27. März 2023 |
Ich bin traurig. Nicht ich-könnte-heulen-traurig, aber traurig. Vom ersten Film an war ich ein riesiger Fan des MCU und konnte selbst den schwächeren Beiträgen (ja, ich schaue dich an, „Thor – The Dark Kingdom“) stets etwas abgewinnen. Phase 4 hingegen macht es mir echt nicht leicht. Keine Ahnung, ob es an der Übersättigung durch Serien bei Disney+, an der nachlassenden Qualität der Produktionen, an meinem fortschreitenden Alter oder an einer Mischung aus allem liegt, aber zum ersten Mal gibt es Projekte im MCU, von denen ich mich nicht mehr gut unterhalten fühle. „Black Panther: Wakanda Forever“ ist eines dieser Projekte.
Worum geht’s
König T’Challa ist an einer Krankheit gestorben, selbst seine Schwester Shuri (Letitia Wright) konnte sein Leben nicht retten. Während Wakanda um seinen König trauert, verlangen die Vereinten Nationen Zugriff auf die Technologien und Ressourcen des Landes, was Königin Ramonda (Angela Bassett) jedoch vehement ablehnt. Als die USA im atlantischen Ozean Vibranium entdecken, sieht sich die von König Namor (Tenoch Huerta) geführte Unterwasser-Nation Talokan gezwungen einzugreifen und tötet die gesamte Besatzung des Forschungsschiffs. Während die USA Wakanda für den Angriff verantwortlich machen, verschafft sich König Namor Zugang zum Land und fordert Königin Ramonda auf, zum Schutz der beiden Königreiche zusammenzuarbeiten und die Ingenieurin zu töten, die den Vibranium-Detektor entworfen hat, bevor die USA weitere Vorkommen entdecken …
Meine Meinung
Falls ihr jetzt denkt „Moment mal. Glaubt Namor ernsthaft, der Tod der Ingenieurin könnte die Erfindung des Vibranium-Detektors rückgängig machen? Das ergibt doch gar keinen Sinn!“: Richtig, das ergibt keinen Sinn. Wie so vieles in diesem Film keinen Sinn ergibt. Wieso weigert sich Königin Ramonda so beharrlich, ihr Wissen zu teilen, obwohl ihr Sohn T’Challa doch eben dies versprochen hatte? Wieso kontrolliert Wakanda den Luftweg sogar über einen Schutzschild, lässt den Zugang unter Wasser aber für alle Eindringlinge offen? Und wieso kann eine Studentin ohne entsprechende Ressourcen mal so nebenbei einen Iron-Man-Anzug bauen? Fragen über Fragen. Aber gut, wir sind hier im MCU und streng genommen ergibt hier vieles keinen echten Sinn. Das Problem daran: „Black Panther: Wakanda Forever“ bietet nichts, was von solchen Logikschwächen ablenkt.
Wenn ein Film eine packende Geschichte oder interessante Figuren bietet, schaue zumindest ich gerne gnädig über andere Schwächen hinweg. „Black Panther: Wakanda Forever“ bietet leider nichts davon. Vom emotionalen Einstieg und dem actionreichen Finale mal abgesehen, plätschert die Geschichte relativ ereignislos vor sich hin. Inhaltlich reicht der Stoff vielleicht für 100 bis maximal 120 Minuten, aber weil es ein Gesetz zu geben scheint, welches besagt, dass moderne Blockbuster Überlänge zu haben … haben, wird die Geschichte auf so unnötige wie quälende 160 Minuten aufgeblasen. Nichts, wirklich nichts in dem Film rechtfertigt diese Laufzeit. Und leider konnten mich auch die Charaktere nicht überzeugen, da diese nicht nur nicht interessant (Namor), sondern oft auch erschreckend unsympathisch (Ramonda, Shuri) geschrieben sind. Besonders auffällig ist dies bei Neuzugang Riri aka Ironheart, einer Teenagerin, die nicht nur alles weiß und alles kann, sondern auch immer einen coolen Spruch auf den Lippen hat. Da lobe ich mir doch einen Peter Parker mit all seinen Problemen und Selbstzweifeln, der ist als Charakter wesentlich greifbarer. Und ja, ich rede hier vom „alten“ Peter Parker, nicht vom MCU-Peter-Parker. Wobei dieser jetzt ja auch in seine Spur zurückgefunden hat. Vielleicht gibt’s für Riri also noch Hoffnung.
