alles. So verstehe ich zumindest Thomas‘ Liste (die ich leider erst heute entdeckt habe). Und das bedeutet: Mein Blog darf auch aus kurzen Beiträgen bestehen. Sogar aus Beiträgen, die nur einen einzelnen Satz oder einen schnöden Link enthalten.
Da dies nun offiziell geklärt ist, werde ich von diesem Recht künftig regen Gebrauch machen. Und ich werde kein schlechtes Gewissen deswegen haben.
Mir ist da was passiert, das darfste eigentlich niemandem erzählen. Selbstverständlich tue ich es trotzdem. Ihr sollt ja alle etwas davon haben.
Wie ihr vielleicht wisst, besitze ich mehrere analoge Kameras, zwischen denen ich hin und her wechsle. Bei einer dieser Kameras stand der Filmzähler auf 10, also dachte ich mir, ich mache den Film jetzt mal voll. Die letzten Tage war ich also ständig mit dieser Kamera unterwegs und habe heute das 36. und somit letzte Foto aufgenommen. Als ich den Film zurückspulen möchte, merke ich beim Kurbeln keinen Widerstand. Der Zähler bewegt sich auch nicht mehr. Mein erster Gedanke: „Scheiße, die Rückspulkurbel ist kaputt!“.
Traurig und frustriert habe ich gegoogelt, was man da machen kann, konnte aber keine Lösung finden. In meiner Verzweiflung habe ich hier schließlich alles abgedunkelt und die Kamera geöffnet, in der Hoffnung, den Film manuell zurückspulen zu können – und was sehe ich:
ES IST GAR KEIN FILM IN DER KAMERA!
Ich glaube, ich hatte hier gerade den Lachflash meines Lebens. 😀
„Die Leute denken, dass das Foto mit der Kamera gemacht wird, aber das stimmt nicht. Fotos zu machen, bedeutet Schönheit einzufangen. Egal was Schönheit für dich ist. Wenn du ein Foto machst, fängst du das Licht ein. Pflückst es, direkt von der Sonne. Und wenn ich ein Foto mache, versuche ich, das Leuchten einzufangen von demjenigen, der vor meiner Linse sitzt. Und alle sagen immer „Mach ein Foto! Mach ein Foto!“, aber ich kann nichts machen, was noch nicht da ist. Wir müssen es gemeinsam machen. Wir erschaffen etwas, das erst entsteht, wenn beide mitmachen. Wie eine Konversation oder eine Beziehung. Ein Foto zu machen, bedeutet, einen einmaligen Moment einzufangen, sodass er für immer lebt.“
Worum geht’s
Pia (Simone Ashley) ist fast 30, überzeugter Single, Porträtfotografin und so gut wie pleite. Der Familienschmuck ihrer Mutter Laxmi (Sindhu Vee) könnte ihre finanzielle Rettung sein, doch diesen erhält Pia traditionsgemäß nur, wenn sie heiratet. Als Pias jüngere Schwester Sonal (Anoushka Chadha) kurz vor ihrer Hochzeit steht, engagiert die Mutter einen Guru, um die Zukunft ihrer Töchter vorherzusagen. Dieser sagt voraus, dass Pia ihren Seelenverwandten unter ihren nächsten fünf Dates finden wird – was ihre Familie dazu veranlasst, Pia möglichst schnell eben diese fünf Dates zu organisieren. Und als wäre das alles nicht schon peinlich genug, trifft Pia während der Hochzeitsvorbereitungen auch noch ihre Jugendliebe Charlie (Hero Fiennes Tiffin) wieder …
Meine Meinung
„Prophezeiung… Liebe“, der im Original übrigens den wesentlich besseren Titel „Picture This“ trägt, ist kein guter Film. Er ist aber auch kein schlechter Film. Er ist solide Unterhaltung. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Die Hauptfiguren sind sympathisch, die Nebenfiguren skurril, die Dates herrlich absurd und die Dialoge erfrischend obszön. Doch, ich hatte durchaus meinen Spaß mit „Prophezeiung… Liebe“. Allerdings wird mir nichts davon in Erinnerung bleiben, da der gesamte Film nach Schema F abläuft und keinerlei eigene Akzente setzt. Der einzig erinnernswerte Moment ist der obige Monolog, über den ich mich als Fotograf sehr gefreut habe und dem ich inhaltlich komplett zustimme. Ansonsten spult der Film einfach nur das Einmaleins der romantischen Komödien ab. Mit einem großen Manko: Obwohl von Anfang an klar ist, dass Pia und Charlie füreinander bestimmt sind, ist von deren Chemie nur wenig bis gar nichts zu spüren. Deren Liebe füreinander bleibt eine pure Behauptung ohne Grundlage – schade.
