Kurz abgehakt: „Knives Out – Mord ist Familiensache“ (2019)

Am Abend seines 85. Geburtstags nimmt sich der erfolgreiche Krimi-Autor Harlan Thrombey (Christopher Plummer) überraschend das Leben. Während die Polizei den Familienmitgliedern letzte Fragen zum Abend stellt, stößt Privatdetektiv Benoit Blanc (Daniel Craig) auf Ungereimtheiten und beginnt zu ermitteln …

Ich liebe klassische Krimis, bei denen man als Zuschauer rätseln darf, wer der Täter ist. „Knives Out – Mord ist Familiensache“ ist solch ein Krimi – und noch viel mehr. Er ist Krimi, Thriller, Komödie und Gesellschaftssatire in einem. Dazu noch clever geschrieben, ohne jegliche Längen inszeniert, grandios besetzt (u. a. mit Jamie Lee Curtis, Michael Shannon, Toni Collette, Don Johnson, Ana de Armas und Chris Evans) und mit sichtlicher Freude gespielt.

Das muss auch schon reichen, um euch von einem Kinobesuch zu überzeugen, denn ganz ehrlich: Je weniger man im Vorfeld weiß, desto besser. Vertraut mir einfach, dass es sich lohnt!

Meine Wertung: 9/10

Und falls ihr euch nun fragt, wieso ich „nur“ 9 Punkte vergebe: Auch wenn ich oft schmunzeln musste, hätte ich mir den Humor in „Knives Out“ insgesamt dann doch etwas abgedrehter gewünscht. So bleibt „Eine Leiche zum Dessert“ weiterhin mein Favorit – auch wenn dieser in eine etwas andere Richtung geht.

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Im Heimkino gesehen: Cold War

Bereits seit dem 13. Mai ist der Polizei-Thriller „Cold War“ auf Blu-ray und DVD verfügbar – und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir ein entsprechendes Rezensionsexemplar schon seit April vorliegt, ich den Film aber erst zeitlich nicht geschafft und danach schlicht vergessen habe. Würde ich mein Blog beruflich betreiben, wäre ich wohl schon lange pleite, doch zum Glück schreibe ich hier aus reinem Spaß an der Freude. Peinlich ist mir meine mangelhafte Organisation dennoch. Wie dem auch sei, viel wichtiger ist, dass ich „Cold War“ nun endlich gesehen habe. Und dass der Film absolut sehenswert ist!

Worum geht’s

Hongkong wird von einem Bombenanschlag auf ein Kino erschüttert, bei dem wie durch ein Wunder niemand verletzt wird. Zeitgleich wird ein Mannschaftswagen der Polizei samt Ausrüstung und fünf Polizisten entführt. Unverzüglich wird ein Sonderkommando unter dem Operationsnamen „Cold War“ ins Leben gerufen, das die Hintergründe aufdecken und die entführten Polizisten finden soll. Während Comissioner Waise Lee (Tony Leung Ka-fai), dessen Sohn sich unter den entführten Polizisten befindet, bei der Suche mit äußerster Härte vorgeht, versucht Comissioner Sean Lau (Aaron Kwok) den Fall zwar energisch, aber auch besonnen zu lösen. Als es zu Kompetenzstreitigkeiten zwischen Lee und Lau kommt, schalten sich plötzlich auch noch interne Ermittler in den Fall ein. Schon bald wird allen Beteiligten klar, dass nicht alles so ist, wie es zu sein scheint …

Meine Meinung

Auch wenn ich sie zugegeben eher selten schaue, bin ich durchaus ein Freund asiatischer Filme, bieten sie doch oft einen schönen Kontrast zu den westlichen Sehgewohnheiten. So auch „Cold War“, der mit seiner elegant-kühlen Inszenierung nicht nur optisch gefällt, sondern auch inhaltlich einiges zu bieten hat – sofern man als Zuschauer dem Geschehen folgen kann. Denn, und damit komme ich auch gleich zum großen Kritikpunkt des Films, die Geschwindigkeit, in der neue Figuren eingeführt und neue Handlungsstränge eröffnet werden, ist so rasant, dass einem schwindelig werden kann. Wer hier auch nur kurz nicht aufpasst, hat bereits verloren und sollte lieber ein paar Szenen zurückspringen, statt darauf zu hoffen, den Faden wiederzufinden. Als Belohnung für die Aufmerksamkeit winkt dafür ein durchweg interessantes und überraschend komplexes, von Loyalität und Verrat geprägtes Machtspiel innerhalb der Polizei Hongkongs, dessen zahlreiche Lügen und Intrigen ihre wahren Ziele erst zum Schluss offenbaren.

Auf allzu viel Action solltet ihr dabei übrigens nicht hoffen, denn auch wenn „Cold War“ durchaus zwei drei sehenswerte, wenn auch teilweise etwas CGI-lastige Actionszenen zu bieten hat, zieht der Film seine Spannung nicht aus den körperlichen, sondern vielmehr aus den verbalen Auseinandersetzungen. Dass diese wunderbar funktionieren, verdankt der Film nicht zuletzt seinen beiden Hauptdarstellern Aaron Kwok und Tony Leung Ka Fai, die ihre Figuren trotz fehlender Hintergrundgeschichte glaubhaft und voller Hingabe mit Leben füllen und denen nicht mal die teils übertrieben dramatische Musik während der Dialoge etwas anhaben kann.

