Die erste neue Single „Is This What You’ve Been Waiting For?“ gibt’s heute, das gleichnamige Album erscheint am 11. Juli. Hach, ich freu mich. Amy Macdonald zu hören, ist für mich immer ein bisschen wie nach Hause zu kommen.
Ein kurzer Rückblick auf die letzten Filme und Serien
In letzter Zeit war es hier mal wieder verdammt ruhig. Und das, obwohl ich durchaus den einen oder anderen Film und die eine oder andere Serie geschaut habe. Um ehrlich zu sein, gehen mir derzeit viele Dinge durch den Kopf. Dinge, die mir zu schaffen machen und an meiner Konzentration nagen. Berufliche Dinge. Private Dinge. In meinem Kopf geht’s aktuell ziemlich chaotisch zu. Der Witz daran: Ich weiß, dass das Schreiben die perfekte Ablenkung wäre und mir guttun würde. Und trotzdem tue ich es nicht und buche lieber eine weitere Fahrt auf dem Gedankenkarussell. Manchmal möchte ich mich dafür selbst schütteln. Oder ohrfeigen. Oder beides. Aber hey, kontraproduktives Verhalten gehört zum Menschsein ja auch irgendwie dazu.
Und damit genug gejammert und ab zu dem, worum es hier heute eigentlich geht: Filme. Serien. Und meine kurze Meinung dazu. Los geht’s!
The Gorge (2025)
Miles Teller und Anya Taylor-Joy als zwei Scharfschützen, die an zwei gegenüberliegenden Türmen postiert sind, keinen Kontakt haben dürfen und sich aber dennoch ineinander verlieben, während in der Schlucht zwischen ihnen ein unvorstellbares Geheimnis lauert. „The Gorge“ ist eine verdammt schräge Mischung aus Romanze, Horror, Science-Fiction, Action und Verschwörungsthriller – und jede Minute wert. Sofern man sich auf solch einen kruden Mix einlassen kann. Ich hatte definitiv meinen Spaß und habe den Film inzwischen sogar schon mehrmals geschaut. Und das nicht nur wegen der Action, sondern insbesondere weil Teller und Taylor-Joy so ein verdammt süßes Paar sind.
Meine Wertung: 8/10
Nosferatu – Der Untote (2024)
Robert Eggers‘ Neuverfilmung des Stummfilmklassikers erfindet das Rad nicht neu, ist optisch aber eine Wucht und beweist eindrucksvoll, wie atmosphärisch Horrorfilme sein können. Wie hier mit Licht und Schatten gespielt wird, ist schon ziemlich grandios. Ein bisschen spannender und flotter erzählt hätte die Chose aber schon sein dürfen, zuweilen tritt der Film dann doch ein wenig auf der Stelle. Macht aber nix, denn das Ergebnis überzeugt dennoch auf ganzer Linie – auch aufgrund der grandiosen Besetzung.
Meine Wertung: 8/10
Smile 2 (2024)
„Smile 2“ schließt direkt an den Vorgänger an und erzählt im Grunde dieselbe Geschichte noch mal – nur besser. Die Figuren sind sympathischer, die Halluzinationen sind kreativer, die Entität ist noch böser und generell ist alles eine Nummer größer – was in diesem Fall tatsächlich gleichbedeutend mit besser ist. Ich behaupte: Wer „Smile“ mochte, wird „Smile 2“ lieben.
Meine Wertung: 8/10
Planet der Affen: New Kingdom (2024)
Der neueste Film der Reihe springt ein paar Jahrzehnte in die Zukunft, weiß im Grunde aber nichts mit dieser Zukunft anzufangen. Ein neuer (friedlicher) Affenclan hier. Ein neuer (aggressiver) Affenclan dort. Vereinzelte Menschen, die plötzlich wieder sprechen können. Und mittendrin ein Schimpanse, der seinen Platz in all dem sucht. Das war’s. Tricktechnisch ist auch „Planet der Affen: New Kingdom“ mal wieder eine Wucht, aber erzählerisch hat der Film erschreckend wenig zu bieten. Was nur halb so schlimm wäre, wenn er nicht fast zweieinhalb Stunden gehen würde. Der gelegentliche Blick auf die Uhr war unvermeidbar. Aber okay, ich wurde schon schlechter unterhalten.
