Angeschaut: „The Warriors Gate“ (2016)

von | 15. Oktober 2017 | Filmtagebuch | 1 Kommentar

Wie ich vor ein paar Tagen bereits schrieb, bin ich trotz „fortgeschrittenen“ Alters ein Freund von Filmen, in denen, ich zitiere mich mal ganz frech selbst, „Kinder oder Teenager ein (gerne auch abstruses) Abenteuer erleben, dabei über sich hinauswachsen und am Ende als Held dastehen“. Kennt ihr zum Beispiel „Sidekicks“ mit Jonathan Brandis und Chuck Norris? Oder „The Forbidden Kingdom“ mit Michael Angarano, Jet Li und Jackie Chan? Beides sicherlich keine Filme, die in die Geschichte eingegangen sind – aber diesen einen Nerv bei mir treffen, der sie für mich sympathisch macht. Ob auch der von Luc Besson produzierte „The Warriors Gate“ solch ein Film ist, erfahrt ihr, ihr ahnt es schon, genau jetzt …

Worum geht’s

Das Leben des Teenagers Jack (Uriah Shelton) ist derzeit alles andere als einfach. Da die Geschäfte schlecht laufen, stehen er und seine Mutter Annie (Sienna Guillory) vor dem finanziellen Aus und kurz davor, das Dach über dem Kopf zu verlieren. Außerdem wird Jack beinahe täglich von seinen Mitschülern, insbesondere von dem Schläger Travis (Dakota Daulby) und dessen Gang, gemobbt. Halt findet Jack lediglich bei seinem väterlichen Freund Mr. Chang (Henry Mah), in dessen Laden er nach der Schule arbeitet. Als Jack in Mr. Changs Keller ein altes Familienerbstück entdeckt, bekommt er dieses als Dank für seine gute Arbeit geschenkt und nimmt es mit zu sich nach Hause. In der Nacht steht plötzlich der chinesische Krieger Zhoo (Mark Chao) an Jacks Bett. Auf der Suche nach einem Beschützer für die Prinzessin Su Lin (Ni Ni) ist Zhoo über Mr. Changs Familienerbstück in Jacks Welt gelangt – und hält Jack für den legendären Krieger Black Knight, Jacks unbesiegten Videospielcharakter. Obwohl Jack das Missverständnis aufklären kann, lässt Zhoo die Prinzessin vorerst in Jacks Obhut. Als am nächsten Tag auch barbarische Krieger durch das Portal in Jacks Welt gelangen und Su Lin entführen, um sie ihrem Anführer Arun (Dave Bautista) zu übergeben, springt Jack hinterher …

Meine Meinung

Ich geb’s zu: Ich bin positiv überrascht. „The Warriors Gate“ ist nicht nur ganz okay, sondern richtig, also so richtig richtig unterhaltsam! Was nicht nur an den durchweg sympathischen Figuren liegt, sondern insbesondere auch daran, dass der Film sich selbst absolut nicht ernst nimmt und wesentlich humorvoller ist, als ich angenommen hätte. Speziell der von Dave Bautista gespielte Oberschurke Arun und dessen Handlanger Brutus („wir brauchen ein Zeichen“) sind eine helle Freude und sorgen mit ihren Dialogen und Running Gags für jede Menge Spaß. Zugegeben, manchmal wird auch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen, so dass der Film ins Alberne abdriftet, aber mit Blick auf die Zielgruppe der Jüngeren und Junggebliebenen ist das absolut verschmerzbar.

Mit Blick auf eben diese Zielgruppe wurde auch die Action inszeniert. Blut gibt es hier dementsprechend keines zu sehen, das Geschehen bleibt stets familiengerecht. Dennoch ist die Action aufgrund der gelungenen Choreografie und der hochwertigen Ausstattung schick anzusehen, auch wenn echte Highlights leider ausbleiben. Für einen lockeren Einstieg in die Welt der historischen Martial-Arts-Filme ist „The Warriors Gate“ auf jeden Fall durchaus geeignet.

Etwas enttäuschend fallen hingegen die CGI-Effekte aus. Insbesondere der verzauberte Brutus sieht arg künstlich aus und will auch gar nicht so recht in diesen Film passen, der ansonsten mit Computereffekten recht sparsam umgeht. Aber gut, irgendwas ist ja immer.

Wo ich gerade bei „irgendwas ist ja immer“ bin: Dass die Geschichte keinerlei Überraschungen parat hält und stur nach bekanntem Schema abläuft, muss ich vermutlich gar nicht erst erwähnen. Dem Spaß-Faktor tut dies zum Glück keinen Abbruch. Im Gegenteil, manchmal ist man ja auch froh darüber, genau das zu bekommen, was man erwartet.

Mein Fazit

Familiengerechtes Martial-Arts-Fantasy-Abenteuer mit sympathischen Figuren, jugendfreier Action und viel Humor. Stellenweise etwas albern, aber stets unterhaltsam.

Meine Wertung: 7/10

P.S.: Falls ihr jetzt Lust auf den Film bekommen habt (was ich doch sehr hoffe): Noch bis zum 22.10. habt ihr die Chance, den Film bei mir auf Blu-ray oder DVD zu gewinnen!

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=i4giz2tUvDI]

1 Kommentar

  1. Den werde ich mir auch mal zu Gemüte führen.^^ Hast mich überzeugt. Von solchen jungen Helden lasse ich mich durchaus mal begeistern. Siehe u.a. „Stand By Me“.

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