Den Darstellern mache ich hierbei übrigens keinen Vorwurf, die liefern allesamt durchaus ab. Insbesondere Angela Bassett zeigt mal wieder eine tolle Performance, aber auch Letitia Wright und Danai Gurira sind mir durchaus positiv in Erinnerung geblieben. Dasselbe gilt für die Sets, die Kostüme und die Effekte – rein optisch ist „Black Panther: Wakanda Forever“ definitiv gelungen. Und auch am Ton und der Musik habe ich nichts zu kritisieren. Technisch betrachtet ist der Film also durchaus einen Blick wert, was ihn für mich gerade noch so ins Mittelmaß rettet. Von einem MCU-Film dieses Kalibers erwarte ich aber mehr als das.
Meine Wertung: 5/10
20. März 2023 |
2017 berichteten die Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey in der New York Times über Vorwürfe gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein, der von zahlreichen Frauen des sexuellen Missbrauchs bis hin zur Vergewaltigung beschuldigt wurde. Mit ihrem Artikel brachten sie nicht nur einen der mächtigsten Männer Hollywoods zu Fall, sondern indirekt auch die #MeToo-Bewegung ins Rollen.
Letztes Jahr wurde mit „She Said“ eine Verfilmung eben dieser Ereignisse veröffentlicht, wobei Maria Schraders Drama auf dem gleichnamigen Sachbuch der beiden Journalistinnen (im Film gespielt von Zoe Kazan und Carey Mulligan) beruht und einen klassischen Journalismus-Film darstellt. Dementsprechend behandelt der Film hauptsächlich die ausführliche Recherche der beiden Journalistinnen bis hin zur finalen Veröffentlichung des Artikels. Ein wenig erinnert der Film dadurch an den thematisch ähnlich gelagerten „Spotlight“, der mich bei Veröffentlichung allerdings deutlich stärker packen konnte und meiner Meinung nach noch mal in einer anderen Liga spielt.
Damit möchte ich allerdings keineswegs sagen, dass mir „She Said“ nicht gefallen hat. Ganz im Gegenteil, der Film ist meiner Meinung nach absolut sehenswert. Nicht nur, dass Zoe Kazan und Carey Mulligan fantastisch spielen, auch gelingt dem Film ein interessanter Einblick in die Arbeit sowie in das Innenleben der beiden Journalistinnen und zeigt einmal mehr, wie viel Zeit und Arbeit Journalisten in eine gründlichen Recherche stecken – und auch stecken sollten, wenn sie ihrer Arbeit gerecht werden möchten.
Wer sich auch nur im Ansatz für Journalismus-Filme interessiert, macht hier definitiv nichts verkehrt. Und sollte hier jemand mitlesen, der Bedenken hat, „She Said“ könnte Männer generell als Sexisten darstellen: Keine Sorge, das tut der Film nicht. Ganz im Gegenteil, Regisseurin Maria Schrader macht speziell in einer Szene auf sehr dezente Art klar, dass selbstverständlich nicht alle Männer eine Bedrohung sind. Dafür gibt’s noch mal einen extra Daumen nach oben!
Meine Wertung: 8/10
3. März 2023 |
Mir ist gerade eingefallen, dass ich euch noch meine Meinung zur Actionkomödie „Bullet Train“ schuldig bin. In dieser wird der Auftragskiller Ladybug (Brad Pitt) beauftragt, an Bord eines Hochgeschwindigkeitszugs einen Koffer mit Geld zu stehlen. An Bord muss Ladybug allerdings feststellen, dass er nicht der einzige Attentäter im Zug ist. Und dass hier noch etwas Größeres läuft …
Ihr mögt skurrile Figuren, völlig überzogene Action, comichafte Gewalt und schwarzen Humor? Dann seid ihr bei „Bullet Train“ genau richtig. Der Film ist eine Aneinanderreihung absurder Momente und weckt in seinen besten Momenten Erinnerungen an die guten alten 90er, als schräge Gangsterfilme wie „Reservoir Dogs“ Hochkonjunktur hatten. Die rasante Action hingegen erinnert eher an moderne Comicverfilmungen – kein Wunder, wenn man bedenkt, dass David Leitch auf dem Regiestuhl saß. Also der Mann, der bereits die nicht minder unterhaltsamen „Deadpool 2“ und „Fast & Furious: Hobbs & Shaw“ inszenierte.
Gut, echten Anspruch sucht man hier vergebens, aber hey, ich hatte verdammt viel Spaß mit diesem absurd-atemlosen Dialog- und Actionfeuerwerk. Solche Filme sind einfach viel zu selten geworden.
Meine Wertung: 8/10
21. Februar 2023 |
Da ich vor ein paar Wochen meine Liebe zum Bloggen wiederentdeckt habe, kann ich mich eigentlich hin und wieder auch mal ein wenig an der Blogosphäre beteiligen. Und was läge da näher, als bei den Bloggern zu starten, deren Blogs ich ohnehin lese.
