Neues Haus, neues Glück. Oder auch nicht. Kaum sind die Bowens in ihrem neuen Zuhause eingezogen, sehen sich Eric (Sam Rockwell), Amy (Rosemarie DeWitt) und ihre Kinder Kendra (Saxon Sharbino), Griffin (Kyle Catlett) sowie Nesthäkchen Madison (Kennedi Clements) mit übernatürlichen Phänomenen konfrontiert. Erst stehen nur Haare zu Berge, dann bewegen sich Gegenstände wie von Geisterhand selbst und schließlich wird Griffin von einem Baum angegriffen, während Madison in ihren Kleiderschrank gezogen wird und im Störbild des Fernsehers wieder auftaucht. Jetzt können nur noch das Team rund um die Wissenschaftlerin Dr. Brooke Powell (Jane Adams) und der paranormale TV-Moderator Carrigan Burke (Jared Harris) helfen …

Hach, „Poltergeist“. Das Original war nicht nur mein erster Gruselfilm, sondern zählt für mich auch heute noch zu den besten Werken dieses Genres. Und jetzt kommt’s: Obwohl ich das Original verehre und ein Remake als eher unnötig empfand, hat sich die 2015er-Version gestern ebenso in mein Herz gespielt wie das Original. Nicht zuletzt, weil Regisseur Gil Kenan („Monster House“) mich daran erinnert hat, dass Horrorfilme nicht zwingend düster und bierernst oder albern und überzogen sein müssen, sondern durchaus auch unbekümmert und einfach unterhaltsam sein dürfen. Am ehesten lässt sich der 2015er „Poltergeist“ mit der Fahrt in einer Gruselachterbahn vergleichen: Man weiß von Anfang an, dass niemandem etwas Böses geschieht, wird schnell ins Geschehen geworfen, erschreckt sich regelmäßig, zwischendurch wird’s kurzzeitig schnell, laut und bunt – und ehe man es sich versieht, ist die Fahrt auch schon vorbei.

Von einigen kleinen Abweichungen und Modernisierungen abgesehen, erzählt der Film dabei die Geschichte des Originals nach, strafft diese aber auf kurzweilige 93 Minuten. Da bleibt zwar kein großer Platz für etwaige Charakterentwicklungen, doch sind sämtliche Figuren ohnehin von Anfang an greifbar und äußerst sympathisch, so dass dies nicht negativ auffällt. Positiv fallen dafür der lockere Ton, die unbeschwerte Atmosphäre und die äußerst gelungenen Kamerafahrten auf, die Gil Kenan und sein Team auf die Leinwand gezaubert haben.

Was ich letztlich sagen möchte: Ich habe breit grinsend im Kino gesessen und mich dabei wieder wie ein Kind gefühlt, das zum ersten Mal einen harmlosen Gruselfilm wie z.B. „Gate – Die Unterirdischen“ sieht. Und für dieses Gefühl des unbekümmerten Grusels bekommt der 2015er „Poltergeist“ hiermit meine offizielle und ganz ganz dicke Empfehlung!

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