, den Killer zu fassen, bevor er erneut zuschlägt. Doch der Killer hat nicht nur keine Spuren hinterlassen, er scheint auch keinem bekannten Muster zu entsprechen …

Meine Meinung

„Das Schweigen der Lämmer“. „Copykill“. „Sieben“. Was haben diese Filme gemeinsam? Richtig: einen Serienkiller. Psychisch angeknackste Ermittler. Und jede Menge Ermittlungsarbeit. Wer wie ich schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel hat, wird sich erinnern, dass solche Geschichten mal sehr beliebt waren. Während wir in den 90ern von entsprechenden Thrillern geradezu überschwemmt wurden, sind solche Filme heute so gut wie ausgestorben. Leider. Umso schöner, dass es mit „Catch the Killer“ nun endlich mal wieder einen neuen Vertreter dieses Genres gibt. Und einen ganz hervorragenden noch dazu.

Jüngere (oder ungeduldige) Menschen seien aber gewarnt: „Catch the Killer“ widersetzt sich fast komplett den aktuellen Sehgewohnheiten und wirkt wie eine Zeitreise. Keine schnellen Schnitte. Keine knalligen Actionszenen. Kein ausuferndes Finale. Der Film setzt voll und ganz auf die Ermittlungsarbeit und seine Figuren – und gehört trotzdem (oder gerade deswegen) zu den spannendsten Thrillern, die ich in letzter Zeit gesehen habe. Außerdem hat der Film neben geschickt platzierter Gesellschaftskritik ein paar wahrlich bedrückende Szenen zu bieten. Als Beispiel sei hier jene genannt, in der Eleanor nach einem Massaker den Tatort betritt und an zahlreichen Leichen vorbeigeht, während die Smartphones der Ermordeten beinahe panisch klingeln. Unangenehm.

Generell ist der Film sehr gut darin, von Anfang an eine unfassbar trübselige und bedrückende Stimmung zu vermitteln. Seien es die wahllosen Opfer, die klar machen, dass niemand sicher ist. Die Beweggründe des Killers, über die ich selbstverständlich nichts verraten werde. Oder auch die konkurrierenden Behörden, die sich bei den Ermittlungen immer wieder selbst im Weg stehen und Machtspielchen über Menschenleben stellen. Hier kann man schon mal seinen Glauben an die Menschheit verlieren. Es ist sicherlich kein Zufall, dass der Film im Original „Misanthrope“ heißt.

Nicht unerwähnt bleiben darf auch Shailene Woodley, der ich, ich bin ehrlich, solch eine Leistung nicht zugetraut hätte. Hochintelligent und selbstbewusst auf der einen, selbstzerstörerisch und verletzlich auf der anderen Seite – die von ihr perfekt gespielte Eleanor ist genau so widersprüchlich, wie es die meisten von uns sind. Und gerade das macht diese Figur so greifbar. Stark. Richtig richtig stark.

Mein Fazit

Na bitte, es geht doch: „Catch the Killer“ ist ein erfreulich ruhiger und gradliniger Thriller alter Schule, der auf modernen Schnickschnack verzichtet und damit Erinnerungen an Klassiker wie „Das Schweigen der Lämmer“ weckt. An seine großen Vorbilder reicht er zwar nicht ganz heran, ist aber auch nicht weit davon entfernt.

(kein) Medienrückblick KW 26/2024. Und KW 25. Und KW 24.

Na, das läuft ja super mit meinem sonntäglichen Medienrückblick. Zu meiner Entschuldigung: Ich habe seit einer Woche Urlaub. Okay okay okay, ich weiß, was ihr jetzt denkt: Wenn der Kerl momentan Urlaub hat, sollte er dann nicht erst recht Zeit für sein Blog haben? Die Antwort auf diese Frage lautet: Ja, aber auch nein.

Bedauerlicherweise fielen die beiden Wochen vor meinem Urlaub noch mal überraschend stressig aus. So stressig, dass ich mich nach Feierabend eher berieseln ließ, und mein Hirn nur selten mit neuen Texten oder Dokumentationen fütterte. Tja, und wenn ich nichts lese oder schaue, kann ich auch über nichts schreiben bzw. euch nichts empfehlen. Ihr kennt ja den Spruch mit dem nackten Mann und den Taschen.

