Im Kino gesehen: Avatar – Aufbruch nach Pandora

James Cameron ist zurück! 12 lange Jahre sind seit seinem letzten Kinofilm vergangen. 12 Jahre lang mussten seine Fans auf sein neues Meisterwerk warten. Ob sich das Warten gelohnt hat, ob Camerons selbst geschriebenes “Avatar”-Drehbuch die Klasse seines “Rambo II”-Drehbuchs erreicht und ob Camerons Regie an die seines Meisterwerks “Fliegende Killer – Piranha II” heranreicht, erfahrt ihr in der nun folgenden Review.

Worum geht’s

Jake Sully (Sam Worthington) wurde nach Pandora abkommandiert. Der querschnittsgelähmte Marine soll dort für seinen ermordeten Bruder einspringen, einem Wissenschaftlicher und Teilnehmer des kostspieligen Avatar-Projektes. Ziel dieses Projektes ist, mittels künstlich erzeugter und gedanklich gesteuerter Alien-Körper den Planeten zu erkunden und das Vertrauen von Pandoras Ureinwohner, der Na’vi zu gewinnen. Als Jake während seines ersten Einsatzes von einem Tier angegriffen und von seiner Gruppe unter Leitung der Wissenschaftlerin Dr. Augustine (Sigourney Weaver) getrennt wird, rettet ihn die Na’vi Neytiri (Zoe Saldana) und bringt ihn in ihr Dorf. Während die Menschen unter Leitung des profitgierigen Selfridge (Giovanni Ribisi) und des eiskalten Colonel Quaritch (Stephen Lang) die Vertreibung der Na’vi planen, um an die unter dem Dorf liegenden Rohstoffe zu gelangen, lernt Jake die einzigartige Schönheit Pandoras kennen und muss sich schon bald entscheiden, auf wessen Seite er steht …

Meine Meinung

Ich mache euch nichts vor: Auf den ersten Blick handelt es sich bei “Avatar – Aufbruch nach Pandora” um einen typischen Western. Wenn auch im Science-Fiction-Gewand. Und um ganz ehrlich zu sein: Auf den zweiten und dritten Blick auch. Ein wenig “Pocahontas” hier, ein bisschen “Der mit dem Wolf tanzt” dort, dazu eine Prise “Der Mann, den sie Pferd nannten” – nein, originell ist “Avatar” nun wirklich nicht. Sowohl die Geschichte als auch die klassisch geformten Figuren glänzen durch konsequente Ideen- und Überraschungsarmut, was sich unmittelbar auch auf die Darsteller auswirkt. Bedingt durch die die formelhaften Figuren laufen die nicht animierten Darsteller eher auf Sparflamme und wirken zuweilen gar ein wenig unterfordert. Lediglich Sigourney Weaver und Stephen Lang können im Rahmen ihrer eingeschränkten Figuren ein paar Akzente setzen.

Doch wer mal ganz ehrlich ist, muss zugeben, dass Geschichte und Figuren noch nie Camerons Stärke waren. Egal ob “Terminator”, “Aliens”, “True Lies” oder “Titanic”, komplexe Handlungen und vielschichtige Charaktere sucht der interessierte Zuschauer in Camerons Filmen stets vergeblich.

Dass dessen Filme dennoch funktionieren (und vollkommen zu recht in jede anständige Filmsammlung gehören), liegt an Camerons Detailverliebtheit und seiner Gabe, auch die einfachste und/oder bekannteste Geschichte packend zu inszenieren und wie selbstverständlich fremde Welten glaubwürdig zu erschaffen.

So auch hier: Wer sich “Avatar” im Kino anschaut, bevorzugt bitte in 3D, wird sich Camerons Welt nur schwer entziehen können. Die Pflanzenwelt, das Tierreich, die Lebensweise der naturbezogenen Na’vi – alles auf diesem Planeten fügt sich harmonisch zu einem großen Ganzen zusammen. Selten wurde eine fremde Welt glaubwürdiger gestaltet als in “Avatar”, sowohl auf erzählerischer als auch auf technischer Ebene. Hatte ich nach den Trailern noch Befürchtungen, die blauhäutigen Na’vi und den ungewohnt bunten Planeten als zu künstlich zu empfinden, so bin ich nach dem Film umso beeindruckter von dessen technischer Perfektion. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glauben, dass Pandora und die Na’vi tatsächlich existieren – nie sahen Computereffekte realer aus als in “Avatar”.

Während Cameron die erste Hälfte des Films nutzt, um Jake und den Zuschauern die wunderbare (und gefährliche) Vielfalt von Pandora und das Leben sowie die Bräuche dessen Bewohner zu zeigen, dominiert im zweiten Teil die von Cameron gewohnt bombastisch inszenierte Action. In der finalen und unausweichlichen Schlacht zwischen Na’vi und Marines zieht der erprobte Regisseur einmal mehr alle Register und präsentiert die vermutlich auf lange Zeit packendste CGI-Schlacht der Filmgeschichte. So hätte ich mir die Schlachten der neuen “Star Wars”-Trilogie gewünscht, lieber Lucas-George!

Mein Fazit

Der liebevoll gestalteten Welt und den großartigen Effekten stehen die simple Geschichte und die ebenso simplen Charaktere gegenüber bzw. im Weg. Tricktechnisch ein Meilenstein, doch für den Filmolymp reicht es dann doch nicht. Ein typischer Cameron eben, den ich trotz dieser Schwächen zu jeder Sekunde genossen habe.