Meine Wertung: 6/10
Im Wasser der Seine (2024)
Ein Hai verirrt sich in die Seine und knuspert in Paris fröhlich und völlig unbemerkt Einheimische und Touristen weg. Klingt blöd. Ist blöd. Aber musste es gleich SO blöd sein? Je mehr ich über diesen Film nachdenke, desto blöder wird er. Im Grunde ergibt hier nichts irgendeinen Sinn – was in Kombination mit der bierernsten Inszenierung für jede Menge unfreiwilligen Humor sorgt. Immerhin sieht der Film überraschend hochwertig aus – auch wenn der CGI-Hai einmal mehr zu wünschen übrig lässt.
Meine Wertung: 5/10
Spiders – Ihr Biss ist der Tod (2023)
Ein Hochhaus. Ein paar Bewohner. Und Spinnen. Jede Menge Spinnen. Die erste Hälfte dieses schnuckeligen Spinnenhorrorfilms hat mir richtig RICHTIG gut gefallen. Die Spinnen sind schön eklig. Die Tode sind schön fies. Und die Figuren sind auf ihre unsympathische Art erfreulich sympathisch (nein, das ist kein Widerspruch!). Bedauerlicherweise waren die Macher jedoch der Meinung, immer und immer wieder einen draufsetzen zu müssen. Zum Ende hin übertreibt der Film es dann so dermaßen, dass von der anfänglich realistischen Bedrohung so gut wie nichts mehr zu spüren ist. Irgendwie schade. Und dennoch ist „Spiders – Ihr Biss ist der Tod“ ein extrem gelungener Vertreter dieses Genres.
Meine Wertung: 7/10
Companion – Die perfekte Begleitung (2025)
Je weniger man über diesen Film weiß, desto besser. Daher nur so viel: Ich liebe die Story. Ich liebe den schwarzen Humor. Und ich liebe Sophie Thatcher als Iris. Das muss als Empfehlung reichen.
Meine Wertung: 8/10
Heretic (2024)
Zwei Missionarinnen geraten an einen höflichen älteren Herren, der vorgibt, an ihrer Religion interessiert zu sein. Bald wird den beiden jungen Frauen klar, dass der Mann ein diabolisches Spiel mit ihnen spielt. Wow, ist dieser Film düster. Also inhaltlich. Nicht optisch. „Heretic“ ist klein, fies und dreckig – und Hugh Grant als manipulativer Psychopath eine Klasse für sich. Der Ketzer in mir hatte definitiv seine Freude an dem finsteren Treiben.
Meine Wertung: 8/10
Wolf Man (2025)
Eine junge Familie wird nachts von einem Werwolf angegriffen und kann sich in ein abgelegenes Haus retten, nicht ahnend, dass nun auch der Vater infiziert ist. Leigh Whannell wagt sich an einen Werwolf-Film und versucht der Thematik neues Leben einzuhauchen, indem er die Verwandlung im Stil von David Cronenbergs „Die Fliege“ als langsamen Prozess inszeniert. Das ist zwar nicht gänzlich uninteressant, leider aber auch nicht wirklich spannend. Nicht zuletzt, da der Film streng nach Schema F abläuft und keinerlei Überraschungen bietet – von ein paar optischen Spielereien mal abgesehen, die inhaltlich jedoch nicht viel zum Geschehen beitragen. Schade, von diesem Film hatte ich mir deutlich mehr erhofft.
Meine Wertung: 6/10
Civil War (2024)
Während in den USA ein Bürgerkrieg tobt, machen sich vier Kriegsreporter auf den Weg zum Weißen Haus, um dort den Präsidenten zu interviewen. Ich vermute, „Civil War“ steht und fällt mit der Erwartungshaltung. Wer sich von diesem Film einen aufrüttelnden Kommentar zu der politischen Lage in Amerika erhofft, dürfte nach dem Abspann enttäuscht sein. „Civil War“ ist weder ein politischer Weckruf noch ein Kriegsfilm. Er ist ein Roadmovie (mit ein bisschen Action). Ein Roadmovie, in dem die Kriegsfotografie im Mittelpunkt steht. Und das, was diese Art der Berichterstattung mit den Menschen macht. Kein Wunder also, dass mir der Film gefallen hat. Die Fotografie zieht bei mir als Thema einfach immer.