Ja gut, mögt ihr jetzt denken, und was ist mit der dritten Woche? Da hattest du doch frei und jede Menge Zeit!?! Ja, das hatte ich in der Tat. Aber wie ihr sicherlich wisst, hat Sonic the Hedgehog am 23.6. Geburtstag (bzw. ist an diesem Tag sein erstes Spiel erschienen). Und wichtige Geburtstage wollen nun mal gewürdigt werden. Also habe ich die letzte Woche traditionsgemäß mit Videospielen verbracht und mich ansonsten dem süßen Nichtstun hingegeben. Hach, was waren das schöne Tage. Okay, abgesehen von einer kurzen Phase, in der ich sehr viel Zeit auf dem Klo verbracht habe. Die war echt beschissen und zum Kotzen. Aber keine Sorge, ich erspare euch die Details.

Was ich eigentlich sagen möchte: Eine Woche Urlaub ist vorbei, zwei liegen noch vor mir. Und bevor ich geistig völlig abbaue, werde ich mir nun auch wieder Zeit für Nachrichten, Reportagen und den ganzen Rest nehmen. Mal schauen, was die Welt da draußen zu bieten hat …

Warchief: Angriff der Orks (2024)

Ich habe es wieder einmal getan und mir einen Film angeschaut, den die meisten Menschen nicht mal im Halbschlaf nebenbei zum endgültigen Wegdösen gucken würden: „Warchief: Angriff der Orks“. In diesem sollen die Wächter Orion (Stuart Brennan) und Griff (Rosanna Miles) einen Boten sicher zum König geleiten, was an sich gar nicht so schwer wäre, würden sie nicht ständig angriffslustigen Orks und tollwütigen Menschen über den Weg laufen.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich durchaus ein Herz für Trash-Filme habe. Dass ein (nicht besonders originelles) Wortspiel von mir es auf das Cover von „Sharknado 2“ geschafft hat, macht mich selbst heute noch ein kleines bisschen stolz. Und ich kann sogar begründen, wieso ich ab und an gerne Trash-Filme schaue: Zum einen rücken sie andere Filme ins rechte Licht und sorgen dafür, dass ich selbst durchschnittliche Filme mehr zu schätzen weiß. Und zum anderen habe ich großen Respekt vor Menschen, die etwas tun, was ihnen Spaß macht, auch wenn ihnen dazu ganz offensichtlich das Geld und in vielen Fällen auch das Talent fehlt. Ich meine hey, ich kann nicht besonders gut schreiben und habe (filmwissenschaftlich) keine Ahnung von Filmen, blase aber trotzdem meine unbedeutende Meinung in die Welt hinaus. Man könnte sagen: Mein gesamtes Blog beruht auf dem Tu-was-dir-Spaß-macht-Prinzip!

Dass ich ein Herz für solche Filme und Respekt vor den Beteiligten habe, ändert jedoch nichts daran, dass es für Normalsterbliche im Grunde kaum Gründe gibt (im Grunde kaum Gründe – sehr schön formuliert, Sven), sich solche Filme anzuschauen. Manchmal gibt es kleine Perlen, die durch verrückte Ideen oder immerhin durch unfreiwilligen Humor punkten, aber oft sind sie einfach nur eine unfassbare Zeitverschwendung. So auch „Warchief: Angriff der Orks“, der ohne Zweifel zu den langweiligsten Filmen gehört, die ich je gesehen habe.

