Geschaut: „Prophezeiung… Liebe“ (2025)

„Die Leute denken, dass das Foto mit der Kamera gemacht wird, aber das stimmt nicht. Fotos zu machen, bedeutet Schönheit einzufangen. Egal was Schönheit für dich ist. Wenn du ein Foto machst, fängst du das Licht ein. Pflückst es, direkt von der Sonne. Und wenn ich ein Foto mache, versuche ich, das Leuchten einzufangen von demjenigen, der vor meiner Linse sitzt. Und alle sagen immer „Mach ein Foto! Mach ein Foto!“, aber ich kann nichts machen, was noch nicht da ist. Wir müssen es gemeinsam machen. Wir erschaffen etwas, das erst entsteht, wenn beide mitmachen. Wie eine Konversation oder eine Beziehung. Ein Foto zu machen, bedeutet, einen einmaligen Moment einzufangen, sodass er für immer lebt.“

Worum geht’s

Pia (Simone Ashley) ist fast 30, überzeugter Single, Porträtfotografin und so gut wie pleite. Der Familienschmuck ihrer Mutter Laxmi (Sindhu Vee) könnte ihre finanzielle Rettung sein, doch diesen erhält Pia traditionsgemäß nur, wenn sie heiratet. Als Pias jüngere Schwester Sonal (Anoushka Chadha) kurz vor ihrer Hochzeit steht, engagiert die Mutter einen Guru, um die Zukunft ihrer Töchter vorherzusagen. Dieser sagt voraus, dass Pia ihren Seelenverwandten unter ihren nächsten fünf Dates finden wird – was ihre Familie dazu veranlasst, Pia möglichst schnell eben diese fünf Dates zu organisieren. Und als wäre das alles nicht schon peinlich genug, trifft Pia während der Hochzeitsvorbereitungen auch noch ihre Jugendliebe Charlie (Hero Fiennes Tiffin) wieder …

Meine Meinung

„Prophezeiung… Liebe“, der im Original übrigens den wesentlich besseren Titel „Picture This“ trägt, ist kein guter Film. Er ist aber auch kein schlechter Film. Er ist solide Unterhaltung. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Die Hauptfiguren sind sympathisch, die Nebenfiguren skurril, die Dates herrlich absurd und die Dialoge erfrischend obszön. Doch, ich hatte durchaus meinen Spaß mit „Prophezeiung… Liebe“. Allerdings wird mir nichts davon in Erinnerung bleiben, da der gesamte Film nach Schema F abläuft und keinerlei eigene Akzente setzt. Der einzig erinnernswerte Moment ist der obige Monolog, über den ich mich als Fotograf sehr gefreut habe und dem ich inhaltlich komplett zustimme. Ansonsten spult der Film einfach nur das Einmaleins der romantischen Komödien ab. Mit einem großen Manko: Obwohl von Anfang an klar ist, dass Pia und Charlie füreinander bestimmt sind, ist von deren Chemie nur wenig bis gar nichts zu spüren. Deren Liebe füreinander bleibt eine pure Behauptung ohne Grundlage – schade.

Nichtsdestoweniger wurde ich schon schlechter unterhalten. Auch wenn der Film nichts Neues bietet, so trägt er sein Herz dennoch am rechten Fleck und endet zudem mit einer schönen Botschaft: Tu, was dich glücklich macht. Der Rest wird sich finden.

Meine Wertung: 6/10

Geschaut: „Juror #2“ (2024)

Ich werde relativ oft nach meinem Lieblingsfilm gefragt. Und werde diese Frage nie beantworten können. Filme sind einfach viel zu unterschiedlich, um DEN EINEN Lieblingsfilm zu haben. Dementsprechend habe ich mehrere, wenn nicht gar viele Lieblingsfilme. Filme, von denen ich denke, dass sie jeder Mensch mal gesehen haben sollte. Einer dieser Filme ist Sidney Lumets Gerichtsdrama „Die zwölf Geschworenen“. Clint Eastwoods aktuelles Werk „Juror #2“ erinnert an vielen Stellen mehr als nur stark an diesen Klassiker. Mit einem besonderen Kniff …

