Ihr mögt „From Dusk Till Dawn“? Ihr mögt „Braindead – Der Zombie-Rasenmähermann“? Gut, dann dürft ihr beruhigt weiterlesen. Allen anderen empfehle ich, diese Review zu überspringen. Glaubt mir: „Planet Terror“ ist nichts für euch.

Worum geht’s

Stripperin Cherry Darling (heiß: Rose McGowan) möchte ihren Beruf an den Nagel hängen. Abschleppwagenfahrer El Wray (cool: Freddy Rodríguez) möchte seine Ex zurückerobern. Ärztin Dr. Dakota Block (ebenfalls heiß: Marley Shelton) möchte ihren Mann verlassen. Arzt Dr. William Block (auf psychopathische Art cool: Josh Brolin) möchte seine Frau töten. Kneipenbesitzer J.T. Hague (alt geworden: Jeff Fahey) möchte die besten Barbecues in Texas anbieten. Sheriff Hague (viel zu selten im Kino: Michael Biehn) möchte seinem Bruder das Rezept für dessen Barbecues entlocken. Jede Menge Pläne, die vorerst alle zurückstecken müssen, da zombieähnliche Mutationen über die Stadt herfallen und die Bewohnen dezimieren. Als nur nur noch eine kleine Gruppe Überlebender übrig ist, holt diese zum Gegenschlag aus und fällt dabei dem mysteriösen Leutnant Muldoon (Bruce Willis) und dessen Männern in die Hände…

Meine Meinung

Herrlich. Was für ein herrlich sinnloser Spaß. Das war so ziemlich der einzige Gedanke, den ich beim Verlassen des Kinos in mir trug. Blicke ich auf das bisherige Kinojahr zurück, übertreibe ich nicht, wenn ich sage, bislang von keinem Film so gut unterhalten worden zu sein wie von „Planet Terror“.

Ursprünglich als Double Feature mit „Death Proof – Todsicher“ geplant, ist auch „Planet Terror“ eine Verbeugung vor dem Grindhouse-Kino der 60er- und 70er-Jahre. Wirken die absichtlich platzierten Bild- und Tonfehler bei Quentin Tarantinos Werk noch ein wenig aufgesetzt, fügen sie sich bei „Planet Terror“ perfekt ins Gesamtergebnis ein. Mehr noch: Sie unterstützen die Atmosphäre erheblich, indem sie z.B. die Wirkung der nahenden Bedrohung durch unscharfe Bilder oder Bildabbrüche verstärken.

Die Gewalt in „Planet Terror“ ist wahrlich nichts für Zartbesaitete. Schleimige Pusteln platzen fröhlich vor sich hin, das Blut spritzt fontänenartig über die Leinwand, Menschen werden in zwei, drei oder auch vier Teile zerrissen und Köpfe zu Brei geschossen. Klingt eklig? Kling brutal? Ist es auch. Allerdings wird die Gewalt bei „Planet Terror“ so überzogen zelebriert, dass ich eher applaudieren als mich wegdrehen wollte. Wer mich jetzt für einen kranken Psychopathen hält, dem sei gesagt: Mir doch egal! 😉

Ein großes Lob gebührt der musikalischen Untermalung, die das Geschehen auf der Leinwand optimal unterstützt. Da die Macher des Films sich im Abspann bei ihm bedanken, dürfte es kein Zufall sein, dass viele Stücke denen von John Carpenter ähneln.

Bevor ich gar kein Ende finde, komme ich zu meinem letzten Lob und damit zu den Darstellern. Während Freddy Rodríguez die Coolness in Person darstellt, spielt Josh Brolin so dermaßen schleimig-psychopathisch, dass es eine Wonne ist. Rose McGowan und Marley Shelton sehen nicht nur heiß aus, sondern können auch wunderbar austeilen. Und auch die Nebenrollen sind mit Michael Biehn, Jeff Fahey, Bruce Willis, Quentin Tarantino und Tom Savini grandios besetzt. Heimlicher Star ist für mich jedoch erneut Michael Parks als Earl McGraw, dessen Papst-Spruch ich am ehesten mit „Treffer – Versenkt“ bezeichnen würde.

Mein Fazit

Ein Fest für humorvolle Splatterfans und alle, die es werden wollen. „Planet Terror“ ist herrlich schräg, überdreht und blutig sowie mit zahlreichen Anspielungen versehen, die man beim ersten Anschauen gar nicht alle erfassen kann. Heiße Frauen, coole Typen, reichlich Witz und Gore – Splatterherz, was willst du mehr.

Meine Wertung: 10/10

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