Das Omen (2006)

In der 6. Stunde am 6. Tag des 6. Monats wird er geboren…

1976 brachte Richard Donner mit „Das Omen“ einen Film in die Kinos, welcher sich neben Filmen wie „Der Exorzist“ und „Rosemaries Baby“ einen festen Platz im Olymp der religiös angehauchten Gruselfilme sichern konnte und dank seiner zeitlosen Inszenierung auch 30 Jahre später nichts von seiner Faszination verloren hat. Heute, marketingtechnisch geschickt auf den 6.6.06 gelegt, startet das Remake – und man fragt sich: Wieso?

Es gibt Filme, bei denen Remakes durchaus Sinn machen: Zum Beispiel lassen sich dank moderner Tricktechnik Szenen erzeugen, wie sie vor einigen Jahren undenkbar gewesen wären – als Beispiel sei an dieser Stelle „King Kong“ genannt. Ebenso gerechtfertigt sind Remakes, welche an das aktuelle Zeitgeschehen angepasst werden müssen, um die gewünschte Wirkung zu entfalten – siehe das Remake von „Dawn Of The Dead“.
Doch es gibt auch jene seltenen Filme, die selbst nach Jahrzehnten noch funktionieren wie am ersten Tag und bei denen ein Remake nur verlieren kann, und sei es noch so professionell gedreht. Auch dafür gibt es bereits ein prominentes Beispiel: „Psycho“ – und nun „Das Omen“.

Für alle, die die Geschichte noch nicht kennen: Das Ehepaar Robert und Katherine Thorn erwartet ein Kind, doch während der Geburt kommt es zu Komplikationen, in Folge dessen das Baby sein Leben verliert. Ein Priester bietet Robert die Möglichkeit, ein an demselben Tag geborenes Kind zu adoptieren, dessen Mutter bei der Geburt verstarb. Ohne Kenntnis seiner Frau, welche, wie Robert von dem Priester erfährt, durch die Komplikationen keine Kinder mehr bekommen kann, akzeptiert er den Vorschlag und nimmt das Baby als das Ihre an. Doch schon bald häufen sich seltsame Vorkomnisse: An Damiens fünften Geburtstag stürzt sich dessen Kindermädchen vom Haus, Tiere geraten in Damiens Gegenwart in Panik und sogar Katherine beginnt, sich vor ihrem eigenen Sohn zu fürchten. Als dann auch noch ein Priester versucht, Robert davon zu überzeugen, dass das Kind, welches er aufzieht, der Antichrist sei und ein Reporter ihm Fotos zeigt, auf denen man die Tode der Opfer vorhersehen kann, beginnt Robert, Nachforschungen über Damien anzustellen…

Wer die ’76er-Version von „Das Omen“ kennt, weiß, was einen erwartet: Das Remake gleicht dem Original wie ein Ei dem anderen und wurde nur marginal angepasst. Für diejenigen, die das Original noch nicht kennen, bietet der Film alles, was ein guter Gruselfilm bieten muss: Eine spannende Geschichte, eine bedrohliche Atmosphäre, geschickt platzierte (aber seltene) Schockmomente sowie eine handwerklich saubere Inszenierung mit guten Darstellern. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es sich bei dem Film um einen Grusel- und nicht um einen Horrorfilm handelt: Wie bereits beim Original liegt auch bei der aktuellen Version die Kraft in der Ruhe, was die MTV-Generation ein wenig abschrecken könnte. So dauert es seine Zeit, bis die Geschichte richtig in Fahrt kommt, welche teilweise mehr einem Krimi als einem Gruselfilm gleicht.

Wer wie ich das Original kennt, wird feststellen, dass das Remake zwar keineswegs schlecht, aber schlicht und ergreifend unnötig ist und mit Blick auf Richard Donners Klassiker keine rechte Daseinsberechtigung hat. Hierfür fehlte es dem Regisseur schlicht an Mut, um der Geschichte seinen Stempel aufzudrücken und neue Akzente zu setzen.

Wertung: 5/10

Dämonisch

Bevor ich mit der eigentlich Kritik beginne, gibt es erstmal eine Anmerkung: „Dämonisch“ ist in meinen Augen ein Mysterythriller – nicht mehr und nicht weniger! Der Film ist kein Portrait eines Serienkillers, keine Aufarbeitung real geschehener Morde, kein realistischer Thriller – der Film ist ein Märchen für Erwachsene! Ihm zu unterstellen, er würde Morde rechtfertigen wollen (wie es in vielen Kritiken geschehen ist), halte ich für völlig fehl am Platz.