Worum geht’s

Justin Kemp (Nicholas Hoult) wurde als Geschworener in einem Mordprozess geladen. Der Angeklagte James Sythe (Gabriel Basso) soll seine Freundin Kendall Carter (Francesca Eastwood) in einer regnerischen Nacht auf einer Straße brutal erschlagen und dann die Böschung heruntergeworfen haben. Während des Prozesses wird Justin klar, dass er in der fraglichen Nacht ebenfalls am Ort des Geschehens war. Damals hatte er auf der Straße etwas angefahren, was er für ein Reh hielt …

Meine Meinung

Clint Eastwood ist ein Phänomen. Der Mann ist Mitte 90, dreht immer noch Filme und scheint das Wort Ruhestand einfach nicht zu kennen. So was nenne ich Leidenschaft. Und das Beste daran: Clint Eastwood liefert immer noch ab. Das Gerichtsdrama „Juror #2“ ist ein so spannender wie nachdenklich stimmender Film, der zahlreiche moralische Fragen aufwirft – sofern man sich mit der doch ziemlich konstruierten Ausgangssituation anfreunden kann. Denn sind wir mal ehrlich: Dass ausgerechnet die Person über Schuld oder Unschuld (mit)entscheidet, die möglicherweise selbst die Verantwortung für die Tat trägt, ist schon ziemlich unwahrscheinlich.

Andererseits ist die Frage nach der Wahrscheinlichkeit einer der zentralen Punkte des Films. Wie schon in „Die zwölf Geschworenen“, den Clint Eastwood mehr als nur einmal beinahe Wort für Wort zitiert, müssen sich die Geschworenen auch hier die Frage stellen, ob eine hohe Wahrscheinlichkeit ausreicht, um einen Menschen zu verurteilen. Und wie neutral und objektiv wir als Menschen noch sind, sobald wir erst mal eine schlüssige Theorie im Kopf haben. Die Fragen, die „Juror #2“ im Laufe der Geschichte aufwirft, sind keineswegs neu. Aber sie sind zeitlos. Und es wert, immer wieder gestellt zu werden.

Dies betrifft auch das moralische Dilemma, in dem der von Nicholas Hoult grandios gespielte Justin steckt. Soll er sagen, dass er in der fraglichen Nacht einen Unfall auf eben dieser Straße hatte, aber darauf verzichtete, die Polizei zu informieren, weil er von einem Wildunfall ausging? Vermutlich würde diese Information den Angeklagten vor einer Gefängnisstrafe bewahren. Sie könnte aber auch dazu führen, dass Justin selbst wegen Fahrerflucht mit Todesfolge angeklagt wird. Auch wenn gar nicht sicher ist, ob er tatsächlich etwas mit dem Tod des Opfers zu tun hat.

Aus dieser Konstellation heraus entspinnt sich eine starke Mischung aus Drama und Thriller, in der Justin verzweifelt versucht, die anderen Geschworenen zu einem Freispruch zu bewegen, ohne sich dabei selbst zu verraten. Die wohl größte Stärke des Films dabei ist, dass es hier kein Schwarz und kein Weiß gibt. Nichts ist so einfach, wie es auf dem Papier aussieht. Und keine Figur ist so eindimensional, wie sie auf den ersten Blick wirkt. Was zwangsläufig dazu führt, dass man als Zuschauer von dem Film moralisch gefordert wird. Wie hätte ich mich verhalten? Wie würde ich mich entscheiden? Was ist richtig? Was ist falsch? Allesamt Fragen, auf die es keine einfachen Antworten gibt.

Ihr habt es hoffentlich gemerkt: Ich bin von dem Film sehr angetan. Sollte „Juror #2“ Clint Eastwoods letzte Regiearbeit sein, wäre dies ein würdiges Ende einer wahrlich beeindruckenden Karriere.