In „Clerks II“ gibt es eine wunderbare Szene, in der eine der Hauptfiguren sich über die „Der Herr der Ringe“-Trilogie lustig macht und behauptet, die drei Filme würden im Grunde nur daraus bestehen, dass irgendwer von A nach B geht. Was dort überspitzt und witzig dargestellt wird, trifft auf „Warchief: Angriff der Orks“ tatsächlich zu. 90 Minuten lang laufen die Wächter und der Bote durch den Wald und führen bedeutungsschwangere Gespräche, die auf rein gar nichts hinauslaufen. Unterbrochen wird das dröge Geschehen lediglich von noch langweiligeren Flashbacks und von gelegentlichen Kämpfen, die allerdings weder spannend noch in sonst irgendeiner Art und Weise sehenswert inszeniert sind. Nur der titelgebende Warchief sorgt ab und an für unfreiwillige Heiterkeit, wenn er in seinem billigen Kostüm alleine durch den Wald stapft, bedrohlich gemeinte Worte in die Leere brüllt und dabei wie seine eigene Parodie wirkt. Ein oder zwei Mal konnte ich darüber tatsächlich lachen. Das rettet den Film aber auch nicht.

Abigail (2024)

Durch das heutige Überangebot kommt es nur noch sehr selten vor, dass ich einem Film so richtig entgegenfiebere und am Tag der Veröffentlichung wie auf Kohlen sitze, weil ich endlich mit ihm starten möchte. Dank des Horrorfilms „Abigail“ war es gestern mal wieder so weit. Und so saß ich nach einem viel zu langen Arbeitstag um Punkt 18 Uhr mit leuchtenden Augen und heruntergelassenen Hosen Vorhängen auf der Couch. Worum es in dem Film geht und ob die Vorfreude berechtigt war (Spoiler: ja!), erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest …

Worum geht’s

Eine zusammengewürfelte Crew (u. a. Melissa Barrera, Dan Stevens und Kevin Durand) erhält den Auftrag, die 12-jährige Abigail zu entführen. Das Ziel: Lösegeld in Höhe von 50 Millionen Dollar. Der Coup gelingt, doch während die Entführer mit ihrem Opfer in einem abgelegenen Haus auf das Geld warten, wird ihnen klar, dass sie in eine Falle getappt sind …

Meine Meinung

Seit Wochen freue ich mich auf diesen Film. Ach, was schreibe ich: seit Monaten! Um genau zu sein, seit ich zum ersten Mal den dazugehörigen Trailer gesehen habe. Dieser verrät dann auch gleich den „Twist“ des Films. Und ich schreibe „Twist“ ganz bewusst in Anführungszeichen, denn meiner Meinung nach ist dies kein Twist, sondern die Prämisse des Films. Nach rund der Hälfte des Films wird nämlich klar: Das hier ist gar kein Entführungsthriller, sondern waschechter Vampirhorror. Und extrem blutiger noch dazu.

Völlig zu Recht werden da Erinnerungen an „From Dusk Till Dawn“ wach. Und auch wenn dieser noch mal in einer anderen Liga spielt, so macht „Abigail“ doch jede Menge Spaß. Das verwinkelte Haus ist eine tolle Location, der schwarze Humor lockert das Geschehen auf (ohne dabei ins Alberne abzugleiten) und das Blut spritzt und fließt, als gäbe es kein Morgen (was für die meisten Beteiligten auch zutrifft). Vom Stil her lässt sich „Abigail“ am ehesten mit „Ready or Not“ vergleichen, was auch kein Wunder ist, schließlich stecken mit Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett dieselben Regisseure dahinter.

Leichte Abzüge in der B-Note gibt es für die Figuren, die allesamt recht blass bleiben. Interessante Ansätze sind zwar vorhanden, viel gemacht wird daraus aber nicht. Glücklicherweise können insbesondere Dan Stevens, Kevin Durand und Kathryn Newton dies durch ihre Spielfreude locker ausgleichen – ganz zu schweigen von Alisha Weir, die ständig zwischen verängstigtem Mädchen und blutrünstigem Vampir hin- und herwechselt und damit den Erwachsenen komplett die Show stiehlt.

Mein Fazit

„Abigail“ erfindet das Rad nicht neu, ist aber eine ebenso spaßige wie blutige Mischung aus „From Dusk Till Dawn“ und „Ready or Not“. Für mich, der Horrorfilme und schwarzen Humor liebt, ein echter Volltreffer!

