Ab und an werde ich gefragt, ob ich ausschließlich Horror-, Science-Fiction- und Actionfilme schaue. Dem ist natürlich nicht so. Auch wenn diese Genres bei mir durchaus überwiegen, schaue ich grundsätzlich alles, was mich in irgendeiner Art und Weise anspricht.

Heute zum Beispiel stand „Meine Stunden mit Leo“ auf dem Programm. Ein ruhiges, dialoglastiges Drama, in dem die 55-jährige Witwe Nancy (Emma Thompson) den deutlich jüngeren Sexarbeiter Leo (Daryl McCormack) engagiert, um mit ihm all das auszuleben, was ihr in ihrer eher drögen Ehe nicht möglich war.

Wer dabei auf zahlreiche Sexszenen hofft, darf seine Erwartungen direkt korrigieren. Zwar spielt Sex in dem Film eine durchaus große Rolle (und zum Ende hin wird’s tatsächlich relativ explizit), doch eher in Form von Gesprächen. In diesen geht es neben Sex auch um existenzielle Themen wie unerfüllte Wünsche, Sehnsüchte, Erwartungen, Enttäuschungen und Selbstwahrnehmung. Das hätte langweilig werden können, ist es zum Glück aber nicht. „Meine Stunden mit Leo“ beginnt extrem amüsant, und entwickelt sich im späteren Verlauf zu einem sehr berührenden Film, der nicht nur durch erfreulich natürliche Dialoge, sondern auch durch zwei extrem spielfreudige Darsteller überzeugt, die ihre sympathischen Figuren mit jeder Menge Leben erfüllen. Kurz: Hat mir richtig gut gefallen.

Meine Wertung: 8/10

 

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