Meine Wertung: 8/10

Im Kino gesehen: Monsters vs. Aliens 3D

Die Kinolandschaft steht vor einer Revolution. Oder ist es doch nur eine Modeerscheinung? Fakt ist, dass immer mehr Filme in 3D erscheinen und mit der UCI Multiplex GmbH endlich eine größere Kinokette in Deutschland auf digitales 3D umgerüstet hat. Doch was bietet das so genannte RealD-Verfahren wirklich? Um diese Frage zu beantworten, bin ich gestern ins 60 Kilometer entfernte Flensburg gefahren und habe es getestet …

Worum geht’s

Am Tag ihrer Hochzeit wird Susan von einem Meteor getroffen und mutiert zur 20-Meter-Frau. Noch bevor sie realisiert, was ihr gerade widerfahren ist, wird Susan auch schon vom Militär eingefangen und in einem Geheimversteck eingesperrt. Da sie eine Gefahr für die Menschheit darstelle, erklärt ihr General K.O. Putsch, müsse sie vom Militär bewacht werden. In der Anlage trifft Susan, vom Staat offiziell in Gigantika umgetauft, auf den Tausende von Jahren alten Fischmenschen Missing Link, den genialen aber leicht verrückten Insekt-Mensch-Mischling Prof. Dr. Kakerlake, die unzerstörbare gallertartige Masse B.O.B. und auf die riesige Larve Insektosaurus. Zum Wohl der Menschheit fristen die sympathischen Monster ein trostloses Leben in Isolation. Erst als der außerirdische Herrscher Gallaxhar der Erde mit Tod und Versklavung droht, dürfen Gigantika, Missing Link, Prof. Dr. Kakerlake, B.O.B. und Insektosaurus zeigen, was in ihnen steckt …

Meine Meinung

“Monsters vs. Aliens” ist ein typischer Dreamworks-Animationsfilm: Ausreichend Action, jede Menge Situationskomik und unzählige Filmzitate. Gerade letztere bieten dem Filmfan zahlreiche Schmunzler. Zwar muss man kein Filmfreak sein, um die Anspielungen auf z.B. “Angriff der 20-Meter-Frau”, “Der Schrecken vom Amazonas”, “Die Fliege”, “Der Blob”, “Godzilla”,  “Independence Day” oder “Der weiße Hai” zu erkennen, doch es hilft ungemein, möchte man jedes Zitat als solches wahrnehmen.

Die Situationskomik, für die sich größtenteils der grandiose B.O.B. zuständig zeichnet, ist wie von Dreamworks gewohnt auf hohem Niveau. Den Vogel schießt hierbei der Präsident der Vereinigten Staaten ab. Egal ob beim ersten Kontakt mit der außerirdischen Lebensform oder als Teilnehmer des Krisenstabs, er ist immer für einen oder mehrere Lacher gut. Und seine Performance von Axel F. dürfte so ziemlich Jedem Tränen in die Augen treiben.

Auch die Action kann sich erneut sehen lassen. Sowohl Susans Flucht vor dem Riesenroboter als auch die Jagd durch das außerirdische Mutterschiff sind klasse inszeniert und lassen keine Wünsche offen.

All diese gelungenen Elemente können jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass es Dreamworks nach wie vor an guten Geschichten und gelungener Charakterisierung mangelt. Ja, die Figuren sind sympathisch, aber sie wachsen einem nicht ans Herz. Und ja, die Geschichte ist zweckmäßig, doch nimmt man das Treiben auf der Leinwand lediglich wohlwollend zur Kenntnis, aber niemals wirklich daran teil. Was bleibt, sind 94 Minuten gute Unterhaltung, die den Eindruck hinterlassen, als wäre noch wesentlich mehr möglich gewesen.

Und nun zum 3D-Effekt: Wer bei 3D an den eher zweifelhaften Effekt der alten Rot-Grün-Brillen denkt und dankend abwinkt, tut dem neuen RealD-Verfahren Unrecht. Und verpasst einiges. Man muss selbst erlebt haben, wie plastisch das Bild dank der neuen Technik wirkt. Der 3D-Effekt beschränkt sich keineswegs auf einige ausgewählte “Buh-Szenen”, sondern kommt mit seiner tollen Tiefenwirkung den ganzen Film über zum Tragen. Personen, die im Hintergrund stehen, stehen auch wirklich im Hintergrund. Hubschrauber, die durchs Bild fliegen, fliegen auch wirklich durchs Bild. Die Schärfe des Bildes leidet darunter zum Glück nicht. Lediglich wenn Objekte sich besonders nah am Publikum bewegen, benötigt das Auge ein wenig Zeit, um sich darauf einzustellen.

Abschließend lässt sich sagen, dass RealD durchaus gelungen ist (allerdings könnten die Brillen etwas größer sein) und den Film tatsächlich aufwertet. Das Auge isst nun mal mit. Für mich steht fest: 3D-Filme werden auch nur noch in 3D geschaut. Ich bin schon sehr gespannt, wie der Effekt in einem Realfilm wirkt. Ab dem 20.05.2009 weiß ich mehr: Dann startet mit “My Bloody Valentine 3D” der erste RealD-3D-Horrorfilm.