Meine Wertung: 8/10
Subservience (2024)
Megan Fox als Haushalts-Android, der einen eigenen Willen entwickelt und sich zur tödlichen Bedrohung entwickelt? Ich weiß, was einige von euch jetzt denken: „Den Film hat er sich doch nur angeschaut, weil Megan Fox darin mitspielt.“. Diesen Menschen möchte ich mit zutiefst ehrlich empfundener Empörung erwidern: stimmt! Und was soll ich sagen: Megan Fox ist auch zweifellos das Highlight dieses Films. Insbesondere da ihr inzwischen sehr künstliches Aussehen perfekt zu dieser Rolle passt. Von Megan Fox einmal abgesehen, hat „Subservience“ leider nicht allzu viel zu bieten. Die Story ist vorhersehbar, Spannung kommt nur selten auf, und die ab und an aufkeimende Gesellschaftskritik verpufft schneller als Fox ihren Bademantel fallen lassen kann. Was bleibt, ist die Hoffnung, solch eine Haushaltshilfe tatsächlich eines Tages kaufen zu können. Ich fange schon mal an zu sparen.
Meine Wertung: 4/10
The Crow (2024)
Was. Für. Ein. Reinfall. Die Kritiken fielen schlecht aus. Sehr schlecht. Und so ziemlich alle Kritiker waren sich einig. Oft ist es so, dass mir ein Film dann dennoch gefällt. Hier nicht. Hier muss ich allen anderen leider zustimmen. Und ich hasse es, anderen Menschen zuzustimmen. Es nützt aber nix: Der 2024er „The Crow“ ist eine Katastrophe, bei der so ziemlich nichts stimmt. Die Figuren sind unsympathisch und nervig, die Story ergibt von vorne bis hinten keinen Sinn und die Action ist zwar blutig, aber komplett beliebig. Ja, es gibt ein oder zwei ganz coole Momente. Und ja, die Optik ist zuweilen auch ganz nett. Das rettet dieses Fiasko aber auch nicht.
Meine Wertung: 2/10
Don’t Move (2024)
Eine junge Frau gerät in die Hände eines Serienkillers. Kurz danach kann sie ihm entkommen, doch die Freude währt nicht lange. Der Fremde hat ihr nämlich bereits ein Mittel injiziert, das ihren Körper in 20 Minuten vollständig lähmen wird. „Don’t Move“ ist das, was ich eine positive Überraschung nenne: wenig erwartet, (relativ) viel bekommen. Nein, der Film erfindet das Rad nicht neu. Aber er ist erfreulich kurz, knackig inszeniert, überraschend abwechslungsreich, und was mich am meisten gefreut hat: Die Figuren handeln allesamt überraschend clever. Außerdem ist die Ausgangssituation wirklich herrlich fies. Kein Film für die Ewigkeit, aber solide Thriller-Unterhaltung.
Meine Wertung: 7/10
Reacher – Staffel 3
Reacher lässt sich in ein Verbrechersyndikat einschleusen, weil er mit den Hintermännern noch eine offene Rechnung zu begleichen hat. Allgemein scheint die dritte Staffel besser anzukommen als die zweite. Meiner Meinung nach ist sie die bislang schwächste Staffel der Serie. Was aber nicht viel bedeutet, denn auch diese Mission hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen. Wenn ich jammere, dann also auf hohem Niveau. So fand ich z. B. Reachers Kontaktperson eher nervig und die Romanze zwischen ihr und Reacher komplett unglaubwürdig. Und bei ein oder zwei Episoden dachte ich tatsächlich, dass man auf diese auch hätte verzichten oder sie zumindest zu einer hätte zusammenfassen können. Sei’s drum, ich hatte meinen Spaß und freue mich auf die nächste Staffel. Reacher ist und bleibt einfach eine coole Sau.
Meine Wertung: 7/10
Daredevil: Born Again – Staffel 1
Die Bedenken waren groß, aber zum Glück unbegründet: Auch wenn die erste Staffel von „Daredevil: Born Again“ nicht ganz die Qualität der Originalserie erreicht, so ist sie doch ziemlich nah dran. Und das ist mehr, als ich von Marvel erwartet hätte. Die Serie ist düster. Sie ist tragisch. Und sie ist (insbesondere in der letzten Folge) verdammt brutal. Das hätte ich Marvel gar nicht zugetraut. Dass Wilson Fisk als skrupelloser Bürgermeister an Donald Trump erinnert, mag Zufall sein, aber es passt einfach perfekt in unsere Zeit. Ein wenig mehr Struktur hätte der Serie allerdings gut getan. Manchmal hatte ich das Gefühl, als wüssten die Macher selbst nicht so genau, wohin sie jetzt eigentlich steuern. So oder so eine starke Rückkehr, die Lust auf die kommende zweite Staffel macht.