Medienrückblick KW 23/2024

Keine Ahnung, ob oder wie lange ich es durchziehe, aber ich habe mir vorgenommen, euch ab jetzt jeden Sonntag eine kleine Linksammlung zu Texten und Videos zu präsentieren, die ich für empfehlenswert halte. Natürlich nur, wenn ich in der jeweiligen Woche auch tatsächlich etwas Entsprechendes gelesen oder geschaut habe. Bislang habe ich solche Links direkt in den sozialen Netzwerken geteilt, aber ich möchte meine Gedanken künftig wieder mehr in meinem Blog bündeln – auch wenn das bedeutet, dass sie dann niemand mehr liest. Los geht’s:

Bei heise online wurde zum 40-jährigen Jubiläum (Klappe, ihr Klugscheißer! Ich weiß, dass diese Formulierung im Grunde falsch ist.) ein Rückblick auf „Ghostbusters – Die Geisterjäger“ veröffentlicht. Unglaublich, dass dieses Meisterwerk schon 40 Jahre alt ist. Gott, ich liebe diesen Film!

Donald Trumps Twitter-Nutzung ist legendär. ARTE hat hierzu nun die sehenswerte Doku „#Trump – Wie Social Media die Politik verändert“ in sein Angebot aufgenommen. Leider nicht synchronisiert, aber immerhin untertitelt. Covfefe!

Bei YouTube unterhalten sich Sean David und Daniel Schröckert über DEN Ninja-Film meiner Jugend: „American Fighter 2 – Der Auftrag“. Wer jetzt nicht direkt die Titelmelodie im Ohr hat, hat den Film einfach noch nicht oft genug geschaut.

Von einem Actionfilmklassiker zum nächsten: Melanie Kali hat zum ersten Mal „Phantom Kommando“ geschaut und ihre Meinung dazu veröffentlicht. Schön zu sehen, dass auch junge Menschen dumme 80er-Jahre-Actionfilme zu schätzen wissen.

Und last but not least hat Nerd Nexus (endlich) einen neuen Spiele-Rückblick veröffentlicht. Dieses Mal hat sie sich „Tomb Raider: Underworld“ vorgenommen und daraus ein wie immer interessantes und lehrreiches Video gebastelt.

So, das soll es für diese Woche auch schon gewesen sein. Ich bin mir noch ein wenig unschlüssig, wie umfangreich ich meinen Medienrückblick gestalten möchte. Insbesondere thematisch. Ihr könnt euch aber schon mal darauf einstellen, dass es künftig eher mehr als weniger Links geben wird.

Drive – Keiner schlägt härter (1997)

In „Diablo IV“ haben die Geburtstagsfeierlichkeiten begonnen, was bedeutet, dass ich die nächsten Tage wohl wieder komplett in Sanktuario versinken werde. Vorher möchte ich aber noch kurz ein wenig von „Drive – Keiner schlägt härter“ schwärmen, der vor ein paar Tagen als Mediabook erstmalig auf Blu-ray erschienen ist, und der leider viiieeel zu unbekannt ist.

Die Jüngeren werden es kaum glauben, aber es gab mal eine Zeit, in der B-Movies und Direct-to-Video-Produktionen nicht zwangsläufig billig heruntergekurbelter Trash oder belanglose Sequels zu mehr oder weniger bekannten Kinohits waren, sondern tatsächlich richtig coole Filme sein konnten. Die 1997 entstandene Buddy-Actionkomödie „Drive – Keiner schlägt härter“ ist hierfür das beste Beispiel.

In dieser möchte der ehemalige chinesische Regierungskiller Toby Wong (Mark Dacascos) in Amerika einen Biomotor verkaufen, der ihm von der chinesischen Regierung implantiert wurde, und der ihm übermenschliche Fähigkeiten verleiht. Von den Chinesen gejagt, trifft er dabei zufällig auf den erfolglosen Songschreiber Malik Brody (Kadeem Hardison), der dadurch ebenfalls auf die Abschussliste gerät …

Eigentlich dürfte „Drive – Keiner schlägt härter“ kein guter Film sein. Die hanebüchene Story ist so dünn wie dumm, die Charaktere sind flach wie Knäckebrot, und aufgrund von Toby Wongs körperlicher Überlegenheit kommt niemals echte Spannung auf. Und trotzdem schafft der Film etwas, woran selbst weitaus größere Produktionen oftmals scheitern: Er macht einfach Spaß!