Also, worum geht’s: FBI-Agent Wesley Doyle (Powers Boothe) ist mit der Aufklärung mehrerer Morde durch die sogenannte „Hand Gottes“ beauftragt. Völlig im Dunkeln tappend, erscheint eines Tages ein junger Mann (Matthew McConaughey), der behauptet, die Identität des Killers zu kennen.
Von nun an erzählt der Film in Rückblenden die Geschichte des jungen Mannes, seines Bruders und seines Vaters (Bill Paxton), der sich aufgrund einer göttlichen Eingebung dazu berufen fühlte, Dämonen zu töten, welche in menschlicher Gestalt auf der Erde leben.

Kommen wir erstmal zum größten Kritikpunkt des Filmes: Der Spannung. Als wirklich spannend empfand ich den Film zu keiner Zeit. Wer also glaubt, mal wieder einen Film sehen zu können, bei dem man sich in den Kinosessel vergraben muß, ist hier fehl am Platz. Die Geschichte wird ruhig, unspektakulär und ohne einen Spannungsbogen aufzubauen erzählt. Paradoxerweise wird einem dennoch nicht langweilig, da der Film die fehlende Spannung durch eine tolle Atmosphäre wieder ausgleicht.
Womit wir auch schon beim größten Pluspunkt des Filmes wären: Die Atmosphäre wird wirklich hervorragend eingefangen! Der Film ist düster, bedrohlich und bedrückend. Wenn der Vater mit der Axt „Dämonen“ tötet, während seine Söhne, welche sich noch im Kindesalter befinden, daneben stehen, läuft es einem eiskalt den Rücken runter.

Die Schauspieler agieren allesamt überzeugend. Vorallem Bill Paxton zeigt als gläuber Vater eine sehr gute Leistung und auch die Kinder, welche ja oft eher als nervig empfunden werden, spielen ihre Rollen glaubwürdig.

Fazit: Wer Akte X mag, wird den Film lieben. Alle anderen sollten sich auf einen ruhigen Mysterythriller einstellen und keinen Mainstream erwarten.

Zum Schluß noch eine Anmerkung zur FSK-Einstufung:
Den Entschluß, den Film ab 18 freizugeben, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sicherlich ist die Geschichte nicht für Kinder geeignet, aber da bei den Morden grundsätzlich abgeblendet wird, hätte eine FSK 16-Freigabe auch gereicht…

Final Destination 2

Da haben wir sie also: Die Fortsetzung zu einem der wie ich finde spannendsten und originellsten Horrorfilme der letzten Jahre. Für alle, die aufgrund der missratenen Fortsetzungen der letzten Jahre befürchten, dass es sich hierbei lediglich um einen kalten Aufguss handelt, kann ich eine Entwarnung aussprechen: Der Film steht dem Erstling in nichts nach!

Zur Story: Die junge Kimberly ist mit ihren Freunden unterwegs zum Highway. Auf der Auffahrt hat sie eine Vision von einem schrecklichen Autounfall, bei dem unzählige Menschen ums Leben kommen, blockiert in Panik mit ihrem Wagen die Straße und rettet dadurch einigen Menschen das Leben. Doch wie wir ja bereits wissen, lässt sich der Tod nicht so einfach überlisten…

Auch wenn sie am Anfang aussieht wie ein simples Remake des ersten Teiles, entwickelt sich die Story im Verlauf des Filmes zu der logischen und konsequenten Fortsetzung der ursprünglichen Geschichte. Um Spoiler zu vermeiden, verzichte ich darauf, mich mehr mit der Story zu befassen und widme mich eher der technischen Seite:

Der Unfall zu Beginn des Filmes ist hervorragend choreographiert und zeigt erschreckend reale Bilder einer Tragödie, wie sie tagtäglich passieren kann. Generell sind sämtliche Todesszenen gut ausgearbeitet und mit reichlich Gore versehen – ich frage mich ernsthaft, wie dieser Film eine FSK16-Freigabe erhalten konnte.

Auch die Spannung des Filmes liegt durchweg auf hohem Niveau, wobei es weniger darum geht, wer überlebt, als vielmehr darum, wie die Beteiligten ums Leben kommen. Oft spielt der Regisseur mit uns, deutet den Tod an, lässt den Protagonisten jedoch wieder von der Schippe springen um ihn 5 Minuten später endgültig ins Jenseits zu befördern.

Die Schauspieler machen ihre Sache gut, fallen allerdings auch nicht besonders auf. Man könnte sagen sie spielen zweckmäßig. Gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Tony Todd, der, wie schon im ersten Teil, seine diabolische Ausstrahlung voll ausspielen darf.

Fans des ersten Teiles sollten sich den Film unbedingt anschauen – für mich ist dies die beste Fortsetzung der letzten Jahre!

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