Meine Wertung: 8/10

Geschaut: „Art of Revenge – Mein Körper gehört mir“ (2017)

Eigentlich sollte diese Review das Licht der Welt bereits am Donnerstag erblicken, aber als der Film zu Ende war, fiel mir ein, dass im ZDF der lange Wahlabend lief – und auch wenn ich mir davon keinen großen Erkenntnisgewinn versprach, sehen wollte ich ihn dann doch. Den Freitag habe ich dann ganz im Sinne des Valentinstags mit meiner großen Liebe „Cobra Kai“ verbracht und die finale Staffel durchgebingt. Und gestern war ich von diesem Serienmarathon so geschafft, dass ich kein Wort aufs Papier bzw. den Bildschirm gebracht habe. Tja, und schon haben wir Sonntag. Verrückt, wie die Zeit rast. So müssen sich Rentner fühlen. Egal, nun mal endlich zum Film. Und damit zu den ernsten und unangenehmen Themen des Lebens …

Worum geht’s

Die Kunststudentin Noelle (trägt den Film in jeder Szene: Francesca Eastwood) ist unsicher, schüchtern und heimlich in ihren beliebten Kommilitonen Luke (Peter Vack) verliebt. Dementsprechend groß ist ihre Freude, als dieser sie zu einer Party einlädt. Nach einer anregenden Unterhaltung gehen die beiden auf Lukes Zimmer, wo dieser Noelle erst küsst und dann vergewaltigt. Ein paar Tage später möchte Noelle Luke zur Rede stellen, wobei es zu einem Streit kommt, infolgedessen Luke unglücklich stürzt und tödlich verunglückt. Durch dieses Ereignis aufgerüttelt, beginnt Noelle zu recherchieren – und findet heraus, dass auf dem Campus noch mehr Vergewaltiger ihr Unwesen treiben …

Meine Meinung

„Art of Revenge – Mein Körper gehört mir“ ist eine ambitionierte und recht eigenwillige Mischung aus Vergewaltigungsdrama und Selbstjustizthriller. Zu den Stärken des Films gehört zweifellos das realistische Umfeld, in dem die Geschichte spielt. Während andere Rape-and-Revenge-Filme oft auf einsame Gegenden, ungebildete Hinterwäldler und rohe Gewalt setzen, ist es hier die junge Bildungselite, von der die Gefahr ausgeht. Und ich möchte euch warnen: Von all den Vergewaltigungen, die ich bislang in Filmen dieser Art gesehen habe, gehört diese hier zweifellos zu den unangenehmsten und ist ein echter Schlag in die Magengrube. Und das, obwohl (bzw. gerade weil) sie recht schnell vorbei ist und ohne ausufernde Brutalität auskommt. Die erschreckend bodenständige Inszenierung dieser Situation hat bei mir definitiv Eindruck hinterlassen. Und dass dem Vergewaltiger danach nicht mal klar ist, was er da gerade angerichtet hat, macht es gleich doppelt widerlich. Ich kann mich nur wiederholen: unangenehm. Nach diesem verdammt gelungenen Einstieg erzählt der Film dann gleich zwei Geschichten – und verrennt sich dabei leider ein wenig.

Zum einen wäre da ein Drama, in dem Noelle versucht, mit der Situation umzugehen, aber nicht die Hilfe erhält, die sie benötigt. Hier fließt dann auch eine gehörige Portion System- und Gesellschaftskritik mit rein. Und das zu recht. Wenn Anschuldigungen von der Polizei nicht ordentlich verfolgt oder von der Universität mit Blick auf die Statistiken sogar verschleiert werden, sollte das jeden von uns wütend machen. Dasselbe gilt für den Umgang mit den Opfern, die oftmals nicht nur vom System, sondern auch von ihrem Umfeld im Stich gelassen werden. Glücklicherweise verzichtet der Film darauf, sich allzu einseitig zu positionieren. Probleme werden aufgezeigt, ebenso aber auch, dass es keine einfache Lösung dafür gibt. Es ist eine Gratwanderung, die dem Film meiner Meinung nach recht gut gelingt – auch wenn vieles leider nur oberflächlich angekratzt wird.

Der Film will aber nicht nur ein Drama sein, sondern auch ein Selbstjustizthriller, in dem Noelle als unbarmherziger Racheengel Jagd auf bislang davongekommene Vergewaltiger macht – und dadurch nicht nur an Selbstbewusstsein gewinnt, sondern auch als Kunststudentin zur Höchstform aufläuft. Dieser Part ist leider nicht ganz so stark, da er sich vom realistischen Ansatz mehr oder weniger komplett verabschiedet. Wenn Noelle sich abgebrüht wie ein Meisterassassine durch den Campus mordet, ist das zwar einigermaßen unterhaltsam, aber eben auch komplett überzogen und nur leidlich spannend. Immerhin wird auch dieser Teil des Films für Kritik genutzt und mehr als deutlich klargestellt, dass Selbstjustiz eben keine Lösung ist. Und manchmal sogar an unerwarteter Stelle Leid verursacht, das absolut vermeidbar gewesen wäre.