Mein Fazit

Unterhaltsamer Animationsfilm mit guter Situationskomik und zahlreichen Filmanspielungen, den man unbedingt in 3D gesehen haben sollte.

Meine Wertung: 6/10 (in 3D 7/10)

P.S.: Beim Abspann bitte nicht sofort den Saal verlassen …

Review: Die Reise zum Mittelpunkt der Erde (2008)

Hauptplakatjpeg_494x700 So langsam macht sich bemerkbar, dass Deutschlands Kinolandschaft technisch ein wenig hinterherhinkt: Immer mehr Kinofilme erscheinen in 3D, wovon in Deutschland jedoch die Wenigsten etwas haben dürften. Bleibt zu hoffen, dass Deutschlands Kinobetreiber trotz der Konjunkturschwäche schnell aufrüsten, damit wir Filme wie “Bolt” oder “Die Reise zum Mittelpunkt der Erde” auch so sehen können, wie sie gedacht sind …

Worum geht’s

Vor Jahren verschwand der Bruder des Vulkanologen Prof. Trevor Anderson (Brendan Fraser) bei einer Forschungsreise. Als Trevors Messgeräte exakt dieselben Werte wie zum Zeitpunkt des Verschwindens anzeigen, reisen er und sein Neffe Sean (Josh Hutcherson) nach Island, in der Hoffnung, etwas über den verschwundenen Max herauszufinden. Gemeinsam mit der Bergführerin Hannah (Anita Briem) machen sie sich auf den Weg – und finden mehr, als sie je zu träumen gewagt hätten …

Meine Meinung

Das Schlimmste hatte ich befürchtet – und wurde positiv überrascht. “Die Reise zum Mittelpunkt der Erde” ist ein erstaunlich kurzweiliger Abenteuerfilm, der die Geschichte von Jules Verne lediglich als Aufhänger nimmt und keinesfalls als Verfilmung verstanden werden möchte. Ganz im Gegenteil: Der Roman dient im Film als wertvoller Ratgeber und hilft den Protagonisten in manch kniffeliger Situation weiter. Ich wusste doch schon immer, dass das Lesen von Büchern Leben retten kann.

Szenenbild_06jpeg_700x466 Die zu überstehenden Abenteuer sind ebenso abwechslungsreich wie kindgerecht. Egal ob die (stark an Indiana Jones erinnernde) Lorenfahrt durch einen alten Schacht, der Kampf gegen fliegende Fische und fleischfressende Pflanzen oder die Flucht vor einem riesigen T-Rex, alles wird mit viel Witz erzählt, so dass sich der Film auch sehr gut gemeinsam mit den Kleinen anschauen lässt. Während diese sich an der knallbunten Optik laben, erfreuen sich die Großen an den amüsanten Dialogen und dem größtenteils gelungenen Wortwitz.

Doch es gibt auch Grund zur Klage, denn die im Film verwendeten Effekte sind alles andere als State of the Art und pendeln sich irgendwo zwischen “ganz okay” und “oh Gott, wie grausam” ein. Oder kurz formuliert: Es sieht alles arg künstlich aus. Irgendwie passt das zwar zum bunten Bonbon-Stil des Films, doch ein wenig mehr “Realismus” hätte ich mir dann doch gewünscht.
Dass die 3D-Effekte teilweise etwas aufgesetzt wirken (auch hier kommt, wie so oft in solchen Filmen, ein Yo-Yo zum Einsatz), werfe ich dem Film nicht vor. Ich bin mir sicher, dass diese Spielereien in entsprechend ausgestatteten Kinos durchaus spaßig anzusehen sind.

Szenenbild_03jpeg_700x393 Die Darsteller leisten solide Arbeit, liefern dabei jedoch auch keine Glanzleisung ab. Während Brendan Fraser im Endeffekt mal wieder eine Variante des Rick O’Connell aus “Die Mumie” spielt, lässt Anita Briem dank ihrer natürlichen Art die Herzen der Männer und Jungen höher schlagen. Positiv: Josh Hutcherson spielt keineswegs den nervigen Jungen, der ständig gerettet werden muss, sondern überzeugt als durchaus sympathischer Jugendlicher.

Mein Fazit

Knallbuntes Abenteuer für Groß und vor allem Klein, das erfreulich unbeschwert daher kommt und überaus kurzweilig unterhält. Für die im Film angedeutete Fortsetzung (das nächste Ziel dürfte Atlantis werden) wünsche ich mir aber bessere Effekte – und ein 3D-Kino.

Meine Wertung: 6-7/10

Review: Underworld – Aufstand der Lykaner

Hauptplakatjpeg_494x700 Fortsetzungen. Sie werden geliebt. Sie werden gehasst. Sie bieten den Machern die Möglichkeit, bekannte Charaktere weiterzuentwickeln. Sie bieten dem Publikum die Freude, neue Abenteuer mit bereits liebgewonnenen Figuren zu erleben. Allerdings müssen sich viele Fortsetzungen auch eine gewisse Innovationsarmut unterstellen lassen, da sie oftmals nach dem Größer-Schneller-Lauter-Prinzip aufgebaut sind. Und handelt es sich bei der “Fortsetzung” dann auch noch um ein Prequel, sind die Meinungen geteilter als das legendäre Rote Meer. Ob die in “Underworld – Aufstand der Lykaner” erzählte Vorgeschichte dem Underworld-Universum neue Aspekte hinzufügt oder nicht, durfte ich letzten Samstag in Erfahrung bringen …