Nichtsdestoweniger wurde ich schon schlechter unterhalten. Auch wenn der Film nichts Neues bietet, so trägt er sein Herz dennoch am rechten Fleck und endet zudem mit einer schönen Botschaft: Tu, was dich glücklich macht. Der Rest wird sich finden.
Ich werde relativ oft nach meinem Lieblingsfilm gefragt. Und werde diese Frage nie beantworten können. Filme sind einfach viel zu unterschiedlich, um DEN EINEN Lieblingsfilm zu haben. Dementsprechend habe ich mehrere, wenn nicht gar viele Lieblingsfilme. Filme, von denen ich denke, dass sie jeder Mensch mal gesehen haben sollte. Einer dieser Filme ist Sidney Lumets Gerichtsdrama „Die zwölf Geschworenen“. Clint Eastwoods aktuelles Werk „Juror #2“ erinnert an vielen Stellen mehr als nur stark an diesen Klassiker. Mit einem besonderen Kniff …
Worum geht’s
Justin Kemp (Nicholas Hoult) wurde als Geschworener in einem Mordprozess geladen. Der Angeklagte James Sythe (Gabriel Basso) soll seine Freundin Kendall Carter (Francesca Eastwood) in einer regnerischen Nacht auf einer Straße brutal erschlagen und dann die Böschung heruntergeworfen haben. Während des Prozesses wird Justin klar, dass er in der fraglichen Nacht ebenfalls am Ort des Geschehens war. Damals hatte er auf der Straße etwas angefahren, was er für ein Reh hielt …
Meine Meinung
Clint Eastwood ist ein Phänomen. Der Mann ist Mitte 90, dreht immer noch Filme und scheint das Wort Ruhestand einfach nicht zu kennen. So was nenne ich Leidenschaft. Und das Beste daran: Clint Eastwood liefert immer noch ab. Das Gerichtsdrama „Juror #2“ ist ein so spannender wie nachdenklich stimmender Film, der zahlreiche moralische Fragen aufwirft – sofern man sich mit der doch ziemlich konstruierten Ausgangssituation anfreunden kann. Denn sind wir mal ehrlich: Dass ausgerechnet die Person über Schuld oder Unschuld (mit)entscheidet, die möglicherweise selbst die Verantwortung für die Tat trägt, ist schon ziemlich unwahrscheinlich.
Andererseits ist die Frage nach der Wahrscheinlichkeit einer der zentralen Punkte des Films. Wie schon in „Die zwölf Geschworenen“, den Clint Eastwood mehr als nur einmal beinahe Wort für Wort zitiert, müssen sich die Geschworenen auch hier die Frage stellen, ob eine hohe Wahrscheinlichkeit ausreicht, um einen Menschen zu verurteilen. Und wie neutral und objektiv wir als Menschen noch sind, sobald wir erst mal eine schlüssige Theorie im Kopf haben. Die Fragen, die „Juror #2“ im Laufe der Geschichte aufwirft, sind keineswegs neu. Aber sie sind zeitlos. Und es wert, immer wieder gestellt zu werden.
Dies betrifft auch das moralische Dilemma, in dem der von Nicholas Hoult grandios gespielte Justin steckt. Soll er sagen, dass er in der fraglichen Nacht einen Unfall auf eben dieser Straße hatte, aber darauf verzichtete, die Polizei zu informieren, weil er von einem Wildunfall ausging? Vermutlich würde diese Information den Angeklagten vor einer Gefängnisstrafe bewahren. Sie könnte aber auch dazu führen, dass Justin selbst wegen Fahrerflucht mit Todesfolge angeklagt wird. Auch wenn gar nicht sicher ist, ob er tatsächlich etwas mit dem Tod des Opfers zu tun hat.
Aus dieser Konstellation heraus entspinnt sich eine starke Mischung aus Drama und Thriller, in der Justin verzweifelt versucht, die anderen Geschworenen zu einem Freispruch zu bewegen, ohne sich dabei selbst zu verraten. Die wohl größte Stärke des Films dabei ist, dass es hier kein Schwarz und kein Weiß gibt. Nichts ist so einfach, wie es auf dem Papier aussieht. Und keine Figur ist so eindimensional, wie sie auf den ersten Blick wirkt. Was zwangsläufig dazu führt, dass man als Zuschauer von dem Film moralisch gefordert wird. Wie hätte ich mich verhalten? Wie würde ich mich entscheiden? Was ist richtig? Was ist falsch? Allesamt Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt.