Meine Wertung: 7/10
Chucky – Staffel 3
Ach ja, der Chucky. Er ist einfach nicht totzukriegen. Und das ist auch gut so, denn der zynische Serienkiller in Puppengestalt gehört zweifellos zu meinen Lieblingen. In Staffel 3 der Serie tobt er sich nun im Weißen Haus aus. Und das gewohnt derbe, blutig und humorvoll. Oder anders formuliert: Chucky macht Chucky-Dinge. Ergibt das immer einen Sinn? Herrgott, nein! Aber genau das macht den Charme dieser Reihe aus, die sich seit den 80ern immer wieder neu erfindet, ohne dabei ihre Wurzeln zu vergessen. Nun kommen auch noch Geister hinzu – was die Macher selbstredend für zahlreiche Anspielungen und Zitate nutzen. Leider endet die dritte Staffel mit dem fiesesten Cliffhanger seit „Cult of Chucky“ – und eine vierte Staffel ist nach der Absetzung der Serie leider in weite Ferne gerückt. Aber wie bereits geschrieben: Chucky ist einfach nicht totzukriegen. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis wir ihn wiedersehen. Da bin ich mir sicher.
Meine Wertung: 7/10
So, das war’s für heute. Puh, ganz schön viel Text. Noch mal lasse ich es nicht so weit kommen – versprochen!
Mein Blog darf
alles. So verstehe ich zumindest Thomas‘ Liste (die ich leider erst heute entdeckt habe). Und das bedeutet: Mein Blog darf auch aus kurzen Beiträgen bestehen. Sogar aus Beiträgen, die nur einen einzelnen Satz oder einen schnöden Link enthalten.
Da dies nun offiziell geklärt ist, werde ich von diesem Recht künftig regen Gebrauch machen. Und ich werde kein schlechtes Gewissen deswegen haben.
Gott steh euch bei.
Frank Drebin ist zurück: Der erste Teaser zu „Die nackte Kanone“ ist da!
Ich geb’s nur ungern zu, aber ich musste lachen.
Nachtrag: Die US-Version des Teasers ist sooo viel besser:
Analoge Kameras. Ein Garant für gute Laune.
Mir ist da was passiert, das darfste eigentlich niemandem erzählen. Selbstverständlich tue ich es trotzdem. Ihr sollt ja alle etwas davon haben.
Wie ihr vielleicht wisst, besitze ich mehrere analoge Kameras, zwischen denen ich hin und her wechsle. Bei einer dieser Kameras stand der Filmzähler auf 10, also dachte ich mir, ich mache den Film jetzt mal voll. Die letzten Tage war ich also ständig mit dieser Kamera unterwegs und habe heute das 36. und somit letzte Foto aufgenommen. Als ich den Film zurückspulen möchte, merke ich beim Kurbeln keinen Widerstand. Der Zähler bewegt sich auch nicht mehr. Mein erster Gedanke: „Scheiße, die Rückspulkurbel ist kaputt!“.
Traurig und frustriert habe ich gegoogelt, was man da machen kann, konnte aber keine Lösung finden. In meiner Verzweiflung habe ich hier schließlich alles abgedunkelt und die Kamera geöffnet, in der Hoffnung, den Film manuell zurückspulen zu können – und was sehe ich:
ES IST GAR KEIN FILM IN DER KAMERA!