Worum geht’s

Als Erster seiner Art, verfügt Werwolf Lucian (Michael Sheen) über die Fähigkeit, seine Gestalt kontrolliert verwandeln zu können. Nur aus diesem Grund ließ Vampirfürst Viktor (Bill Nighy) ihn als Kind am Leben.  Lucians Blutdurst nutzend, züchtete Viktor eine neue Rasse von Werwölfen: Die Lykaner. Für die Sklaverei geboren, dienen sie den Vampiren als Leibwächter und Arbeitskräfte. Doch Lucian möchte sich mit seinem Schicksal nicht abfinden. Gemeinsam mit den anderen Lykanern und seiner Geliebten, Viktors Tochter Sonja (Rhona Mitra), plant er die Flucht …

Szenenbild_06jpeg_700x468 Meine Meinung

Um die Frage, ob der dritte Teil der Underworld-Trilogie (es heißt übrigens nicht “Triologie” … gaaanz wichtig!) der Geschichte neue Aspekte hinzufügen kann, gleich zu Beginn zu klären: Nein, das kann er nicht. “Underworld – Aufstand der Lykaner” bläht die in “Underworld” bereits in Rückblenden erzählte Geschichte zu einer 90-minütigen Mischung aus Horror, Action, Fantasy und Liebesdrama auf. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

Handwerklich orientiert sich Regisseur Patrick Tatopoulos bei seinem Debüt an den von Len Wiseman inszenierten Vorgängern. Demzufolge bestimmen erneut düstere Videoclip-Ästhetik und schnell geschnittene Actionszenen das Geschehen, wodurch man sich als Underworld-Fan auch im Mittelalter sofort heimisch fühlt. Die Actionszenen sind gut choreografiert und flott inszeniert, leiden jedoch ein wenig unter den teils hektischen Schnitten. Wirklich unübersichtlich wird es zwar nicht, aber ein wenig mehr Ruhe hätte der Action durchaus gut getan. Obwohl … andererseits vertuschen die schnellen Schnitte die teils unterdurchschnittlichen Computereffekte, die besonders bei den CGI-Werwölfen negativ auffallen. Dennoch: Handwerklich geht der Lykaner-Aufstand durchaus in Ordnung und lässt dank der flotten Inszenierung keine Langeweile aufkommen.

Szenenbild_08jpeg_700x465 Leider patzt Tatopoulos auf anderer Ebene: Trotz der interessanten, an “Romeo und Julia” erinnernden Thematik, berührt das Schicksal des tragischen Liebespaars nicht im Geringsten. Die Charaktere bleiben blass und oberflächlich, sämtliche Emotionen werden im Keim erstickt. Weder wird die Liebesgeschichte zwischen Lucian und Sonja, noch werden Viktors Gewissenskonflikt oder das Sklavendasein der Lykaner genutzt, um den Figuren Tiefe und Profil zu verleihen. Und das ist bei den Möglichkeiten, die die Geschichte geboten hätte, mehr als nur enttäuschend.

Immerhin überzeugen erneut Michael Sheen und Bill Nighy als erbitterte Gegner, wobei Nighy dezent am Overacting kratzt und seine blauen Kontaktlinsen ein Szenenbild_13jpeg_465x700 wenig zu übertrieben in die Kamera hält. Rhona Mitra gibt überzeugend die für ihre Liebe kämpfende Amazone. Sie ist zwar keine zweite Kate Beckinsale, kann sie im Rahmen ihrer beschränkten Rolle aber durchaus würdig vertreten.

Mein Fazit

Solide und ohne große Längen inszeniert, befriedigt “Underworld – Aufstand der Lykaner” zwar die Actionbedürfnisse, enttäuscht jedoch auf emotionaler Ebene. Schade um das verschenkte Potenzial der tragischen Geschichte und um die gute Besetzung.

Meine Wertung: 6/10

Im Kino gesehen: Bedtime Stories

Okay, ich oute mich jetzt mal. Und zwar als Adam-Sandler-Fan. Schande über mich. Aber wisst ihr was: Es ist mir egal, was ihr jetzt über mich denkt. So! Und ganz ehrlich: Wer Sandler nach Filmen wie „Punch-Drunk Love“ oder „Die Liebe in mir“ immer noch in die Brachial-Humor-Schublade steckt, hat weitaus größere Probleme als ich … 😉

Worum geht’s

Eigentlich müsste der liebenswerte und hilfsbereite Skeeter Bronson (Adam Sandler) Hotelmanager sein, so wie es seinem Vater bei der Übernahme des Familienhotels versprochen wurde. Doch aus dem versprochenen Managerposten wurde lediglich eine Stelle als Hausmeister. Als Skeeters Schwester Wendy (Courteney Cox) für eine Woche verreisen muss, bittet sie ihn, auf ihre beiden Kinder Bobbi (Laura Ann Kesling) und Patrick (Jonathan Morgan Heit) aufzupassen. Und so kommt es, dass Skeeter den Beiden abends eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt, die damit endet, dass es Kaugummis regnet. Als es am nächsten Tag tatsächlich Kaugummis regnet, erkennt Skeeter seine große Chance und versucht, sich dieses Phänomen zunutze zu machen. Doch ist nicht er es, es sind die Kinder, die die Geschichten bestimmen …

Meine Meinung

Nach der Zotenschleuder „Leg dich nicht mit Zohan an“ schlägt Adam Sandler wieder leisere Töne an und präsentiert uns mit „Bedtime Stories“ eine kindgerechte Komödie über die Macht der Phantasie. Und an diesem Film ist wirklich alles kindgerecht. Der Verlauf der Geschichte, die Moral, der Humor – einfach alles. So brav wie in diesem Film war Sandler in einer Komödie noch nie. Natürlich ist dies nicht zwangsläufig negativ zu bewerten, aber es sorgt dafür, dass Erwachsene an diesem Stück nur bedingt Gefallen finden werden, sofern sie die Kinokarten mit den falschen Erwartungen gelöst haben.