Nein, „Art of Revenge“ ist definitiv nicht perfekt. Die Mischung aus Drama und Thriller ist zu unausgegoren, die Figuren sind zuweilen arg konstruiert und insgesamt scheint der Film sich selbst ein wenig im Weg zu stehen. Dennoch hat er mir trotz seiner Schwächen wirklich gut gefallen. Gute Laune bekommt man hier nicht. Aber eine fantastische Hauptdarstellerin und jede Menge Denkansätze zu einem komplexen Themenfeld. Und das ist mehr, als viele andere Filme von sich behaupten können.

Meine Wertung: 7/10

Geschaut: „Salem’s Lot“ (2024)

Ich besitze inzwischen mehrere hundert Filme auf DVD und Blu-ray, die ich noch nicht kenne. Und ich habe so ziemlich jeden Streaming-Dienst abonniert, den man abonnieren kann. Man könnte also durchaus sagen, dass ich mehr als genug zu gucken habe. Was mich selbstverständlich nicht davon abhält, trotzdem neue Filme zu kaufen, wenn mir danach ist. So wie heute, als ich plötzlich tierisch Lust hatte, mir die neueste Verfilmung von Stephen Kings „Brennen muss Salem“ anzuschauen. Klar hätte ich vernünftig sein und einen anderen Film schauen können. Aber wer will schon vernünftig sein …

Worum geht’s

Der Schriftsteller Ben Mears (Lewis Pullman) kehrt auf der Suche nach Inspiration für sein neues Buch in seine Heimatstadt Jerusalem’s Lot zurück. Schon bald bemerkt Ben, dass merkwürdige Dinge in der kleinen Stadt vor sich gehen. Als die ersten Kinder verschwinden, mehren sich die Anzeichen, dass der frisch hinzugezogene Kurt Barlow (Alexander Ward) der Grund dafür sein könnte …

Meine Meinung

Die Geschichten von Stephen King sind meiner Meinung nach immer dann am stärksten, wenn sich das Grauen langsam in eine kleine Gemeinde einschleicht. „Es“, „In einer kleinen Stadt“ oder eben der Vampirhorror „Brennen muss Salem“ sind hierfür die besten Beispiele. „Salem’s Lot“ ist die nunmehr dritte Verfilmung des Stoffes und hat mir durchaus gefallen. Nicht nur, dass der Film optisch ziemlich schick geraten ist und die bislang mit Abstand hochwertigste Verfilmung des Stoffes darstellt, er erlaubt sich auch einige inhaltliche Freiheiten. Insbesondere im Finale. Ob diese Änderungen gut oder schlecht sind, muss jeder für sich selbst beurteilen. Ich persönlich fand sie stimmig und den Film dadurch weniger vorhersehbar. Und auch sonst macht der Film vieles richtig. Die Darsteller sind solide bis gut, die Figuren sympathisch und die Kleinstadt-Atmosphäre kommt ebenfalls gut zur Geltung. Allerdings leidet der Film unter seiner „kurzen“ Laufzeit. Knapp zwei Stunden sind für diesen Stoff einfach viel zu wenig, was dazu führt, dass zahlreiche Figuren nur am Rande auftauchen und der Film insbesondere im letzten Drittel sehr (SEHR) gehetzt wirkt. Und das ist dann schon ein wenig schade, zumal die 2004er-Version bereits gezeigt hat, dass es auch besser geht. Diese bleibt daher auch mein Favorit und meine Empfehlung für alle, die in die filmische Welt von Jerusalem’s Lot eintauchen wollen.