Im Grunde ist Steve Wangs Actionkomödie eine reine Verfolgungsjagd ohne Sinn und Verstand, die einfach nur von Actionszene zu Actionszene hetzt. Und diese Actionszenen haben es in sich. Die Martial-Arts-Action ist deutlich vom Hongkong-Kino der 80er Jahre inspiriert und schlicht fantastisch choreografiert. Insbesondere die Filme mit Jackie Chan haben hier sehr offensichtlich mehr als nur einmal als Vorbild hergehalten. Und das Ergebnis stimmt. Was Mark Dacascos hier an Körperbeherrschung und Schnelligkeit zeigt, ist einfach eine Wucht! Der übersichtlichen Kameraführung und einem treibenden Score sei Dank, kommt man als Actionfan hier voll auf seine Kosten.

Hinzu kommt, dass Mark Dacascos und Kadeem Hardison eine tolle Chemie haben, und speziell Hardison Sprüche raus haut, die so doof sind, dass sie schon wieder witzig sind. Generell ist der schräge Humor eine große Stärke des Films, denn wirklich ernst nimmt die Chose hier (zu Recht) niemand. Und meine Güte, was für herrlich absurde Ideen es in diesen Film geschafft haben. Zugegeben, der Humor ist manchmal schon ziemlich drüber und garantiert nicht jedermanns Sache, aber ich kann mich darüber jedes Mal wieder beömmeln („Was willst du mit dem Eimer?“).

Ihr merkt schon: Ich habe echt ein Herz für diesen Film. Für mich ist „Drive – Keiner schlägt härter“ eine echte B-Film-Perle und ein Muss für Actionfans. Ach ja, die guten alten Zeiten …

Diablo IV: mein Fazit zum Update „Frische Beute“

Es ist geschafft: Ich habe meinen Charakter (um genau zu sein sogar gleich zwei: eine Jägerin und einen Druiden) auf Level 100 gebracht, die jeweils genutzten Glyphen aufs Maximum gelevelt und die Saisonreise komplett abgeschlossen. Daher maße ich mir nun einfach mal an, ein kurzes Fazit zum aktuellen Stand von „Diablo IV“ in die Welt zu blasen.

Bevor ich damit loslege, solltet ihr allerdings etwas wissen: Ich bin weder ein besonders guter, noch ein besonders geduldiger Spieler. Aus diesem Grund verbindet mich mit „Diablo IV“ eine Art Hassliebe. Die Kampagne, die Quests, die Grafik und das Spielgefühl habe ich von Anfang an geliebt, doch spätestens ab Level 70 war die Luft bei mir raus. Die zahlreichen Wiederholungen, der unfassbar zähe Levelfortschritt und die für mich unbesiegbaren Bosse waren so gar nicht meins, was dazu führte, dass ich zwar jede Saison gespielt, insgesamt aber nur einen einzigen Charakter auf Level 100 gebracht habe. Die letzten 10 Stufen waren dabei so eine Qual, dass ich mir schwor, dies nie wieder zu tun. Dann kam Season 4.

Die aktuelle Season ist gerade mal knapp drei Wochen alt, und ich habe nicht nur zwei neue Season-Charaktere auf 100 gebracht und die Saisonreise beendet, sondern endlich auch meinen Hauptcharakter auf dem Ewigen Reich von 75 auf 100 gelevelt. Zum einen, weil das Leveln nun deutlich schneller (eventuell sogar schon zu schnell) geht, und zum anderen, weil das Sammeln neuer Gegenstände durch die Überarbeitung der Affixe und Aspekte endlich sinnvoll ist und vor allem Spaß macht. Insbesondere dass die Aspekte nicht mehr manuell extrahiert und mühsam selbst verwaltet werden müssen, sondern direkt im Kodex gespeichert werden, ist ein absoluter Gamechanger.