Ich glaube, ich hatte hier gerade den Lachflash meines Lebens. 😀
Geschaut: „Prophezeiung… Liebe“ (2025)
„Die Leute denken, dass das Foto mit der Kamera gemacht wird, aber das stimmt nicht. Fotos zu machen, bedeutet Schönheit einzufangen. Egal was Schönheit für dich ist. Wenn du ein Foto machst, fängst du das Licht ein. Pflückst es, direkt von der Sonne. Und wenn ich ein Foto mache, versuche ich, das Leuchten einzufangen von demjenigen, der vor meiner Linse sitzt. Und alle sagen immer „Mach ein Foto! Mach ein Foto!“, aber ich kann nichts machen, was noch nicht da ist. Wir müssen es gemeinsam machen. Wir erschaffen etwas, das erst entsteht, wenn beide mitmachen. Wie eine Konversation oder eine Beziehung. Ein Foto zu machen, bedeutet, einen einmaligen Moment einzufangen, sodass er für immer lebt.“
Worum geht’s
Pia (Simone Ashley) ist fast 30, überzeugter Single, Porträtfotografin und so gut wie pleite. Der Familienschmuck ihrer Mutter Laxmi (Sindhu Vee) könnte ihre finanzielle Rettung sein, doch diesen erhält Pia traditionsgemäß nur, wenn sie heiratet. Als Pias jüngere Schwester Sonal (Anoushka Chadha) kurz vor ihrer Hochzeit steht, engagiert die Mutter einen Guru, um die Zukunft ihrer Töchter vorherzusagen. Dieser sagt voraus, dass Pia ihren Seelenverwandten unter ihren nächsten fünf Dates finden wird – was ihre Familie dazu veranlasst, Pia möglichst schnell eben diese fünf Dates zu organisieren. Und als wäre das alles nicht schon peinlich genug, trifft Pia während der Hochzeitsvorbereitungen auch noch ihre Jugendliebe Charlie (Hero Fiennes Tiffin) wieder …
Meine Meinung
„Prophezeiung… Liebe“, der im Original übrigens den wesentlich besseren Titel „Picture This“ trägt, ist kein guter Film. Er ist aber auch kein schlechter Film. Er ist solide Unterhaltung. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Die Hauptfiguren sind sympathisch, die Nebenfiguren skurril, die Dates herrlich absurd und die Dialoge erfrischend obszön. Doch, ich hatte durchaus meinen Spaß mit „Prophezeiung… Liebe“. Allerdings wird mir nichts davon in Erinnerung bleiben, da der gesamte Film nach Schema F abläuft und keinerlei eigene Akzente setzt. Der einzig erinnernswerte Moment ist der obige Monolog, über den ich mich als Fotograf sehr gefreut habe und dem ich inhaltlich komplett zustimme. Ansonsten spult der Film einfach nur das Einmaleins der romantischen Komödien ab. Mit einem großen Manko: Obwohl von Anfang an klar ist, dass Pia und Charlie füreinander bestimmt sind, ist von deren Chemie nur wenig bis gar nichts zu spüren. Deren Liebe füreinander bleibt eine pure Behauptung ohne Grundlage – schade.
Nichtsdestoweniger wurde ich schon schlechter unterhalten. Auch wenn der Film nichts Neues bietet, so trägt er sein Herz dennoch am rechten Fleck und endet zudem mit einer schönen Botschaft: Tu, was dich glücklich macht. Der Rest wird sich finden.
Meine Wertung: 6/10
Geschaut: „Juror #2“ (2024)
Ich werde relativ oft nach meinem Lieblingsfilm gefragt. Und werde diese Frage nie beantworten können. Filme sind einfach viel zu unterschiedlich, um DEN EINEN Lieblingsfilm zu haben. Dementsprechend habe ich mehrere, wenn nicht gar viele Lieblingsfilme. Filme, von denen ich denke, dass sie jeder Mensch mal gesehen haben sollte. Einer dieser Filme ist Sidney Lumets Gerichtsdrama „Die zwölf Geschworenen“. Clint Eastwoods aktuelles Werk „Juror #2“ erinnert an vielen Stellen mehr als nur stark an diesen Klassiker. Mit einem besonderen Kniff …
Worum geht’s
Justin Kemp (Nicholas Hoult) wurde als Geschworener in einem Mordprozess geladen. Der Angeklagte James Sythe (Gabriel Basso) soll seine Freundin Kendall Carter (Francesca Eastwood) in einer regnerischen Nacht auf einer Straße brutal erschlagen und dann die Böschung heruntergeworfen haben. Während des Prozesses wird Justin klar, dass er in der fraglichen Nacht ebenfalls am Ort des Geschehens war. Damals hatte er auf der Straße etwas angefahren, was er für ein Reh hielt …
Meine Meinung
Clint Eastwood ist ein Phänomen. Der Mann ist Mitte 90, dreht immer noch Filme und scheint das Wort Ruhestand einfach nicht zu kennen. So was nenne ich Leidenschaft. Und das Beste daran: Clint Eastwood liefert immer noch ab. Das Gerichtsdrama „Juror #2“ ist ein so spannender wie nachdenklich stimmender Film, der zahlreiche moralische Fragen aufwirft – sofern man sich mit der doch ziemlich konstruierten Ausgangssituation anfreunden kann. Denn sind wir mal ehrlich: Dass ausgerechnet die Person über Schuld oder Unschuld (mit)entscheidet, die möglicherweise selbst die Verantwortung für die Tat trägt, ist schon ziemlich unwahrscheinlich.