Meine Wertung: 6/10

Geschaut: „Boy Kills World“ (2023)

Als Junge (Cameron Crovetti, Nicholas Crovetti) muss er mitansehen, wie seine Mutter und seine kleine Schwester von der Tyrannin Hilda Van Der Koy (Famke Janssen) brutal ermordet werden. Jahre später kehrt er als durchtrainierte Kampfmaschine (Bill Skarsgård) zurück, um sich zu rächen und Hildas Herrschaft ein Ende zu setzen …

Ihr mögt völlig absurde Actionfilme, die absolut keinen Sinn ergeben, sich selbst nicht ernst nehmen und einfach nur Spaß machen? Herzlichen Glückwunsch, dann ist „Boy Kills World“ vermutlich genau euer Film. Im Grunde ist dieses blutige Schlachtfest ein einziges durchgeknalltes Beat ‚em up – und das nicht nur, weil die innere Stimme des taubstummen Helden aus einem ebensolchen stammt. Wie in einem Videospiel prügelt sich der Held durch unzählige unbedeutende Schergen und bekämpft den einen oder anderen Zwischenboss, um sich dann im Finale dem großen Endgegner zu stellen. Bis kurz vor Schluss ist der Film dabei laut, bunt und komplett überzeichnet, wird dann im Finale nach einem erfreulich unvorhersehbaren Twist aber plötzlich erstaunlich ernst und fast schon dramatisch. Der finale Kampf tut dann beim Zusehen tatsächlich weh und ist zudem erfreulich bodenständig inszeniert. Zumindest im Vergleich zum völlig überdrehten Rest des Films. Zugegeben, „Boy Kills World“ erfindet das Rad nicht neu und ist definitiv kein Film für die Ewigkeit. Unterhaltsam ist er aber allemal. Und für solch einen Blödsinn zudem überdurchschnittlich gut besetzt. Oder anders formuliert: Ich bin zufrieden. Sogar sehr zufrieden.

Meine Wertung: 7/10

Erneut geschaut: „Der göttliche Andere“ (2020)

Hach, wie schön: Gestern habe ich mal wieder nachgesehen, ob die Komödie „Der göttliche Andere“ inzwischen auf Blu-ray erschienen ist. Das ist zwar leider nicht der Fall, aber dafür lässt sich der Film inzwischen bei Apple TV kaufen. Und das sogar für schmale 4,99 Euro. Also hab ich gestern direkt zugeschlagen – und ihn eben erneut geschaut. Hach.

Worum geht’s

Gregory (Callum Turner) ist Reporter, ein hemmungsloser Zyniker und glaubt an so ziemlich nichts. Als er in Rom über die Papstwahl berichten soll, trifft er auf die lebensfrohe Maria (Matilda De Angelis) – und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Dummerweise steht Maria kurz davor, ihr Gelübde als Nonne abzulegen. Und dann wäre da auch noch Gott persönlich, dem es so gar nicht gefällt, dass auch Maria Gefühle für Gregory entwickelt …

Meine Meinung

Ich hätte schwören können, zu diesem Film bereits eine Review geschrieben zu haben. Habe ich aber nicht. Und das ist echt eine Schande, denn 2022 gehörte „Der göttliche Andere“ für mich zu den positivsten Überraschungen des Jahres. Und nachdem ich den Film nun erneut geschaut habe, hat sich an meiner Meinung nichts geändert: „Der göttliche Andere“ ist einfach toll! Zum einen, weil er im Kern eine wirklich bezaubernde Liebesgeschichte erzählt. Zum anderen, weil er so mutig ist, nebenbei auch noch überraschend ernste Religionskritik einfließen zu lassen. Und zu guter Letzt, weil er all das mit einem unfassbar absurden Humor würzt, den ich so nicht erwartet hatte. Was Gott sich alles einfallen lässt, nur um Gregory von Maria fernzuhalten, muss man selbst gesehen haben. Die Macher schrecken hierbei auch nicht davor zurück, die vierte Wand zu durchbrechen. Herrlich! Ach ja, und dann wäre da noch Matilda De Angelis. Keine Ahnung, ob es an ihrem Lächeln, ihrer generellen Mimik oder an der Stimme ihrer deutschen Synchronsprecherin liegt, aber selten konnte ich Liebe auf den ersten Blick in einem Film so gut nachvollziehen wie hier. Wäre dies hier kein Blog, sondern ein Podcast, würdet ihr an dieser Stelle nun ein verliebtes Seufzen hören.

Ihr merkt es hoffentlich: Ich bin schwer begeistert. Und ein wenig traurig, dass dieser Film so völlig unter dem Radar fliegt und ihn nur die wenigsten gesehen haben dürften. Aber hey, vielleicht ändern meine Worte ja etwas daran!