Los geht’s dementsprechend heute mit Self-Statements: The Importance Of Being Asked von Passion of Arts:
1. Wenn du dir einen Namen geben bzw. wählen würdest, welcher wäre das?
Vermutlich CineKie oder kurz Cine. So werde ich in meinen Nerd-Kreisen eh bereits genannt.
2. Die Sonne erlischt. Wo siehst du dich in diesem Szenario?
Am Meer mit einer Kamera in der Hand. Gut, hängt vermutlich auch davon ab, wie schnell sie erlischt …
3. Xylophon oder Triangel?
Triangel. Aber auch nur, weil ich dabei an den grandiosen „Triangle – Die Angst kommt in Wellen“ denken muss.
4. Du kommst nach deinem Tod ins Paradies. Wie sähe das bei dir aus?
So wie jetzt auch, nur ohne Arbeit und mit Scarlett Johansson an meiner Seite.
5. Welches war dein erstes Haustier?
Das waren ein paar namenlose Guppys.
6. Glaubst du an ein Leben nach dem ultimativen Film?
Nein. Sollte der ultimative Film tatsächlich eines Tages gedreht werden, werden das Leben, das Universum und der ganze Rest zweifellos unverzüglich enden.
7. Ist das Marmeladenbrot mit der Unterseite oder der Oberseite auf den Boden gefallen?
Selbstverständlich mit der Oberseite. Und wer den Film „Devil“ gesehen hat, weiß auch wieso.
8. Welches Musikstück beschreibt deinen derzeitigen Zustand?
„Poison“ von Alice Cooper.
9. In welcher deutschen Stadt würdest du gern leben? Was würdest du dort gerne tun?
Eigentlich fühle ich mich hier in Kiel ganz wohl. Hamburg könnte aufgrund der größeren Auswahl an Kinos und der ausgeprägten Fotografieszene auch noch ganz interessant sein.
10. Akte X oder Twin Peaks?
Mulder. Scully. Übernehmen Sie!
11. Freibad oder Natursee?
Weder noch. Meinen behaarten Rücken möchte ich niemandem zumuten.
12. Warum wärst du ein guter Geheimagent?
Weil ich so unscheinbar und vergessenswert aussehe. Ich würde nie als Bedrohung wahrgenommen werden und nach erfolgreicher Mission würde sich niemand an mein Gesicht erinnern.
13. Du könntest Staatsoberhaupt deines eigens gebildeten Landes sein. Was für eine Regierungsform, welche Besonderheiten hätte dieses und wie würde dein Regieren aussehen?
Diese Frage übersteigt meine Phantasie.
14. Du wachst in einem Paralleluniversum auf. Dort bist du verheiratet, hast zwei Kinder und einen alltäglichen Büro-/Verwaltungs-/Normaloirgendwasberuf. Du lebst in einem Vorstadthaus mit Garten und würdest dich jeden Freitag Abend mit Freunden in einem nahegelegenen Pub treffen. Wie klingt das für dich?
Unrealistisch. Ich würde mich niemals jeden Freitag freiwillig mit Menschen treffen.
15. Welche Rolle von Harrison Ford findest du am interessantesten?
Das wäre dann wohl Rick Deckard in „Blade Runner“.
16. Hast du schon einmal ein einfaches Gericht gekocht/etwas einfaches gebacken und es ist dir irgendwie völlig misslungen?
Selbstverständlich. Ich bin ein Mann.
17. Bist du eher Choleriker, Phlegmatiker, Sanguiniker oder Melancholiker?
Darüber muss ich erst mal in Ruhe nachdenken …
18. Glaubst du noch, Adam Sandler wird irgendwann einen guten Film machen?
Das hat er bereits getan. Adam Sandler muss niemandem mehr etwas beweisen.
19. Was hältst du von Jan Böhmermann?
Ein Mensch, der sich selbst auf der richtigen Seite wähnt, aber mit denselben Methoden arbeitet wie die Menschen, gegen die er einen Kreuzzug führt. Mein Fall ist er nicht.
20. Warum füllst du das hier eigentlich jede Woche aus?
Tue ich nicht, dies ist das erste Mal für mich.
20. Februar 2023 |
Die Beta-Wochenenden für „Diablo IV“ stehen fest: Vorbesteller dürfen zwischen dem 17. und 19. März loslegen, das offene Beta-Wochenende findet dann vom 24. bis 26. März statt. Gespielt werden können der Prolog und der komplette erste Akt.
Wie gut, dass am 12.3. die Oscars verliehen werden, denn die Woche drauf habe ich grundsätzlich Urlaub. So auch dieses Jahr. Das nenne ich mal eine perfekte Planung – ich sehe eine ausgiebige „Diablo IV“-Session auf mich zukommen.
Schade ist nur, dass die Spielstände nicht ins fertige Spiel übertragen werden. Aber gut, irgendwas ist ja immer …