Andererseits ist die Frage nach der Wahrscheinlichkeit einer der zentralen Punkte des Films. Wie schon in „Die zwölf Geschworenen“, den Clint Eastwood mehr als nur einmal beinahe Wort für Wort zitiert, müssen sich die Geschworenen auch hier die Frage stellen, ob eine hohe Wahrscheinlichkeit ausreicht, um einen Menschen zu verurteilen. Und wie neutral und objektiv wir als Menschen noch sind, sobald wir erst mal eine schlüssige Theorie im Kopf haben. Die Fragen, die „Juror #2“ im Laufe der Geschichte aufwirft, sind keineswegs neu. Aber sie sind zeitlos. Und es wert, immer wieder gestellt zu werden.
Dies betrifft auch das moralische Dilemma, in dem der von Nicholas Hoult grandios gespielte Justin steckt. Soll er sagen, dass er in der fraglichen Nacht einen Unfall auf eben dieser Straße hatte, aber darauf verzichtete, die Polizei zu informieren, weil er von einem Wildunfall ausging? Vermutlich würde diese Information den Angeklagten vor einer Gefängnisstrafe bewahren. Sie könnte aber auch dazu führen, dass Justin selbst wegen Fahrerflucht mit Todesfolge angeklagt wird. Auch wenn gar nicht sicher ist, ob er tatsächlich etwas mit dem Tod des Opfers zu tun hat.
Aus dieser Konstellation heraus entspinnt sich eine starke Mischung aus Drama und Thriller, in der Justin verzweifelt versucht, die anderen Geschworenen zu einem Freispruch zu bewegen, ohne sich dabei selbst zu verraten. Die wohl größte Stärke des Films dabei ist, dass es hier kein Schwarz und kein Weiß gibt. Nichts ist so einfach, wie es auf dem Papier aussieht. Und keine Figur ist so eindimensional, wie sie auf den ersten Blick wirkt. Was zwangsläufig dazu führt, dass man als Zuschauer von dem Film moralisch gefordert wird. Wie hätte ich mich verhalten? Wie würde ich mich entscheiden? Was ist richtig? Was ist falsch? Allesamt Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt.
Ihr habt es hoffentlich gemerkt: Ich bin von dem Film sehr angetan. Sollte „Juror #2“ Clint Eastwoods letzte Regiearbeit sein, wäre dies ein würdiges Ende einer wahrlich beeindruckenden Karriere.
Meine Wertung: 8/10
Nebel am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen
Eigentlich wollte ich erst heute Nachmittag auf Fototour gehen. Eigentlich. Dann schaute ich heute Morgen aus dem Fenster und sah … dass ich nichts sah. 20 Minuten später stand ich mit meiner Kamera an der Kiellinie. Ungewaschen. Müffelnd. Zerstrubbelt. Aber glücklich. Denn wie heißt es so schön: Nebel am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.









Warum „Cobra Kai“ genau die Serie ist, die wir derzeit brauchen
Ursprünglich wollte ich an dieser Stelle nur ein paar Worte darüber verlieren, wie gut mir die finale Staffel von „Cobra Kai“ gefallen hat, und wie unfassbar dankbar ich bin, dass diese Serie ein durch und durch tolles Ende spendiert bekommen hat. Doch dann dachte ich mir, wieso nicht ein bisschen weiter ausholen – immerhin geht hier eine der besten Serien der letzten Jahre zu Ende. Doch keine Sorge: Wer mich kennt, der weiß, dass „ein bisschen weiter ausholen“ bei mir immer noch auf einen relativ kompakten Text hinausläuft. Ich bin einfach nicht der Typ für lange Romane.
