Ein Gruselfilm, der Kinder wie Erwachsene zu gleichen Teilen ansprechen soll, aber nicht mit echten Schauspielern aufwartet, sondern als Animationsfilm daherkommt – kann so etwas funktionieren? Es kann, auch wenn es in „Monster House“ nur bedingt gelingt…

Inhalt

Der Teenager D.J. wohnt direkt gegenüber dem in der Nachbarschaft gefürchteten Kinderhasser Nebbercracker: Welches Kind auch immer dessen Grundstück betritt, erlebt den Zorn des alten Mannes. Als Mr. Nebbercracker zu Halloween bei einem seiner Wutanfälle einem Herzinfarkt erliegt, sehen D.J. und sein Freund Chowder ihre Chance gekommen, sich das Haus genauer anzuschauen. Dabei müssen sie erkennen, dass dieses ein Eigenleben führt und nach Menschen dürstet. Gemeinsam mit der zufällig hinzugekommenen Jenny versuchen sie, sich dem Haus entgegenzustellen, bevor die unwissenden Nachbarskinder ihren Halloween-Beutezug starten…

Kritik

„Monster House“ beginnt so, wie man es sich von einem guten Gruselfilm wünscht: Nach einer kurzen Einführung der Charaktere, besonders der fiese Mr. Nebbercracker und die nicht minder fiese Babysitterin Zee wissen von Anfang an zu begeistern, beginnen sich die Vorzeichen zu mehren, dass es in und um dem Haus nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Bedrohliche Schatten, unheimliche Telefonanrufe, verschwindende Menschen – zwar nicht originell, aber wirkungsvoll versteht es Regie-Neuling Gil Kenan, eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen, die einen schnell in ihren Bann zieht.

Leider ändert sich dies, sobald das Haus seine Fähigkeiten voll ausspielt: Die Atmosphäre muss dann der Action weichen, die zwar durchaus als gelungen bezeichnet werden darf, aber dennoch nach kurzer Zeit ermüdend wirkt und irgendwie nicht so recht zu der gelungenen ersten Hälfte passen will. Spätestens wenn das Haus die Kinder durch die Stadt verfolgt, fühlt man sich in einen animierten Bruckheimer-Film versetzt…

An der Technik hingegen gibt es nicht viel auszusetzen: Die Animation der Charaktere (menschlich wie auch häuslich) ist gut gelungen, lediglich die Haare der Protagonisten sitzen wie angeklebt auf dem Kopf fest, was man sicherlich auch schöner hätte bewerkstelligen können. Die Umgebung wirkt zwar stellenweise etwas steril, passt aber insgesamt zu dem Look des Films: Nicht zu natürlich, nicht zu künstlich.

Fazit

Wer Teenie-Abenteuer-/Gruselfilme wie z.B. „Die Goonies“ mag und ernsten Animationsfilmen gegenüber aufgeschlossen ist, wird an „Monster House“ durchaus Gefallen finden. Besonders die erste Hälfte zeigt, dass solch eine Mischung sehr gut funktionieren kann. Leider verliert sich Kenan in der zweiten Hälfte in ausufernder Action, was dem Film viel Charme und Atmosphäre kostet.

Wertung: 6/10

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