Der Exorzismus von Emily Rose

von | 5. Juni 2006 | Filmtagebuch | 0 Kommentare

Ich mag Horrorfilme, ich mag Gerichtsfilme – was also könnte mir mehr liegen, als ein im Horrorgenre angesiedelter Gerichtsfilm? Denn um nichts anderes handelt es sich bei diesem Film: Wer hofft, mit „Der Exorzismus von Emily Rose“ einen Horrorfilm im Stil eines „Der Exorzist“ zu sehen, dürfte die DVD alsbald recht enttäuscht wieder auswerfen.

Erzählt wird die Geschichte der 19-Jährigen Emily Rose, welche bei einem missglückten Exorzismus ums Leben kam. Für diesen Tod hat sich vor Gericht nun der Priester zu verantworten, der diesen Exorzismus durchführte – war Emily wirklich besessen? Hätte ihr Leben durch eine medikamentöse Behandlung gerettet werden können? Auch wenn Emilys Geschichte in Rückblenden aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, werden wir die Wahrheit niemals erfahren.

Doch ist es auch nicht die Frage, was nun tatsächlich geschah, sondern vielmehr die Frage nach der Möglichkeit und dem Glauben, die den Film antreibt: Darf ein Mensch verurteilt werden, wenn auch nur die Spur eines Zweifels an seiner Schuld besteht? Was sind wir bereit zu glauben? Und darf unser Glaube, oder besser unser Unglaube, über unser Urteilsvermögen bestimmen?

Intelligentes Kino, welches vieles dem Zuschauer überlässt und somit nicht für jeden geeignet ist – aber macht nicht gerade das den Reiz des Übernatürlichen aus?

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