Schlecht ist „Bedtime Stories“ freilich nicht. Gut allerdings auch nicht. Die Geschichte ist durchaus interessant, wird aber leider nicht ausgereizt. Die Gute-Nacht-Geschichten können anfangs gut unterhalten, wirken später jedoch uninspiriert und nutzen sich recht schnell ab. Das mit übergroßen Augen gesegnete Meerschweinchen Glupschi ist die ersten Male wirklich putzig, muss aber zu häufig herhalten und verliert dadurch an Reiz. Und so weiter und so weiter …

Punkten kann der Film durch seine offensichtlich hervorragend aufgelegten Darsteller, allen voran Adam Sandler, der sich ein paar köstliche Dialoge mit einer herrlich schmierigen Lucy Lawless liefert. Nicht minder schmierig: Der wie immer solide Guy Pearce, der am Ende eine faszinierend-bekloppte Varieté-Nummer vorführen darf. Und dann wären da noch die süße Keri Russell als Adam Sandlers Love Interest auf den zweiten und Teresa Palmer als Love Interest auf den ersten Blick. Wobei ich zugeben muss, dass ich bei der guten Teresa durchaus mehr als nur einen Blick riskiert habe …

Mein Fazit

Durchschnittliche Komödie, deren Geschichte durchaus über interessante Ansätze verfügt, sich aber zu schnell abnutzt. Kinder werden daran sicherlich ihren Spaß haben, für Erwachsene wird’s jedoch schnell langweilig …

Meine Wertung: 5/10

Daheim gesehen: Skinwalkers

Filme, die bei uns Direct-To-Video erscheinen, waren lange Zeit nicht mehr als schlecht gemachte B- oder C-Filme.  Mit Grausen denke ich dabei an Machwerke wie „Octopus“ oder „Crocodile“, die man sich höchstens gemeinsam mit Freunden und einer gehörigen Portion Alkohol an einem Trash-Abend anschauen kann. Doch heutzutage kann man, ähnlich wie beim Überraschungsei, Glück haben und einen … gut gemachten B- oder C-Film erwischen. Ob „Skinwalkers“ sich zu dieser Gattung zählen darf, erfahrt ihr hier und jetzt!

Die Story … check!

Blöd, aber nicht zu blöd. Zweckmäßig, aber nicht langweilig. Größere Anforderungen sollte man an solch einen Film nicht stellen. Und „Skinwalkers“ erfüllt sie: Zwei verfeindete Werwolfclans (die einen stubenrein und gut, die anderen verfressen und böse), eine Prophezeiung von einem auserwählten Kind, das den Krieg beenden wird und eine von alledem nichts ahnende Mutter, die zwischen die Fronten gerät und eine größere Rolle spielt, als ihr anfangs bewusst ist. Wenn ich es mir recht überlege, ist die Story für einen B-Film schon beinahe zu komplex …

Die Effekte und die Action … check!

Einen Knaller im Stil von „Underworld“ darf man beim Einlegen der DVD nicht erwarten. Auch wenn der Film sich redlich bemüht, sieht man ihm sein geringes Budget jederzeit deutlich an. Weder die Verwandlungen noch die Masken, die mich eher an „Der Wolfsmensch“ als an einen modernen Werwolfsfilm erinnerten, können ihre Herkunft leugnen. Immerhin wurden die Actionszenen, meist mit Handfeuerwaffen ausgetragen, stylisch und flott inszeniert – auch wenn sie des öfteren unfreiwillig komisch wirken. So erinnert die erste Schießerei, in der sich die vermeintlich friedlichen Kleinstadtbewohner als erstaunlich waffenkundig outen, mehr als nur dezent an das Finale von „Hot Fuzz“ …

Die Schauspieler … check!

Große Namen sind zwar nicht vertreten, aber mit Jason Behr („The Grudge – Der Fluch“, „Roswell“) und vorallem Elias Koteas („God’s Army“, „Collateral Damage“, „Shooter“) sind die wichtigsten männlichen Charaktere recht ansprechend besetzt. Besonders Koteas nimmt man seine Rolle des tragischen Helden jederzeit ab, während Behr hauptsächlich gut aussehen und sein Talent nur in wenigen Szenen durchblitzen lassen darf.

Die Schauspielerinnen (in B-Filmen auch Babes genannt) … check!

Hierzu erspare ich mir ausufernde Kommentare und verweise auf:

Ex-Lara Rhona Mitra („Boston Legal“, „Shooter“ und aktuell „Doomsday“)
DoA-Schnuckelchen Sarah Carter („Dead Or Alive“, „Shark“)
DoA-Schnuckelchen II Natassia Malthe („Dead Or Alive“, „Elektra“)

Sehen alle drei hervorragend aus und können auch zweckmäßig bis gut schauspielern. Glaube ich zumindest … erwähnte ich schon, dass alle drei hervorragend aussehen?

