Tjorven – Juli 2019

von | 3. November 2019 | Fotografie | 0 Kommentare

Da ich Tjorven im Juli schamlos ausgenutzt und ein neues Objektiv an ihr getestet habe, möchte ich dieses Shooting nutzen, um mal über ein Thema zu schreiben, das ich ansonsten weitestgehend versuche zu vermeiden: Technik.

Versteht mich nicht falsch: Ich liebe Technik. Ich bin ein Technik-Nerd. Ich habe mehrere Computer, mehrere Spielekonsolen, mehrere Smartphones, mehrere Tablets und ja, auch mehrere Kameras. Vieles davon befriedigt ausschließlich das innere Kind in mir, ist purer Spielkram und absolut nicht notwendig – und genau das ist der Grund, wieso ich nicht (mehr) gerne über Technik rede: Viele (zu viele) Menschen verwechseln Spielkram mit Notwendigkeit, was sachliche Diskussionen über Technik oftmals schwierig bis unmöglich macht.

Nehmen wir zum Beispiel die Kameratechnik: Die Fotos von Tjorven habe ich dieses Mal nicht mit meiner Vollformatkamera, sondern mit einer Olympus (also einem nur halb so großen Sensor) aufgenommen. Zugegeben, mit dem M.Zuiko 45mm F1.2 PRO hing ein sehr gutes Objektiv an der Kamera, doch auf dem Papier hätte diese Kombination trotzdem keine Chance gegen mein 1.4er-Vollformatobjektiv. Sieht man dies den Fotos an? Ich bezweifle das. Und doch heißt es immer wieder, dass Vollformat bei Porträts aufgrund der Freistellung das einzig Wahre ist. Kann man natürlich so sehen. Muss man aber nicht. Viel wichtiger als die Kamera ist ohnehin das Objektiv. Und noch mal deutlich wichtiger ist die Chemie zwischen euch und eurem Modell. Und natürlich die Fähigkeit, im richtigen Moment abzudrücken.

Klar macht moderne Technik vieles einfacher. Aber einfacher ist nicht automatisch besser. Trotz zahlreicher Automatiken fotografiere ich zum Beispiel grundsätzlich komplett manuell. Selbst auf den Autofokus verzichte ich. Nicht, weil ich damit nicht umgehen könnte oder mich deshalb für etwas Besseres halte, sondern weil ich dadurch das Gefühl habe, mir das Foto tatsächlich erarbeitet und damit auch verdient zu haben. Klingt vielleicht ein wenig blöd, ist aber so. Und der Punkt ist: Es zeigt mir, dass ich die meisten Funktionen, die moderne Kameras bieten, für meine Art der Fotografie schlicht nicht benötige. Klar finde ich jedes neue Feature interessant und spiele damit auch gerne mal rum – aber ich benötige es nicht.

In diesem Sinne: Habt Spaß und fotografiert mit der Kamera, die euch die Fotos ermöglicht, die ihr machen möchtet. Und nein, das muss keine moderne Vollformatkamera sein. Lasst euch da nichts einreden!

Und zum Abschluss noch ein paar künstlerisch äußerst wertvolle Outtakes …

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