Ich besitze inzwischen mehrere hundert Filme auf DVD und Blu-ray, die ich noch nicht kenne. Und ich habe so ziemlich jeden Streaming-Dienst abonniert, den man abonnieren kann. Man könnte also durchaus sagen, dass ich mehr als genug zu gucken habe. Was mich selbstverständlich nicht davon abhält, trotzdem neue Filme zu kaufen, wenn mir danach ist. So wie heute, als ich plötzlich tierisch Lust hatte, mir die neueste Verfilmung von Stephen Kings „Brennen muss Salem“ anzuschauen. Klar hätte ich vernünftig sein und einen anderen Film schauen können. Aber wer will schon vernünftig sein …
Worum geht’s
Der Schriftsteller Ben Mears (Lewis Pullman) kehrt auf der Suche nach Inspiration für sein neues Buch in seine Heimatstadt Jerusalem’s Lot zurück. Schon bald bemerkt Ben, dass merkwürdige Dinge in der kleinen Stadt vor sich gehen. Als die ersten Kinder verschwinden, mehren sich die Anzeichen, dass der frisch hinzugezogene Kurt Barlow (Alexander Ward) der Grund dafür sein könnte …
Meine Meinung
Die Geschichten von Stephen King sind meiner Meinung nach immer dann am stärksten, wenn sich das Grauen langsam in eine kleine Gemeinde einschleicht. „Es“, „In einer kleinen Stadt“ oder eben der Vampirhorror „Brennen muss Salem“ sind hierfür die besten Beispiele. „Salem’s Lot“ ist die nunmehr dritte Verfilmung des Stoffes und hat mir durchaus gefallen. Nicht nur, dass der Film optisch ziemlich schick geraten ist und die bislang mit Abstand hochwertigste Verfilmung des Stoffes darstellt, er erlaubt sich auch einige inhaltliche Freiheiten. Insbesondere im Finale. Ob diese Änderungen gut oder schlecht sind, muss jeder für sich selbst beurteilen. Ich persönlich fand sie stimmig und den Film dadurch weniger vorhersehbar. Und auch sonst macht der Film vieles richtig. Die Darsteller sind solide bis gut, die Figuren sympathisch und die Kleinstadt-Atmosphäre kommt ebenfalls gut zur Geltung. Allerdings leidet der Film unter seiner „kurzen“ Laufzeit. Knapp zwei Stunden sind für diesen Stoff einfach viel zu wenig, was dazu führt, dass zahlreiche Figuren nur am Rande auftauchen und der Film insbesondere im letzten Drittel sehr (SEHR) gehetzt wirkt. Und das ist dann schon ein wenig schade, zumal die 2004er-Version bereits gezeigt hat, dass es auch besser geht. Diese bleibt daher auch mein Favorit und meine Empfehlung für alle, die in die filmische Welt von Jerusalem’s Lot eintauchen wollen.
Meine Wertung: 6/10