Ihr habt es hoffentlich gemerkt: Ich bin von dem Film sehr angetan. Sollte „Juror #2“ Clint Eastwoods letzte Regiearbeit sein, wäre dies ein würdiges Ende einer wahrlich beeindruckenden Karriere.
Eigentlich wollte ich erst heute Nachmittag auf Fototour gehen. Eigentlich. Dann schaute ich heute Morgen aus dem Fenster und sah … dass ich nichts sah. 20 Minuten später stand ich mit meiner Kamera an der Kiellinie. Ungewaschen. Müffelnd. Zerstrubbelt. Aber glücklich. Denn wie heißt es so schön: Nebel am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen.
Ursprünglich wollte ich an dieser Stelle nur ein paar Worte darüber verlieren, wie gut mir die finale Staffel von „Cobra Kai“ gefallen hat, und wie unfassbar dankbar ich bin, dass diese Serie ein durch und durch tolles Ende spendiert bekommen hat. Doch dann dachte ich mir, wieso nicht ein bisschen weiter ausholen – immerhin geht hier eine der besten Serien der letzten Jahre zu Ende. Doch keine Sorge: Wer mich kennt, der weiß, dass „ein bisschen weiter ausholen“ bei mir immer noch auf einen relativ kompakten Text hinausläuft. Ich bin einfach nicht der Typ für lange Romane.
Für diejenigen unter euch, denen beim Titel „Cobra Kai“ nicht direkt ein wohliger 80er-Jahre-Nostalgie-Schauer über den Rücken läuft, hier ein kurzer Überblick: Die Serie ist die offizielle Fortsetzung der „Karate Kid“-Trilogie. Im ersten Teil dieser Trilogie wird der Außenseiter Daniel LaRusso (Ralph Macchio) von dem Schulbully Johnny Lawrence (William Zabka) schikaniert, woraufhin Daniel Karate lernt und seinen Widersacher in einem Wettkampf besiegt. Die Serie spielt Jahrzehnte später im Hier und Jetzt und erzählt die Geschichte aus der Sicht von Johnny weiter. Von seiner damaligen Niederlage hat Johnny sich nie erholt, was sein Leben bis heute negativ beeinflusst. Als Johnny zufällig Zeuge wird, wie der Außenseiter Miguel (Xolo Maridueña) von mehreren Mitschülern verprügelt wird, greift er ein und hilft dem Jungen. Von diesem Vorfall inspiriert, erweckt Johnny das legendäre Karate-Dojo Cobra Kai wieder zum Leben – und damit auch den alten Streit mit Daniel …
Ich sag’s, wie es ist: „Cobra Kai“ ist die wohl größte Überraschung der letzten Jahre. Die Serie ist so viel besser, als sie sein dürfte. Und das, obwohl sie unfassbar cheesy ist. Die Figuren sind überzogen, die Teenie-Romanzen sind kitschig und die Kämpfe sind vieles, aber nicht realistisch. Das spielt aber alles keine Rolle, weil die Serie etwas hat, was modernen Produktionen viel zu oft fehlt: Herz. Und davon jede Menge.
Nicht nur, dass die Macher im Laufe der Serie so ziemlich jede bedeutende (und unbedeutende) Figur aus der ursprünglichen Trilogie extrem respektvoll zurückbringen, sie haben auch die perfekte Mischung aus 80er-Jahre-Nostalgie und aktuellem Zeitgeist gefunden – und schrecken nicht davor zurück, diesen Zeitgeist kritisch zu hinterfragen und auch mal durch den Kakao zu ziehen.
Das Beste an der Serie aber ist, und damit komme ich zum Titel dieses Beitrags, dass sie etwas vermittelt, was in unserer inzwischen doch recht zynischen Welt viel zu oft in Vergessenheit gerät: Hoffnung.
Es mag pathetisch klingen, aber letztlich geht es in „Cobra Kai“ darum, eine bessere Welt zu schaffen. Indem wir auf unsere Gemeinsamkeiten schauen statt auf unsere Unterschiede. Indem wir miteinander statt übereinander reden, Indem wir nicht vorverurteilen. Indem wir Menschen nicht vorschnell abschreiben und ihnen ihre Fehler verzeihen. Indem wir uns selbstkritisch hinterfragen und uns unsere Fehler verzeihen. Indem wir voneinander lernen. Und indem wir niemals den Glauben an ein Happy End verlieren.
Ohne spoilern zu wollen: Wenn „Cobra Kai“ nach sechs Staffeln endet, zeigt die Serie eine Welt, wie sie sein sollte: nicht perfekt, aber voller Optimismus. Und Optimismus ist genau das, was wir in der heutigen Zeit brauchen.