Für diejenigen unter euch, denen beim Titel „Cobra Kai“ nicht direkt ein wohliger 80er-Jahre-Nostalgie-Schauer über den Rücken läuft, hier ein kurzer Überblick: Die Serie ist die offizielle Fortsetzung der „Karate Kid“-Trilogie. Im ersten Teil dieser Trilogie wird der Außenseiter Daniel LaRusso (Ralph Macchio) von dem Schulbully Johnny Lawrence (William Zabka) schikaniert, woraufhin Daniel Karate lernt und seinen Widersacher in einem Wettkampf besiegt. Die Serie spielt Jahrzehnte später im Hier und Jetzt und erzählt die Geschichte aus der Sicht von Johnny weiter. Von seiner damaligen Niederlage hat Johnny sich nie erholt, was sein Leben bis heute negativ beeinflusst. Als Johnny zufällig Zeuge wird, wie der Außenseiter Miguel (Xolo Maridueña) von mehreren Mitschülern verprügelt wird, greift er ein und hilft dem Jungen. Von diesem Vorfall inspiriert, erweckt Johnny das legendäre Karate-Dojo Cobra Kai wieder zum Leben – und damit auch den alten Streit mit Daniel …
Ich sag’s, wie es ist: „Cobra Kai“ ist die wohl größte Überraschung der letzten Jahre. Die Serie ist so viel besser, als sie sein dürfte. Und das, obwohl sie unfassbar cheesy ist. Die Figuren sind überzogen, die Teenie-Romanzen sind kitschig und die Kämpfe sind vieles, aber nicht realistisch. Das spielt aber alles keine Rolle, weil die Serie etwas hat, was modernen Produktionen viel zu oft fehlt: Herz. Und davon jede Menge.
Nicht nur, dass die Macher im Laufe der Serie so ziemlich jede bedeutende (und unbedeutende) Figur aus der ursprünglichen Trilogie extrem respektvoll zurückbringen, sie haben auch die perfekte Mischung aus 80er-Jahre-Nostalgie und aktuellem Zeitgeist gefunden – und schrecken nicht davor zurück, diesen Zeitgeist kritisch zu hinterfragen und auch mal durch den Kakao zu ziehen.
Das Beste an der Serie aber ist, und damit komme ich zum Titel dieses Beitrags, dass sie etwas vermittelt, was in unserer inzwischen doch recht zynischen Welt viel zu oft in Vergessenheit gerät: Hoffnung.
Es mag pathetisch klingen, aber letztlich geht es in „Cobra Kai“ darum, eine bessere Welt zu schaffen. Indem wir auf unsere Gemeinsamkeiten schauen statt auf unsere Unterschiede. Indem wir miteinander statt übereinander reden, Indem wir nicht vorverurteilen. Indem wir Menschen nicht vorschnell abschreiben und ihnen ihre Fehler verzeihen. Indem wir uns selbstkritisch hinterfragen und uns unsere Fehler verzeihen. Indem wir voneinander lernen. Und indem wir niemals den Glauben an ein Happy End verlieren.
Ohne spoilern zu wollen: Wenn „Cobra Kai“ nach sechs Staffeln endet, zeigt die Serie eine Welt, wie sie sein sollte: nicht perfekt, aber voller Optimismus. Und Optimismus ist genau das, was wir in der heutigen Zeit brauchen.