Mein Fazit

„Skinwalkers“ bietet eine gelungene Mischung aus Action und Horror für den kleinen Hunger zwischendurch. Besonders angetan bin ich davon, dass Regisseur James Isaac nicht davor zurückschreckt, Sympathieträger über die Klinge (bzw. in diesem Fall über die Klaue) springen zu lassen. Und das unter für einen B-Film emotional außergewöhnlich ausgefeilten Rahmenbedingungen. Ganz ehrlich: Ich wäre einer Fortsetzung gegenüber nicht abgeneigt. Und das nicht nur wegen der Mädels!

Meine Wertung: 6/10

Im Kino gesehen: Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Ich muss zugeben, dass ich „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ bereits in der Preview am 21.05. gesehen habe. Schuld an dieser späten Review ist keineswegs meine Faulheit oder das schöne Wetter, sondern vielmehr die Tatsache, dass ich über das Gesehene ein wenig nachdenken und vor der Review noch einmal die ersten drei Teile schauen wollte.

Worum geht’s

1957. Area 51. Ein US-Konvoi verschafft sich gewaltsam Zutritt, die vermeintlichen Amerikaner entpuppen sich als Russen auf der Suche nach einem Artefakt. Ihr Gefangener: Dr. Henry Jones Jr. (Harrison Ford), besser bekannt als Indiana Jones. Indy kann den Russen zwar durch eine halsbrecherische Aktion entkommen, das Artefakt muss er ihnen aber überlassen. Wieder an seiner Universität angekommen, erfährt Indy von dem jungen Mutt Williams (Shia LaBeouf), dass die Russen auf der Suche nach der geheimnisvollen Stadt Akator sind, von der sie sich grenzenlose Macht erhoffen …

Meine Meinung

Bevor ich zum neuesten Indiana-Jones-Streich komme, muss ich noch ein paar Worte zu den ersten drei Teilen verlieren. Keine Angst: Wirklich nur ein paar! Ich mag die alten Indy-Filme. Ich mag sie sogar sehr. Aber ich kann euch nicht erklären, wieso ich sie eigentlich so sehr mag. Versuche ich die Filme objektiv zu betrachten, blicke ich auf drei Abenteuerfilme mit gradliniger Story zurück, mit denen ich kein Aha-Erlebnis verbinde. Vielmehr sind es die vielen Kleinigkeiten, die sich zu einem Ganzen, einem Großen summieren. Und damit komme ich auch schon zu „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“.

Als ich das Kino verließ, war ich ein wenig unschlüssig, was ich von dem neuen Indy halten sollte. Doch je mehr ich darüber nachdenke und je mehr ich mein modernes, Highlight-geprägtes Sehverhalten abstreife, umso besser gefällt er mir. Wie die alten Teile bietet auch der vierte Indy keine Aha-Erlebnisse, bei denen ich dachte „Genau dafür wurde das Kino erfunden!“.  Aber das macht gar nichts, denn stattdessen kann er mit der gewohnten Mischung aus Abenteuer, (überzogener) Action und Humor aufwarten. Und die funktioniert auch im Jahr 2008 immer noch perfekt. So vergingen die zwei Stunden im Kino wie im Flug, ganz im Gegensatz zu dem Dauergrinsen, das ich dank zahlreicher Anspielungen und Querverweise nicht aus meinem Gesicht verbannen konnte. So kommt zum Beispiel eine Schlange zu einem grandiosen Auftritt und darf Harrison Ford seiner Han-Solo-Rolle aus „Star Wars“ huldigen. Großartig!

Eines muss allerdings klipp und klar gesagt werden: Indy ist mit der Zeit gegangen. Damit meine ich keineswegs die Inszenierung, die passt sich nämlich perfekt der alten Teile an, sondern vielmehr die Story um den Kristallschädel und die Stadt Akator. Wer sich nicht damit abfinden kann, dass der Film in den Fünfzigern spielt, in einer Zeit, in der Alien-Hysterie Hochkonjunktur hatte, und Indiana-Jones-Filme lediglich mit religiösen Artefakten in Verbindung bringt bzw. bringen möchte, wird mit dem Film ein Problem haben.

Ebenfalls ein Problem haben werden diejenigen, die auf Realismus in Actionszenen wert legen. Allerdings kreide ich die Tatsache, dass Dr. Henry Jones Jr. mehr Glück als John Rambo in Birma hat, dem Film nicht an:  Dass Realismus in einem Indy-Film nicht viel zu suchen hat und oft durch Glück ersetzt wird, ist hinlänglich bekannt und gehört einfach dazu. Man erinnere sich nur an die Schlauchboot-Szene in „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ …

Harrison Ford, gealtert, aber keineswegs alt, spielt seine Paraderolle mit sichtlicher Freude und empfiehlt sich durchaus für ein oder zwei weitere Fortsetzungen. Und dann bitte wieder im Zusammenspiel mit Shia LaBeouf – der im Internet aus mir nicht verständlichen Gründen gehasst wird wie kein zweiter. Okay, durch Uwe Boll wird er eventuell getoppt, aber das war es dann auch. Sei es drum: Die Chemie zwischen Ford und LaBeouf stimmt ebenso wie die zwischen Ford und Karen Allen, die in die Rolle der Marion Ravenwood zurückkehren durfte. Ein wenig blass bleiben hingegen Cate Blanchett als Indys Gegenspielerin Irina Spalko, John Hurt als Professor Oxley und vorallem Ray Winstone als Indys Freund Mac. Schade, denn bei diesen Schauspielern wäre sicherlich mehr Tiefe drin gewesen.

