In einsamer Mission (1997)

von | 17. Juni 2007 | Filmtagebuch | 0 Kommentare

Aus welchem Film stammt die folgende Szene: Eine Gruppe Terroristen dringt in ein Militär-/Regierungsgebäude ein, entwendet einen gefährlichen Kampfstoff und verliert dabei durch Aufplatzen eines der Behälter einen ihrer Kameraden.

Richtig: „The Rock – Fels der Entscheidung“

Weiter geht’s, auf welchem Film beruht die folgende Handlung: Eine Gruppe Terroristen kapert ein Flugzeug und eine Hand voll Elitesoldaten soll mittels Stealth-Flugzeug unbemerkt an Bord gebracht werden um die Terroristen auszuschalten, verliert aber durch eine Panne ihren Anführer, so dass ein unfreiwilliger Held die Leitung übernehmen muss.

Schon wieder richtig: „Einsame Entscheidung“

Aller guten Dinge sind drei: In welcher Filmreihe heißt der Bösewicht „Gruber“?

Perfekt: „Stirb Langsam“

Abschließende Frage: Was kommt dabei heraus, wenn sich drittklassige Produzenten mit drittklassigen Drehbuchautoren und drittklassigen Schauspielern zusammenschließen?

Genau: Ein Michael-Dudikoff-Film!

Der Film besteht von der ersten bis zur letzten Minute ausschließlich aus abgekupferten Szenen – man beachte bei der Dreistigkeit, dass „In einsamer Mission“ 1997, also gerade mal 1 Jahr nach den jeweiligen Vorbildern entstanden ist. Dazu kommt eine aus einem weiteren C-Film geklaute Allerweltsmusik, wobei mir der dazugehörige Name momentan leider (bzw. zum Glück) nicht einfallen will.

Die Darsteller sind ebenfalls ein Totalausfall: Zwar darf man sich über ein Wiedersehen mit Larry Poindexter freuen, doch tröstet auch das nicht darüber hinweg, dass hier mal wieder jede Rolle fehlbesetzt wurde, die man fehlbesetzen konnte. Über die Nebendarsteller lasse ich mich gar nicht erst aus, sondern konzentriere mich direkt auf die beiden Haupt“darsteller“:
Richard Norton kann zwar ordentlich austeilen, zum Oberbösewicht fehlen ihm aber schlicht und einfach Charisma und schauspielerische Begabung. In den guten alten Jackie-Chan-Filmen wurde er zwar auch oft eingesetzt, aber die hat ja auch nie jemand ernst nehmen sollen.
Kommen wir zu Michael Dudikoff, der den ganzen Film mit Pausbäckchen und weit aufgerissen Augen bestreitet. Das soll vielleicht entsetzt oder wütend wirken, erinnert mich jedoch eher an einen überfütterten Hamster, der gerade beinahe in einer Tasse Kaffee ertrunken wäre. Ganz abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wer ihm die Rolle eines Wissenschaftlers abkaufen soll…

Das Einzige, was den Film erträglich macht, sind die handwerklich solide Inszenierung sowie die Actionszenen. Diese sind zwar weder besonders zahlreich noch besonders spektakulär, sehen aber um Längen besser aus als jeder aktuelle Seagal-Film (was zugegeben auch nicht besonders schwer ist).

Das Schlimmste an „In einsamer Mission“ ist, dass er trotz allem zu den besseren Dudikoff-Filmen gehört: Wer einmal „Crash Dive“ gesehen hat, weiß, was ich meine. Und dabei fing es damals mit „American Fighter“ und „Avenging Force“ so gut an…

Wertung: 5/10 (nach Dudikoff-Maßstäben)

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