Geschaut: „Art of Revenge – Mein Körper gehört mir“ (2017)
Eigentlich sollte diese Review das Licht der Welt bereits am Donnerstag erblicken, aber als der Film zu Ende war, fiel mir ein, dass im ZDF der lange Wahlabend lief – und auch wenn ich mir davon keinen großen Erkenntnisgewinn versprach, sehen wollte ich ihn dann doch. Den Freitag habe ich dann ganz im Sinne des Valentinstags mit meiner großen Liebe „Cobra Kai“ verbracht und die finale Staffel durchgebingt. Und gestern war ich von diesem Serienmarathon so geschafft, dass ich kein Wort aufs Papier bzw. den Bildschirm gebracht habe. Tja, und schon haben wir Sonntag. Verrückt, wie die Zeit rast. So müssen sich Rentner fühlen. Egal, nun mal endlich zum Film. Und damit zu den ernsten und unangenehmen Themen des Lebens …
Worum geht’s
Die Kunststudentin Noelle (trägt den Film in jeder Szene: Francesca Eastwood) ist unsicher, schüchtern und heimlich in ihren beliebten Kommilitonen Luke (Peter Vack) verliebt. Dementsprechend groß ist ihre Freude, als dieser sie zu einer Party einlädt. Nach einer anregenden Unterhaltung gehen die beiden auf Lukes Zimmer, wo dieser Noelle erst küsst und dann vergewaltigt. Ein paar Tage später möchte Noelle Luke zur Rede stellen, wobei es zu einem Streit kommt, infolgedessen Luke unglücklich stürzt und tödlich verunglückt. Durch dieses Ereignis aufgerüttelt, beginnt Noelle zu recherchieren – und findet heraus, dass auf dem Campus noch mehr Vergewaltiger ihr Unwesen treiben …
Meine Meinung
„Art of Revenge – Mein Körper gehört mir“ ist eine ambitionierte und recht eigenwillige Mischung aus Vergewaltigungsdrama und Selbstjustizthriller. Zu den Stärken des Films gehört zweifellos das realistische Umfeld, in dem die Geschichte spielt. Während andere Rape-and-Revenge-Filme oft auf einsame Gegenden, ungebildete Hinterwäldler und rohe Gewalt setzen, ist es hier die junge Bildungselite, von der die Gefahr ausgeht. Und ich möchte euch warnen: Von all den Vergewaltigungen, die ich bislang in Filmen dieser Art gesehen habe, gehört diese hier zweifellos zu den unangenehmsten und ist ein echter Schlag in die Magengrube. Und das, obwohl (bzw. gerade weil) sie recht schnell vorbei ist und ohne ausufernde Brutalität auskommt. Die erschreckend bodenständige Inszenierung dieser Situation hat bei mir definitiv Eindruck hinterlassen. Und dass dem Vergewaltiger danach nicht mal klar ist, was er da gerade angerichtet hat, macht es gleich doppelt widerlich. Ich kann mich nur wiederholen: unangenehm. Nach diesem verdammt gelungenen Einstieg erzählt der Film dann gleich zwei Geschichten – und verrennt sich dabei leider ein wenig.
Zum einen wäre da ein Drama, in dem Noelle versucht, mit der Situation umzugehen, aber nicht die Hilfe erhält, die sie benötigt. Hier fließt dann auch eine gehörige Portion System- und Gesellschaftskritik mit rein. Und das zu recht. Wenn Anschuldigungen von der Polizei nicht ordentlich verfolgt oder von der Universität mit Blick auf die Statistiken sogar verschleiert werden, sollte das jeden von uns wütend machen. Dasselbe gilt für den Umgang mit den Opfern, die oftmals nicht nur vom System, sondern auch von ihrem Umfeld im Stich gelassen werden. Glücklicherweise verzichtet der Film darauf, sich allzu einseitig zu positionieren. Probleme werden aufgezeigt, ebenso aber auch, dass es keine einfache Lösung dafür gibt. Es ist eine Gratwanderung, die dem Film meiner Meinung nach recht gut gelingt – auch wenn vieles leider nur oberflächlich angekratzt wird.
Der Film will aber nicht nur ein Drama sein, sondern auch ein Selbstjustizthriller, in dem Noelle als unbarmherziger Racheengel Jagd auf bislang davongekommene Vergewaltiger macht – und dadurch nicht nur an Selbstbewusstsein gewinnt, sondern auch als Kunststudentin zur Höchstform aufläuft. Dieser Part ist leider nicht ganz so stark, da er sich vom realistischen Ansatz mehr oder weniger komplett verabschiedet. Wenn Noelle sich abgebrüht wie ein Meisterassassine durch den Campus mordet, ist das zwar einigermaßen unterhaltsam, aber eben auch komplett überzogen und nur leidlich spannend. Immerhin wird auch dieser Teil des Films für Kritik genutzt und mehr als deutlich klargestellt, dass Selbstjustiz eben keine Lösung ist. Und manchmal sogar an unerwarteter Stelle Leid verursacht, das absolut vermeidbar gewesen wäre.
Nein, „Art of Revenge“ ist definitiv nicht perfekt. Die Mischung aus Drama und Thriller ist zu unausgegoren, die Figuren sind zuweilen arg konstruiert und insgesamt scheint der Film sich selbst ein wenig im Weg zu stehen. Dennoch hat er mir trotz seiner Schwächen wirklich gut gefallen. Gute Laune bekommt man hier nicht. Aber eine fantastische Hauptdarstellerin und jede Menge Denkansätze zu einem komplexen Themenfeld. Und das ist mehr, als viele andere Filme von sich behaupten können.
Meine Wertung: 7/10