Von der Überarbeitung des Crafting-Systems bin ich hingegen nicht ganz so begeistert. Ich liebe die Möglichkeiten, die die Härtung und die Vollendung bieten, aber wer auch immer die Idee hatte, bei der Härtung von Gegenständen ein Limit bei den Versuchen einzuführen, muss ein Sadist sein. Wie viele hervorragende Gegenstände ich mir dadurch schon zerschossen habe – es ist einfach nur frustrierend. Nichtsdestoweniger ist auch hier ein Schritt in die richtige Richtung erkennbar. Und da ich nicht der Einzige bin, der sich hierzu frustriert äußert, gehe ich davon aus, dass Blizzard das System in einem der kommenden Updates noch verbessern wird.

Durch das schnelle Leveln und den Spaß am Sammeln konnte ich mir in kürzester Zeit (na gut, es waren rund 50 Stunden) eine (für meine Verhältnisse) extrem starke Jägerin basteln, mit der ich nicht nur Bosse, sondern sogar die gequälten Versionen der Bosse legen kann – und das in (für meine Verhältnisse) beeindruckend kurzer Zeit:

Vor zwei Wochen hätte ich davon nicht mal zu träumen gewagt …

Mein Fazit: „Diablo IV“ ist endlich dort angekommen, wo es bereits zum Start hätte sein sollen. Ja, das Crafting-System ist noch nicht ausgereift, und ja, noch immer besteht das Endgame aus relativ stupiden Wiederholungen. Aber durch die neuen Gegenstände, Affixe und die Überarbeitung der Aspekte macht das Grinden nun endlich richtig Spaß – zumindest mir. Jetzt hoffe ich nur, dass Blizzard diese positive Entwicklung fortsetzen kann.

Aktuell mal wieder kostenlos: Dontnods Adventure „Tell Me Why“

Ich liebe das Adventure „Life Is Strange“ – und dennoch habe ich bislang weder den Nachfolger, noch ein anderes Spiel von Dontnod gespielt. Wieso ich das schreibe? Weil es Dontnods „Tell Me Why“ aus dem Jahr 2020 aktuell mal wieder kostenlos gibt, und dies ein guter Zeitpunkt wäre, diese Lücke zu schließen.

Falls ihr Adventures mögt und das Spiel noch nicht in eurer Bibliothek habt, könnt ihr es jetzt sowohl im Microsoft Store als auch auf Steam gratis hinzufügen.

Endlich volljährig!

Unglaublich, aber wahr: Heute vor 18 Jahren habe ich mit meiner Review zu „Final Destination 2“ meinen allerersten Blogbeitrag veröffentlicht. Kinder, wie die Zeit vergeht. Seitdem hat sich einiges verändert. Das digitale Leben findet heute gefühlt ausschließlich in sozialen Netzwerken statt, eigene Blogs führen nur noch ein Nischendasein. Insbesondere persönliche Blogs wie meines. Zahlreiche früher sehr aktive Blogs sind inzwischen inaktiv oder gar gelöscht. Generell lässt sich nicht leugnen, dass die Blogosphäre nur noch ein Schatten ihrer selbst ist. Doch es gibt Hoffnung: Bereits vor rund eineinhalb Jahren rief The Verge dazu auf, das persönliche Bloggen zurückzubringen. Und erst neulich las ich bei Daniel Fiene, dass Blogs derzeit tatsächlich einen Aufschwung erleben. Vielleicht führt die allgemeine Social-Media-Müdigkeit ja tatsächlich dazu, dass Blogs und Webseiten wieder mehr Aufmerksamkeit erfahren. Es wäre uns allen zu wünschen.

Insbesondere der Artikel von The Verge lässt mir seit Monaten keine Ruhe. Speziell der folgende Abschnitt:

Tell your stories, build your community, and talk to your people. It doesn’t have to be big. It doesn’t have to be fancy. You don’t have to reinvent the wheel. It doesn’t need to duplicate any space that already exists on the web — in fact, it shouldn’t. This is your creation. It’s your expression. It should reflect you.