Eigentlich sollte diese Review das Licht der Welt bereits am Donnerstag erblicken, aber als der Film zu Ende war, fiel mir ein, dass im ZDF der lange Wahlabend lief – und auch wenn ich mir davon keinen großen Erkenntnisgewinn versprach, sehen wollte ich ihn dann doch. Den Freitag habe ich dann ganz im Sinne des Valentinstags mit meiner großen Liebe „Cobra Kai“ verbracht und die finale Staffel durchgebingt. Und gestern war ich von diesem Serienmarathon so geschafft, dass ich kein Wort aufs Papier bzw. den Bildschirm gebracht habe. Tja, und schon haben wir Sonntag. Verrückt, wie die Zeit rast. So müssen sich Rentner fühlen. Egal, nun mal endlich zum Film. Und damit zu den ernsten und unangenehmen Themen des Lebens …
Worum geht’s
Die Kunststudentin Noelle (trägt den Film in jeder Szene: Francesca Eastwood) ist unsicher, schüchtern und heimlich in ihren beliebten Kommilitonen Luke (Peter Vack) verliebt. Dementsprechend groß ist ihre Freude, als dieser sie zu einer Party einlädt. Nach einer anregenden Unterhaltung gehen die beiden auf Lukes Zimmer, wo dieser Noelle erst küsst und dann vergewaltigt. Ein paar Tage später möchte Noelle Luke zur Rede stellen, wobei es zu einem Streit kommt, infolgedessen Luke unglücklich stürzt und tödlich verunglückt. Durch dieses Ereignis aufgerüttelt, beginnt Noelle zu recherchieren – und findet heraus, dass auf dem Campus noch mehr Vergewaltiger ihr Unwesen treiben …
Meine Meinung
„Art of Revenge – Mein Körper gehört mir“ ist eine ambitionierte und recht eigenwillige Mischung aus Vergewaltigungsdrama und Selbstjustizthriller. Zu den Stärken des Films gehört zweifellos das realistische Umfeld, in dem die Geschichte spielt. Während andere Rape-and-Revenge-Filme oft auf einsame Gegenden, ungebildete Hinterwäldler und rohe Gewalt setzen, ist es hier die junge Bildungselite, von der die Gefahr ausgeht. Und ich möchte euch warnen: Von all den Vergewaltigungen, die ich bislang in Filmen dieser Art gesehen habe, gehört diese hier zweifellos zu den unangenehmsten und ist ein echter Schlag in die Magengrube. Und das, obwohl (bzw. gerade weil) sie recht schnell vorbei ist und ohne ausufernde Brutalität auskommt. Die erschreckend bodenständige Inszenierung dieser Situation hat bei mir definitiv Eindruck hinterlassen. Und dass dem Vergewaltiger danach nicht mal klar ist, was er da gerade angerichtet hat, macht es gleich doppelt widerlich. Ich kann mich nur wiederholen: unangenehm. Nach diesem verdammt gelungenen Einstieg erzählt der Film dann gleich zwei Geschichten – und verrennt sich dabei leider ein wenig.
Zum einen wäre da ein Drama, in dem Noelle versucht, mit der Situation umzugehen, aber nicht die Hilfe erhält, die sie benötigt. Hier fließt dann auch eine gehörige Portion System- und Gesellschaftskritik mit rein. Und das zu recht. Wenn Anschuldigungen von der Polizei nicht ordentlich verfolgt oder von der Universität mit Blick auf die Statistiken sogar verschleiert werden, sollte das jeden von uns wütend machen. Dasselbe gilt für den Umgang mit den Opfern, die oftmals nicht nur vom System, sondern auch von ihrem Umfeld im Stich gelassen werden. Glücklicherweise verzichtet der Film darauf, sich allzu einseitig zu positionieren. Probleme werden aufgezeigt, ebenso aber auch, dass es keine einfache Lösung dafür gibt. Es ist eine Gratwanderung, die dem Film meiner Meinung nach recht gut gelingt – auch wenn vieles leider nur oberflächlich angekratzt wird.
Der Film will aber nicht nur ein Drama sein, sondern auch ein Selbstjustizthriller, in dem Noelle als unbarmherziger Racheengel Jagd auf bislang davongekommene Vergewaltiger macht – und dadurch nicht nur an Selbstbewusstsein gewinnt, sondern auch als Kunststudentin zur Höchstform aufläuft. Dieser Part ist leider nicht ganz so stark, da er sich vom realistischen Ansatz mehr oder weniger komplett verabschiedet. Wenn Noelle sich abgebrüht wie ein Meisterassassine durch den Campus mordet, ist das zwar einigermaßen unterhaltsam, aber eben auch komplett überzogen und nur leidlich spannend. Immerhin wird auch dieser Teil des Films für Kritik genutzt und mehr als deutlich klargestellt, dass Selbstjustiz eben keine Lösung ist. Und manchmal sogar an unerwarteter Stelle Leid verursacht, das absolut vermeidbar gewesen wäre.
