Im Kino gesehen: Ninja Assassin

von | 16. Dezember 2009 | Filmtagebuch | 2 Kommentare

Hauptplakatjpeg_495x700 Was wertet zweifellos jeden Film auf? Richtig: Ninjas! Ohne die schwarzen Elitekämpfer wäre Michael Dudikoff lediglich ein weiterer dusseliger Amerikaner und wären Michaelangelo, Donatello und Leonardo lediglich ein paar weitere sprechende Schildkröten. Doch dank der Kraft des Ninjutsu sind sie, was sie sind: Einfach cool! Ob die Gleichung “Blöd + Ninja = Cool” auch im Jahr 2009 noch aufgeht?

Worum geht’s

Europol-Agentin Mika (Naomie Harris) stößt bei Recherchen auf Hinweise, die darauf hindeuten, dass Ninja-Clans bereits seit Jahrhunderten für diverse Attentate verantwortlich sind. Um nicht enttarnt zu werden, hetzt der Ozunu-Clan seine Killer auf Mika. Diese bekommt überraschend Hilfe von Raizo (Rain), einem vom Meister Ozunu (Shô Kosugi) persönlich ausgebildeten Ninja, der mit seinem Lehrer noch eine Rechnung zu begleichen hat …

Meine Meinung

Wer jetzt denkt “Na, das klingt inhaltlich ja mal so richtig einfältig-blöd. Das ist bestimmt nur so ein brutaler Prügelfilm ohne Sinn und Verstand.”, dem kann ich nur voller Empörung erwidern: Stimmt. Aber hey: Es ist ein brutaler Prügelfilm ohne Sinn und Verstand mit Ninjas!

Szenenbild_19jpeg_700x464 Okay, die Geschichte passt auf einen Bierdeckel und wird inhaltlich von der auf der anderen Seite des Bierdeckels stehenden Werbebotschaft übertroffen, aber wen interessiert’s? In einem Ninja-Film möchte ich lediglich zwei Dinge sehen: Brutale Kämpfe. Und Ninjas. Und beides bietet der Film im Überfluss.

Die zahlreichen Kämpfe sind, sofern man bei den teils doch arg schnellen Schnitten und der steten Dunkelheit etwas erkennt, hervorragend choreografiert. Besonders der finale Kampf im brennenden Haus des Ozunu-Clans begeistert auf ganzer Linie und erinnert in seiner Machart an die guten alten “American Fighter”-Filme. Sehr erfreulich ist, dass der Film in der Gewaltdarstellung keine Kompromisse eingeht: Das Blut spritzt literweise und dank diverser Hieb-, Stich- und Wurfwaffen bleiben die Körperteile nur selten dort, wo sie eigentlich hingehören, nämlich am Körper.

Leider gerät die Brutalität auch zum Nachteil, denn statt auf handgemachte Effekte zu setzen, “verschönert” Regisseur James McTeigue die an sich tollen Kämpfe mit allerlei CGI-Spielereien. Sowohl das Blut als auch viele der Waffen wurden am Computer erzeugt – und das ist leider auch allzu deutlich zu sehen. Zwar bekommt der Film dadurch einen eigenen, fast comicartigen Stil, doch will dieser nicht so recht zum ansonsten sich viel zu ernst nehmenden Film passen.

Szenenbild_17jpeg_700x464 Über die Darsteller lege ich lieber den berühmten Mantel des Schweigens. Auch über Hauptdarsteller Rain. Dieser ist zwar perfekt durchtrainiert und anscheinend ein begnadeter Kämpfer, unterbietet an Mimik aber sogar einen Steven Seagal. Was ja irgendwie auch eine Leistung ist, die aber vermutlich niemals von der Academy gewürdigt werden dürfte …

Mein Fazit

Überdurchschnittlich (man beachte das Wortspiel) brutaler Actionfilm mit teils hervorragend gefilmten Kämpfen, jedoch ohne Sinn, Verstand, guter Geschichte oder talentierten Darstellern und mit zu viel künstlich aussehender CGI. Aber mit Ninjas. Und die werten auch im Jahr 2009 noch immer jeden Film auf.

Meine Wertung: 5/10

2 Kommentare

  1. Für meinen Geschmack 4 Punkte zu viel verteilt 😉
    Am Anfang dacht ich auch noch, dass dein letzter Satz stimmen könnte, aber dann wurd die ganze Ninjathematik ad absurdum geführt, total lächerlich. Einer der schlechtesten Filme dieses Jahr..

    Antworten
  2. Also ich bin von dem Film ja mehr als enttäuscht. Die Brutalität ist ja die eine Sache, aber die Umsetzung ist einfach nur grottig. Keine Geschichte, kein Sinn… ein Wunder, dass ich ihn überhaupt bis zum Ende geschaut habe.

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