Meine Wertung: 9/10

Geschaut: „Fight or Flight“ (2024)

Ich: 2025 werde ich weniger Video-on-Demand-Spontankäufe tätigen!

Auch ich: Oh, ein neuer Actionfilm mit Josh Hartnett in der Hauptrolle. Shut up and take my money!

Und so saß ich heute Abend auf der Couch und schaute den herrlich absurden Actionfilm „Fight or Flight“. Was für ein wilder Ritt. Beziehungsweise Flug.

Worum geht’s

Der ehemalige Secret-Service-Agent Lucas Reyes (Josh Hartnett) erhält den Auftrag, einen Hacker namens Ghost aufzuspüren und zu verhaften. Bedauerlicherweise kennt niemand dessen wahre Identität Bekannt ist nur, dass Ghost einen bestimmten Flug von Bangkok nach San Francisco nehmen wird. Also besteigt auch Reyes den Flieger. Was er nicht weiß: Auf seine Zielperson ist ein Kopfgeld in Höhe von 10 Millionen Dollar ausgesetzt. Und so ziemlich jeder Passagier im Flugzeug ist ein professioneller Auftragskiller …

Meine Meinung

Was für ein herrlicher Blödsinn! Gut, die Story ist komplett Banane und ergibt vorne und hinten keinen Sinn. Und okay, spannend ist die Chose auch nicht. Und ja, die Figuren sind pure Abziehbilder und ebenfalls nicht der Rede wert. Aber verdammt, „Fight or Flight“ ist einfach eine Mordsgaudi! Zum einen, weil der Film sich zu keiner Zeit ernst nimmt und seine eigene Blödheit regelrecht zelebriert. Und zum anderen, weil Josh Hartnett komplett die Sau rauslässt und hier den Spaß seines Lebens hat. Wenn er sich im Drogenrausch durch das Flugzeug metzelt und mit einer Kettensäge Profikiller auseinandernimmt, ist das genau so blutig wie spaßig. Und erfreulicherweise überraschend übersichtlich gefilmt, sodass man als Zuschauer von der splatterigen Action auch tatsächlich etwas hat. Jetzt hoffe ich nur, dass die mehr als nur angedeutete Fortsetzung auch tatsächlich kommt – mit einem besseren Script und etwas mehr Budget könnte daraus ein richtiger Knaller werden.

Meine Wertung: 7/10

Mal wieder geschaut: „Die Dämonischen“ (1956)

Es gibt Filme, von denen ich im Grunde nur noch weiß, dass ich sie irgendwann schon mal gesehen habe. Don Siegels „Die Dämonischen“ ist solch ein Film. Zuletzt vor Jahrzehnten gesehen, erinnerte ich mich im Grunde nur noch an das Ende. Wie gut, dass sich Erinnerungen an alte Filme heutzutage recht einfach auffrischen lassen.

Worum geht’s

Der Arzt Dr. Miles Bennell (Kevin McCarthy) kehrt nach einem Medizinkongress in seine Heimatstadt zurück. Dort trifft er nicht nur auf seine frisch geschiedene Jugendliebe Becky (Dana Wynter), sondern auch auf zahlreiche Patienten, die glauben, dass ihre Mitmenschen durch Doppelgänger ersetzt wurden. Anfangs glaubt Dr. Bennell an eine Art von Massenhysterie – bis er im Haus seines Freundes Jack (King Donovan) einen leblosen Körper findet, der Jack bis aufs Haar gleicht …

Meine Meinung

Bei „Die Körperfresser kommen“ bzw. „The Body Snatchers“ dürften die meisten Menschen an Philip Kaufmans Verfilmung aus dem Jahr 1978 denken. Nicht zuletzt dank eines fantastischen Donald Sutherland und der ikonischen Schlussszene. Und ich will ehrlich sein: Mir geht es da nicht anders. Was fast ein wenig schade ist, da Don Siegels „Die Dämonischen“ nicht nur die bislang werkgetreueste Verfilmung von Jack Finneys bekanntem Roman darstellt, sondern sich auch heute noch wunderbar schauen lässt. Klar, die Effekte wirken inzwischen ziemlich angestaubt und unspektakulär, aber davon abgesehen hat der Film praktisch nichts von seiner Faszination verloren. Die Angst vor der Konformität, vor dem Verlust der Gefühle und somit der eigenen Menschlichkeit kommt nach wie vor wunderbar zur Geltung. Hinzu kommt, dass der Film nur wenige Minuten braucht, um in die Geschichte einzusteigen, und die Bedrohung sowie die Spannungskurve dann bis zum Finale konstant steigert. Kurz gesagt: Ein durch und durch gelungener Film und völlig zu Recht ein Klassiker des Science-Fiction-Kinos. Wer sich auch nur ansatzweise für dieses Genre interessiert, sollte sich von dem Alter nicht abschrecken lassen und dem Film eine Chance geben!