Nein, „Art of Revenge“ ist definitiv nicht perfekt. Die Mischung aus Drama und Thriller ist zu unausgegoren, die Figuren sind zuweilen arg konstruiert und insgesamt scheint der Film sich selbst ein wenig im Weg zu stehen. Dennoch hat er mir trotz seiner Schwächen wirklich gut gefallen. Gute Laune bekommt man hier nicht. Aber eine fantastische Hauptdarstellerin und jede Menge Denkansätze zu einem komplexen Themenfeld. Und das ist mehr, als viele andere Filme von sich behaupten können.
Ich besitze inzwischen mehrere hundert Filme auf DVD und Blu-ray, die ich noch nicht kenne. Und ich habe so ziemlich jeden Streaming-Dienst abonniert, den man abonnieren kann. Man könnte also durchaus sagen, dass ich mehr als genug zu gucken habe. Was mich selbstverständlich nicht davon abhält, trotzdem neue Filme zu kaufen, wenn mir danach ist. So wie heute, als ich plötzlich tierisch Lust hatte, mir die neueste Verfilmung von Stephen Kings „Brennen muss Salem“ anzuschauen. Klar hätte ich vernünftig sein und einen anderen Film schauen können. Aber wer will schon vernünftig sein …
Worum geht’s
Der Schriftsteller Ben Mears (Lewis Pullman) kehrt auf der Suche nach Inspiration für sein neues Buch in seine Heimatstadt Jerusalem’s Lot zurück. Schon bald bemerkt Ben, dass merkwürdige Dinge in der kleinen Stadt vor sich gehen. Als die ersten Kinder verschwinden, mehren sich die Anzeichen, dass der frisch hinzugezogene Kurt Barlow (Alexander Ward) der Grund dafür sein könnte …
Meine Meinung
Die Geschichten von Stephen King sind meiner Meinung nach immer dann am stärksten, wenn sich das Grauen langsam in eine kleine Gemeinde einschleicht. „Es“, „In einer kleinen Stadt“ oder eben der Vampirhorror „Brennen muss Salem“ sind hierfür die besten Beispiele. „Salem’s Lot“ ist die nunmehr dritte Verfilmung des Stoffes und hat mir durchaus gefallen. Nicht nur, dass der Film optisch ziemlich schick geraten ist und die bislang mit Abstand hochwertigste Verfilmung des Stoffes darstellt, er erlaubt sich auch einige inhaltliche Freiheiten. Insbesondere im Finale. Ob diese Änderungen gut oder schlecht sind, muss jeder für sich selbst beurteilen. Ich persönlich fand sie stimmig und den Film dadurch weniger vorhersehbar. Und auch sonst macht der Film vieles richtig. Die Darsteller sind solide bis gut, die Figuren sympathisch und die Kleinstadt-Atmosphäre kommt ebenfalls gut zur Geltung. Allerdings leidet der Film unter seiner „kurzen“ Laufzeit. Knapp zwei Stunden sind für diesen Stoff einfach viel zu wenig, was dazu führt, dass zahlreiche Figuren nur am Rande auftauchen und der Film insbesondere im letzten Drittel sehr (SEHR) gehetzt wirkt. Und das ist dann schon ein wenig schade, zumal die 2004er-Version bereits gezeigt hat, dass es auch besser geht. Diese bleibt daher auch mein Favorit und meine Empfehlung für alle, die in die filmische Welt von Jerusalem’s Lot eintauchen wollen.
Ab und an werde ich gefragt, ob ich auch Babybauchfotos mache. Meine Antwort ist grundsätzlich dieselbe: Babybauchfotos mache ich nicht, gerne aber Porträts mit Babybauch. Das mag sich jetzt nach Haarspalterei anhören, aber ihr ahnt vielleicht bereits, worauf ich hinaus möchte: Klassische Babybauchfotos, bei denen es sich ausschließlich um den Bauch dreht (und dieser zudem meist eher kitschig inszeniert wird), sind eher nicht so mein Ding. Porträts einer Schwangeren, bei denen der Bauch nicht die Hauptrolle spielt, hingegen schon. Wie gut, dass Emma-Lotta und ich diesbezüglich sehr ähnlich ticken, denn sonst wären die folgenden Fotos vermutlich nie entstanden.