Die musikalische Untermalung von John Williams tendiert zwischen „ganz nett“ (das neue Theme) und „Gänsehaut pur“ (die alten Themes, bevorzugt das der Bundeslade). Neue Akzente setzen kann er mit diesem Score leider nicht.

Mein Fazit

Herrlich altmodischer Film, der wie die vorherigen Teile ohne echte Höhepunkte auskommt (steinigt mich für diese Aussage ruhig), dafür aber von Anfang bis Ende auf einem erfreulich hohen Niveau unterhält. Derzeit genießt der Film zwar noch den Ruf, nicht so recht zu den alten Teilen passen zu wollen, aber ich denke, diesen Ruf wird er noch abstreifen. Ein Film, der mit der Zeit reift.

In The Name Of The Dummheit: Schwerter des Königs – Dungeon Siege

Hatte Dr. Uwe Boll mit "Seed" noch bewiesen, dass er durchaus anständige Filme drehen kann, findet er mit "Schwerter des Königs" zu alter Form zurück. Und wer seine bisherigen Filme kennt, weiß, dass das nichts Gutes bedeuten kann.

Da mich bereits der Kinobesuch über zwei Stunden meines Lebens gekostet hat, fasse ich mich kurz: Böser Zauberer (Ray Liotta) möchte den König (Burt Reynolds) stürzen und die Macht an sich reißen. Also schickt er seine Orks, oh, Verzeihung, hier heißen sie ja Krugs, los, um das Land zu verwüsten. Dumm nur, dass sie dabei ausgerechnet den Sohn eines, nein, DES Farmers (Jason Statham) töten und dessen Frau (Claire Forlani) entführen. Ein/Der Farmer sieht rot…

Warum? Diese Frage, die in der heutigen Zeit viel zu selten gestellt wird, kam mir während des Films mehrmals in den Sinn:

Warum spielen gute Schauspieler/-innen wie Jason Statham, Ron Perlman, Ray Liotta, John Rhys-Davies, Claire Forlani, Leelee Sobieski und Burt Reynolds in diesem Film mit und wirken dabei so, als wären sie gelangweilt oder als würden sie sich für ihren Auftritt schämen?

Warum spielen nervige Schauspieler wie Matthew Lillard, dessen Overacting nicht im Geringsten zu ertragen ist, in diesem Film mit? Und warum spielt er überhaupt noch in irgendwelchen Filmen mit?

Warum werden in dem Film Dialoge vorgetragen, die so dumm sind, dass das Leben sie sich nicht zu schreiben trauen würde, weil sie ihm zu peinlich wären?

Warum wirken viele Szenen so, als hätte man sie schon einmal in "Herr der Ringe" gesehen? Und warum sehen diese Szenen dabei um ein Vielfaches schlechter aus?

Warum ist die Geschichte, so man sie denn mit viel gutem Willen und einer gehörigen Portion Anspruchslosigkeit so bezeichnen möchte, so vorhersehbar?

Warum stirbt der König nicht einfach, sondern unterhält sich vorher noch minutenlang völlig sinnlos mit dem Farmer, so dass einem selbst die nervige Trinity-Sterbeszene in "Matrix Revolutions" wie eine emotionale Meisterleistung vorkommt?

Warum strahlen Farmer und seine Frau am Ende des Films wie zwei Honigkuchenpferde auf Ecstasy, obwohl ihr Sohn vor wenigen Tagen getötet wurde?

Warum? Warum Warum?

Zugegeben: Im direkten Vergleich mit "House Of The Dead", "Alone In The Dark" und "BloodRayne" mag "Schwerter des Königs gut abschneiden, aber das bedeutet im Boll-Universum leider gar nichts. Ein paar gute Effekte (Teleportationszauber) und Stathams wie immer nett anzusehenden Kampffähigkeiten reichen nun einmal leider nicht aus, um die unzähligen Warums zu kaschieren.

Meine Wertung: 3/10

Zum Träumen schön: Der Sternwanderer

Das Jahr neigt sich langsam aber unaufhaltsam dem Ende entgegen. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen fallen und so manch eine(r) hat bereits das eine oder andere Weihnachtsgeschenk vorbereitet. Damit wird es höchste Zeit, auch im Kino langsam umzuschwenken. Weg von den Action-Blockbustern und hin zu den besinnlicheren Filmen. Ja, die Zeit der Märchen und Weihnachtsfilme rückt näher – und findet in „Der Sternwanderer“ einen perfekten Vorboten.

