The Hitcher (2007)

von | 8. März 2007 | Filmtagebuch | 0 Kommentare

„Ich möchte, dass du vier kleine Worte sagst: Ich möchte tot sein.“

1986 schuf Robert Harmon mit „The Hitcher“ eine Genre-Perle, die auch heute nichts von ihrer Faszination verloren hat. In ihr nimmt der von C. Thomas Howell verkörperte Jim Halsey den Anhalter John Ryder (Rutger Hauer in einer seiner stärksten Rollen) mit, welcher sich kurze Zeit später als Psychopath entpuppt und auf der einsamen Straße ein mörderisches Katz- und Mausspiel beginnt.

Da der Film auch heute noch wirkt wie vor 20 Jahren, stellt sich natürlich die Frage, inwiefern ein Remake eine Daseinsberechtigung hat.

An der Geschichte wurden nur marginale Veränderungen vorgenommen: Reiste Jim im Original noch alleine, ist es diesmal ein Pärchen (Zachary Knighton, Sophia Busch *schmacht*), welches Ryder (gespielt von Sean Bean) in die Fänge gerät. Leider verliert der Film dadurch jene bedrückende Atmosphäre, die das Original bis heute auszeichnet: Konnte man C. Thomas Howells Verzweiflung und Isolation beinahe spüren, verpufft diese im Remake gänzlich.

Nichtsdestotrotz weiß der Film zu unterhalten und lässt zu keiner Minute Langeweile aufkommen. In den gerade mal 83 Minuten gönnt Regisseur Dave Meyers den Protagonisten keine Ruhepause, setzt geschickt platzierte Schockmomente, huldigt dem Original durch ihm 1:1 entnommene Szenen und setzt gleichzeitig eigene Akzente, wodurch der Film zu keiner Zeit zu einem Psycho- oder Omen-Remake verkommt. Im Finale hätte sich Meyers etwas zurückhalten können, doch geht auch dieses gerade noch in Ordnung, auch wenn etwas weniger „Krawumm Bumm Bumm“ dem Film besser gestanden hätte.

An die Darsteller des Originals kommen Bean, Knighton und Busch *schmacht* nicht heran: Auch wenn Sean Bean sichtlich Spaß an seiner Psychopathenrolle hat, ist Rutger Hauer schlicht und einfach der Inbegriff des Terrors und hat als solcher eine Messlatte gelegt, die nur äußerst schwer zu erreichen ist. Zachary Knighton ist schneller vergessen als der Abspann begonnen hat (also nach 83 Minuten und 1 Sekunde), während Sophia Busch *schmacht* den heterosexuellen Männern (und homosexuellen Frauen – ich möchte ja niemanden diskriminieren) zumindest optisch lange in Erinnerung bleiben dürfte (diese Beine *schmacht*).

Zum Schluss noch ein paar Worte zur deutschen Kinofassung: Statt den Film in einer 18er-Fassung ungekürzt zu zeigen, hat sich der Verleih dazu entschlossen, ihn (vermutlich aus Profitgründen) als gekürzte 16er-Fassung in die Kinos zu bringen. Der Film bleibt zwar anschaubar, doch für einen Filmfan ist dies ein Schlag ins Gesicht – vielen Dank, Universum!

Fazit

Eines der gelungeneren Remakes, welches zwar nicht an das Original heranreicht, aber dennoch gefahrlos konsumiert werden kann.

Wertung: 7/10
Wertung Original: 10/10

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