2006 ist mein Blog als reines Filmblog gestartet, doch ich merke immer häufiger, dass es auch andere Themen gibt, über die ich gerne schreiben würde. Zum Beispiel über Technik. Über Social Media. Über gesellschaftspolitische Themen. Oder auch mal über persönliche Gedanken, die mich beschäftigen. Vor rund einem halben Jahr hatte ich dafür unter https://blog.svenkietzke.de ein gesondertes Blog aufgesetzt, habe dann aber sehr schnell gemerkt, dass ich mit dieser Aufteilung nicht glücklich bin. Also habe ich das Experiment beendet und das Blog wieder gelöscht.

Da CineKie.blog nun volljährig ist, halte ich das für eine gute Gelegenheit, um das Blog inhaltlich zu erweitern. Oder anders formuliert: Es ist ein guter Zeitpunkt, es zum Mittelpunkt meines digitalen Ichs zu machen. Und keine Sorge: Es wird hier weiterhin hauptsächlich um Filme gehen. Wenn ich über andere Themen schreiben möchte, nehme ich mir künftig aber die Freiheit, dies hier zu tun. Meine Interessen. Mein Blog. Meine Regeln.

In diesem Sinne: Happy Birthday to Me und auf die nächsten 18 Jahre!

Rewatches KW 19/2024

Nein, ich habe den Spaß am Bloggen nicht schon wieder verloren. Unglaublich, aber wahr: Ich habe in den letzten zwei Wochen nicht einen einzigen Film geschaut. Der Grund dafür: Diablo IV. Verdammt, macht mir dieses Spiel aktuell Spaß. So viel Spaß, dass ich derzeit fast jede freie Minute damit verbringe. Nichtsdestoweniger ist hier im Blog noch eine Woche offen. Eine Woche, die wieder einmal ausschließlich aus Rewatches bestand. Here we go:

Psycho II (1983)

Alfred Hitchcocks „Psycho“ ist ein Klassiker und gilt als einer der besten Filme aller Zeiten – und das vollkommen zu Recht! Auch wenn die 23 Jahre später entstandene Fortsetzung mit diesem Meisterwerk nicht ganz mithalten kann, so ist sie doch ein ganz hervorragender Thriller, der nicht nur mit einem abermals grandiosen Anthony Perkins, sondern insbesondere mit einer ebenso bösen wie spannenden Geschichte überzeugt. Wer den ersten Teil mag, und wer mag den nicht, der sollte auch Teil 2 gesehen haben!

Psycho III (1986)

In „Psycho III“ wird die Geschichte des Vorgängers nahtlos fortgesetzt, wobei Hauptdarsteller und Regisseur Anthony Perkins neben zahlreichen Anspielungen auf das Original auch jede Menge schwarzen Humor mit einfließen lässt. Das ist zwar durchaus unterhaltsam, lässt den Film aber leider auch etwas beliebig wirken. Oder anders formuliert: Zwar habe ich jedes Mal durchaus Spaß mit diesem Film, wirklich gebraucht hätte ich ihn aber nicht.

Chucky – Die Mörderpuppe (1988)

Kurz vor seinem Tod gelingt es dem Serienmörder Charles Lee Ray, seine Seele in eine Good-Guy-Puppe zu übertragen – und mordet als diese munter weiter. Was soll ich sagen: Chucky ist ohne Zweifel einer meiner absoluten Lieblinge. Die zynischen Sprüche und der makabere Humor sind einfach genau mein Ding – und von der Animatronic bin ich auch heute noch begeistert. Tja, ein echter Klassiker kommt nie aus der Mode!

Chucky 2 – Die Mörderpuppe ist wieder da (1990)

Nicht mehr ganz so düster, dafür noch schwarzhumoriger: „Chucky 2“ macht genau dort weiter, wo der erste Teil endete. Das ist vielleicht nicht originell, aber verdammt unterhaltsam. Und das Finale in der Puppenfabrik ist meiner Meinung nach das Highlight der kompletten Reihe. Ein starkes Sequel!