Worum geht’s

Ein kleines Dorf in England: Der junge Tristan (Charlie Cox) ist unsterblich in die ihm unerreichbare Victoria (Sienna Miller) verliebt. Um ihr seine Liebe zu beweisen, verspricht Tristan Victoria, ihr einen abgestürzten Stern zu schenken, der kurz zuvor im benachbarten Stormhold auf die Erde gestürzt ist. Zu Tristans Überraschung handelt es sich bei dem Stern um die junge Yvaine (Claire Danes), die alles andere als erfreut darüber ist, einem Menschen als Geschenk für seine Angebetete zu dienen. Doch nicht nur Tristan hat Interesse an dem Stern: Die Söhne des verstorbenen Königs benötigen Yvaines Amulett, um die Thronfolge übernehmen zu können. Und die Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer) und ihre Schwestern ihr Herz, um dadurch ewiges Leben und immer währende Schönheit zu erlangen…

Meine Meinung

Es kommt selten vor, dass ich während eines Films nicht aufhören kann zu lächeln. Bei „Der Sternwanderer“ war es jedoch genau so. Zu sympathisch, zu unterhaltsam, ja, zu schön ist dieser Film, als dass ich mich vor der guten Laune hätte verschließen können – und wollen. Auf einen seichten Fantasyfilm hatte ich mich eingestellt, weit mehr habe ich bekommen.

„Der Sternwanderer“ bietet alles, was für einen gelungenen Märchen-Kinoabend benötigt wird. Sympathische wie skurrile Charaktere, eine romantische Geschichte über einen jungen Mann, der zum Helden wird, sowie einen Hauch von Abenteuer und Action. Befürchtungen, dass bei solch einer Mischung eine auf Zelluloid gebannte Kitsch-Postkarte entstanden ist, dürfen beruhigt daheim gelassen werden. Zahlreiche makabere und selbstironische Einfälle sorgen dafür, dass selbst der kitschigste Moment mit einem Grinsen quittiert wird und die Märchenwelt ihren Reiz behält.

A pro pos Reize: Dass Claire Danes zarte Geschöpfe spielen und den Beschützerinstinkt im Mann wecken kann, weiß ich bereits seit „Der Regenmacher“. Und auch hier kann man(n) nicht anders, als sich in ihre Figur zu verlieben. Hauptdarsteller Charlie Cox wirkt daneben etwas blass, meistert seine Rolle jedoch souverän genug, um sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Ein großes Lob gebührt den gut aufgelegten Nebendarstellern: Michelle Pfeiffer als böse Hexe, Robert De Niro als Luftpirat mit dunklem Geheimnis, Peter O’Toole als „liebender“ König, Rupert Everett als möglicher Thronfolger, Sienna Miller als eingebildete Herzdame, das Aufgebot an bekannten Namen kann sich wahrlich sehen lassen.

Mein Fazit

„Der Sternwanderer“ ist ein wunderschönes Märchen, das Romantik, Humor und Abenteuer perfekt miteinander vereint und sich selbst dabei nie zu ernst nimmt. Die Schauspieler hatten sichtlich Freude an ihrer Arbeit und befinden sich in bester Spiellaune, allen voran Michelle Pfeiffer und Robert De Niro. Ein Film für jeden, der mal wieder ein wenig träumen möchte.

Meine Wertung: 9/10

Kurz und knapp: Wintersonnenwende – Die Jagd nach den sechs Zeichen des Lichts

Kurz zusammengefasst

Junger Teenager erfährt, dass er zu den „Uralten“ gehört, einer Gruppe von Kämpfern, deren Aufgabe es ist, die Menschheit vor dem Bösen zu bewahren. Um dies zu tun, muss der Sucher (besagter Teenager) durch die Zeit reisen und die sechs Zeichen des Lichts finden. Das Böse in Gestalt eines dunklen Reiters versucht hingegen mit allen Mitteln, den Sucher aufzuhalten und selbst in den Besitz dieser Zeichen zu kommen…

Meine Meinung in aller Kürze

Blicke ich auf den Film zurück, fallen mir lediglich zwei positive Punkte ein: Die größtenteils wirklich gelungenen Effekte und die bezaubernde Amelia Warner. Alles andere fällt in die Kategorien „langweilig“ und „unfreiwillig komisch“.

Von einer echten Bedrohung ist während der gesamten Laufzeit nichts zu spüren. Zu zahm fallen die einzelnen Herausforderungen und die Attacken des Reiters aus. Ganz zu schweigen davon, dass der dunkle Reiter, welcher anscheinend ausschließlich in Zeitlupe reiten kann, viel zu brav wirkt. Solch einen Mann möchte Frau ihrer Mutter vorstellen, aber sich vor ihm fürchten?

Doch nicht nur einen guten Bösewicht (welch ein Wortspiel), auch einen Spannungsbogen sucht man vergebens. Statt eine Geschichte zu entwickeln, hangelt sich der Film uninspiriert und holperig von Zeitreise zu Zeitreise, wobei der Ablauf stets identisch ist. So gestrafft und zusammengewürfelt, wie der fertige Film wirkt, beschleicht mich das Gefühl, dass 2/3 der Geschichte der Schere zum Opfer fallen mussten, um die gewollte Laufzeit erreichen zu können. Da ich den literarischen Ursprung nicht kenne, bleibt dies jedoch eine Vermutung – evtl. eignet sich ja schon der Roman eher zum Fisch einwickeln* als zum Lesen.

Kurz gesagt: Ein Film, gegen den „Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter“ wie ein Meisterwerk wirkt.

Meine Wertung: 2/10

* Ich komme einfach zu keinem Ergebnis: Wird das Wort „einwickeln“ in diesem Zusammenhang groß oder klein geschrieben?

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