Meine Wertung: 8/10

Kurz abgehakt: „Der Exorzist – Bekenntnis“ (2023)

Zwei Mädchen verschwinden im Wald. Drei Tage später werden sie 50 Kilometer entfernt in einer Scheune gefunden, können sich aber nicht an die vergangenen Tage erinnern. Anfangs ist die Erleichterung groß, doch dann verhalten sich die Kinder von Tag zu Tag merkwürdiger …

Nope, das war nix. Obwohl der Film durchaus auch Positives zu bieten hat. Die Kinderdarsteller sind klasse, die Masken gelungen, die eine oder andere Szene ist sogar recht atmosphärisch geraten und generell sieht der Film erfreulich hochwertig aus. Das ändert allerdings nichts daran, dass „Der Exorzist – Bekenntnis“ komplett belanglos ist. Spannung? Fehlanzeige. Gruselig ist hier auch nichts. Die Story eiert mehr oder weniger ziellos vor sich hin. Und insbesondere zum Ende hin ergibt die Chose nur noch wenig bis gar keinen Sinn. Hinzu kommt, dass die Geschichte so holprig erzählt wird, dass ich regelmäßig das Gefühl hatte, als würden ganze Szenen komplett fehlen. Kurz: Als Horrorfilm unterdurchschnittlich, als Fortsetzung zu einem der besten Horrorfilme aller Zeiten eine Katastrophe.

Meine Wertung: 4/10

Fast mal wieder geschaut: „Bloodsport II – Die nächste Herausforderung“ (1996)

Seit Ende letzten Jahres lassen sich bei Amazon Prime Video die (zu recht vergessenen) Fortsetzungen „Bloodsport II – Die nächste Herausforderung“ und „Bloodsport III“ bewundern. Und obwohl die Filme alles andere als qualitativ hochwertig und im Grunde purer Trash sind, hatte ich mich durchaus darauf gefreut, sie mal wieder sehen zu können. Nicht zuletzt, da solche Werke bei mir stets Erinnerungen an das goldene Zeitalter der Videotheken hervorrufen. Ach, was waren das für schöne, unschuldige Zeiten. Wo man jeden Film schaute und sich selbst über schlechte Film freute. Wir hatten ja sonst nix. Aber ich schweife ab …

Heute war es dann so weit, der Rewatch stand an. Doch der Filmabend lief anders als geplant. Hier die Kurzform: Film gestartet. Kurz gewundert. Laut gelacht. Langsam verzweifelt. Und dann nach 40 Minuten wieder ausgeschaltet.

Mal ganz abgesehen davon, dass „Bloodsport II – Die nächste Herausforderung“ tatsächlich noch trashiger ist, als ich ihn in Erinnerung hatte, ist die Bild- und Tonqualität des Films einfach nur ein schlechter Witz. Das Bild ist stark verrauscht und unfassbar unscharf, was mich vermuten lässt, dass es direkt von der alten VHS-Kassette übernommen wurde. Darüber hätte ich sogar noch hinwegsehen können, aber der Ton … meine Güte. Der Ton ist komplett asynchron und hinkt dem Bild teilweise um eine Sekunde hinterher. Witzigerweise wertet dies die miserablen Dialoge irgendwie sogar noch auf. Spätestens bei den Kämpfen ist’s dann allerdings nur noch störend, wenn Bild und Ton nicht zusammenpassen. Das war dann auch der Grund, wieso ich den Film vorzeitig abgebrochen habe.

Wirklich schade. Aber mal schauen, vielleicht gebe ich dem Film trotzdem noch mal ’ne Chance. Jetzt weiß ich ja, was mich (technisch) erwartet.

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