Chucky 3 (1991)

In „Chucky 3“ mordet sich der knuffige Serienkiller durch eine Militärakademie, hinterlässt dabei allerdings keinen bleibenden Eindruck. Klar, irgendwie macht der Film immer noch Spaß, aber im dritten Teil merkt man doch ziemlich deutlich, dass den Machern die Ideen ausgegangen sind. Solide. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

Chucky und seine Braut (1998)

Chucky wird von seiner Ex-Freundin Tiffany erneut zum Leben erweckt – und bedankt sich, indem er sie tötet und auch ihre Seele in einen Puppenkörper überträgt. Vom Horror der Vorgänger ist in „Chucky und seine Braut“ nichts mehr zu spüren, hier geht es nur noch um Blut und Spaß. Auch wenn „Chucky und seine Braut“ mehr Komödie als Horror ist, so gilt dieser Film für viele Fans dennoch als bester Teil der Reihe. Ich persönlich mag die „ernsten“ Filme der Reihe zwar lieber, kann aber verstehen, wieso Chucky und Tiffany so beliebt sind – die beiden sind auf ihre schräge Art schon ein ziemliches Traumpaar.

Chuckys Baby (2004)

Aus zwei mach drei: Chucky und Tiffany bekommen ein Baby – was sie jedoch nicht daran hindert, weiter ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. „Chuckys Baby“ ist ein schwieriger Fall: Einerseits hat der Film ein paar witzige (Meta-)Einfälle, andererseits ist das Geschehen nun aber auch endgültig komplett drüber und ziemlich … langweilig. So richtig warmgeworden bin ich mit dem fünften Teil nie – und werde es wohl auch nicht mehr.

Curse of Chucky (2013)

Nachdem Teil 4 und 5 eher Komödien waren, geht es mit „Curse of Chucky“ wieder zurück zu den Ursprüngen der Reihe. Und das gleich doppelt. Nicht nur, dass dieser Film wieder deutlich ernster und unheimlicher daherkommt, er beleuchtet auch die Vergangenheit von Charles Lee Ray, was ich für einen cleveren Schachzug halte. Außerdem wird mit Nica eine verdammt sympathische Heldin eingeführt, die spannenderweise von Fiona Dourif gespielt wird – der Tochter des Chucky-Darstellers Brad Dourif. Für mich der bislang stärkste Film seit Teil 2.

Cult of Chucky (2017)

Seit den Ereignissen in „Curse of Chucky“ sitzt Nica in einer Nervenheilanstalt, doch Chucky hat noch eine Rechnung mit ihr offen. „Cult of Chucky“ ist ein zweischneidiges Schwert, da einerseits nur relativ wenig passiert, der Film andererseits aber viele Fäden aus den Vorgängern aufgreift und miteinander verbindet, was ihn durchaus zu etwas Besonderem macht. Wer die Vorgänger nicht kennt, braucht „Curse of Chucky“ allerdings gar nicht erst anmachen: Ohne Vorkenntnisse steht man hier komplett auf verlorenem Posten.

Revenge (2017)

Jen ist jung, hübsch, und hat eine Affäre mit dem verheirateten Richard. Als sie während eines Ausflugs von Richards Freund Stan vergewaltigt wird, beschließt Richard, das Problem auf seine Art zu lösen, und stößt Jen von einer Klippe in den vermeintlichen Tod. Doch Jen (selbst halbtot und blutüberströmt noch heißer als die Sonne: Matilda Anna Ingrid Lutz) überlebt – und zeigt den Männern, dass sie nicht nur jung und hübsch, sondern auch ausgesprochen tödlich ist. Es gibt viele Rape-and-Revenge-Filme, doch „Revenge“ nimmt definitiv eine Sonderrolle ein. Der Film ist böse, verdammt blutig, auf eine makabere Art humorvoll und dabei gleichzeitig unfassbar stylish. Für mich einer der besten Filme dieses Subgenres!

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