Hände hoch, wer Omar Sy kennt! Ja, das sind erwartungsgemäß recht viele. Und nun Hände hoch, wer Omar Sy nur kennt, weil der Film „Ziemlich beste Freunde“ 2012 in aller Munde war! Fast genau so viele. Dachte ich es mir doch. Kein Wunder, dass auf Poster und Cover von „Ein MordsTeam“ der Schriftzug „Nach ZIEMLICH BESTE FREUNDE die neue Komödie mit Omar Sy“ prangt. Anders hätte es diese durchschnittliche Buddy-Komödie wohl auch nie zu größerer Bekanntheit geschafft …
Worum geht’s
Ousmane Diakhité (Omar Sy) arbeitet als Polizist im Betrugsdezernat des heruntergekommenen Pariser Vororts Bobigny. Während seiner Ermittlungen gegen einen illegalen Glücksspielring stößt er zufällig auf eine Frauenleiche, die sich als Ehefrau eines schwerreichen Industriellen entpuppt. Der Fall wird dem versnobten und karrierefixierten Pariser Kriminalkommissar François Monge (Laurent Lafitte) übergeben, der keinen Hehl daraus macht, dass er auf die Hilfe der örtlichen Polizei nicht angewiesen ist. Doch Ousmane sieht zwischen den beiden Fällen einen Zusammenhang und sorgt mit seinem losen Mundwerk dafür, dass er François als Partner zugeteilt wird. Mehr schlecht als recht nehmen die beiden ungleichen Männer die Ermittlungen auf …
Meine Meinung
Viel Neues ist den Machern von „Ein MordsTeam“ nicht gerade eingefallen. Gar nichts Neues, um genau zu sein. Der Film ist eine von Anfang bis Ende überraschungsarme Buddy-Komödie, die zwar niemandem weh tut, ja sogar recht kurzweilig ist und auf mittlerem Niveau zu unterhalten weiß, aber auch nicht länger als eine halbe Stunde in Erinnerung bleibt. Das Zusammenspiel der Figuren ist okay, die Story zweckmäßig und die wenigen Actionszenen sind durchaus solide inszeniert. Wirklich enttäuschend ist eigentlich nur, dass die Macher komplett nach amerikanischem Vorbild vorgegangen sind und weder einen eigenen Humor noch einen landesspezifischen Stil gefunden haben. Mal ehrlich, wenn ich eine amerikanische Buddy-Komödie sehen möchte, schaue ich mir eine der unzähligen amerikanischen Buddy-Komödien an. Und keine französische Buddy-Komödie, die so tut, als wäre sie eine amerikanische Buddy-Komödie.
Der Hauptgrund, sich „Ein MordsTeam“ anzuschauen, ist aber ohnehin Sympathieträger Omar Sy. Dieser wärmt seine beliebte Rolle aus „Ziemlich beste Freunde“ wieder auf und ergänzt sie um eine gehörige Portion Axel Foley. Originalität darf man also auch bei der Hauptfigur nicht erwarten, wobei Omar Sy seine Sache als Axel-Foley-Kopie durchaus gut macht – auch wenn Eddie Murphy als dauerquasselnder Cop selbstverständlich unerreicht bleibt. Laurent Lafitte hingegen bleibt als unfreiwilliger Partner überraschend blass, was ebenso für alle anderen Beteiligten gilt, so dass man bei „Ein MordsTeam“ durchaus von einer Omar-Sy-One-Man-Show sprechen kann.
Abschließend sei noch erwähnt, dass nicht nur Ousmanes so loses wie schnelles Mundwerk, sondern gleich mehrere Szenen eine starke Ähnlichkeit zu „Beverly Hills Cop“ erkennen lassen. Wenn Ousmane zum Beispiel eine Besprechung des französischen Arbeitgeberverbandes sprengt, sieht man förmlich Eddie Murphy vor sich. Und dank des Axel-F-Klingeltons und einer Diskussion um den besten Film-Polizisten, bei der Axel Foley natürlich Ousmanes Favorit ist, wird auch dem letzten Zuschauer mit dem Holzhammer eingehämmert, dass der 80er-Jahre-Klassiker hier als (über)großes Vorbild diente und Eigenständigkeit bei der Produktion wohl nur eine untergeordnete Rolle spielte.
Mein Fazit
Nicht unsympathische, aber leider unspektakuläre Buddy-Komödie ohne eigene Ideen, die auch ein gut aufgelegter Omar Sy nicht über das Mittelmaß hinaus retten kann.
Meine Wertung: 5/10
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