Mein Fazit

Optisch gelungener und inhaltlich grundsolider Polizei-Thriller mit tollen Darstellern, dessen etwas zu rasante Inszenierung den einen oder anderen Zuschauer im Regen stehen lassen dürfte. Fans des modernen Hongkong-Kinos machen hier aber definitiv nichts verkehrt – und auch alle anderen dürfen gerne einen Blick riskieren!

Meine Wertung: 7/10

Im Kino gesehen: Veronica Mars

135,- Dollar. Das ist der Betrag, den ich im Rahmen der Kickstarter-Kampagne beigesteuert habe, um die Privatdetektivin Veronica Mars nach ihrem ungerechtfertigten Serien-Aus ins Kino zu bringen. 194,6 Kilometer. Das ist die Entfernung, die meine (glücklicherweise von Veronica ebenfalls begeisterte) bessere Hälfte und ich gestern zurückgelegt haben, um den Film auf der großen Leinwand zu sehen. Ob sich Investition und Fahrt gelohnt haben, erfahrt ihr … ach, was soll’s: Ja verdammt, es hat sich gelohnt!

Worum geht’s

Vor neun Jahren hat Veronica Mars (Kristen Bell) ihrer Heimatstadt Neptune und damit auch ihrem Leben als Privatdetektivin den Rücken gekehrt und arbeitet nun als Anwältin in New York. Als in den Nachrichten gemeldet wird, dass eine ehemalige Klassenkameradin ermordet wurde und Veronicas Exfreund Logan (Jason Dohring) als Tatverdächtiger gilt, reist Veronica nach Neptune, um Logan bei der Wahl eines Verteidigers zu unterstützen. Doch Veronica wäre nicht Veronica, wenn sie nicht mit eigenen Ermittlungen beginnen würde …

Meine Meinung

Bevor ihr weiterlest, solltet ihr euch eines klar machen: Ich bin ein Marshmallow. Aus tiefstem Herzen und voller Überzeugung. „Veronica Mars“ gehört für mich trotz der im Vergleich zum genialen Auftakt schwächeren dritten Staffel zu den besten und vermutlich unterschätzten Serien der letzten Jahren. Was ich euch damit sagen möchte? Ganz einfach: Sofern ihr kein Fan der Serie seid, dürft ihr meine Begeisterung mit einem Lächeln zur Kenntnis nehmen und von meiner Wertung zum Film zwei bis drei Punkte abziehen. Denn eines ist ganz klar: „Veronica Mars“ ist ein Film für Fans. Durch und durch.

Das bedeutet allerdings keinesfalls, dass „Veronica Mars“ nur für Fans genießbar wäre. Auch Neueinsteiger dürften mit der sympathischen Hauptfigur ihren Spaß haben. Zugegeben, der Mord an ihrer ehemaligen Klassenkameradin gehört nicht zu Veronicas stärksten Fällen, stellt aber ein solides, wenn auch nicht sonderlich spannendes Wer-hat’s-warum-getan-Rätsel-dar. Nichts zum Nägel kaufen, aber auch nichts zum Einschlafen. Viel wichtiger als des Rätsels Lösung ist ohnehin der Weg dorthin. Und dieser ist einmal mehr geprägt von Veronicas Spürsinn, gewitzten Ermittlungsmethoden nah an der Grenze der Legalität (und auch darüber hinaus) und natürlich zahlreichen bissigen Dialogen gepaart mit sarkastischer Schlagfertigkeit. Nein, um diese kurzweilige Kombination aus Krimi und Komödie genießen zu können, muss man glücklicherweise weder ein langjähriger Fan der Serie noch ein Fan speziell von Kristen Bell sein.

Dieser sollte man jedoch sein, um den Film als Gesamtwerk und Fanservice würdigen zu können. Denn „Veronica Mars“ enthält so viele Gastauftritte, Anspielungen und Insiderwitze, dass man ihn vermutlich mehrmals sehen muss, um nichts zu verpassen. Von der Kickstarter-Finanzierung des Films über die leider nie gedrehte vierte Staffel bis hin zu Anspielungen auf Kristen Bells Schwangerschaft wurde so ziemlich alles in den Film gepackt, was irgendwie sinnvoll (oder auch weniger sinnvoll) verwendet werden konnte. Hinzu gesellen sich zahlreiche, teilweise nur wenige Sekunden lange Gastauftritte, bei denen es, so viel sei verraten, nicht verkehrt ist, sich mit Kristens Familienverhältnissen auszukennen. Als Fan sitzt man dabei freudestrahlend in seinem Kinosessel und kichert von Minute zu Minute zufriedener in sich hinein, während Außenstehende sich vermutlich fragen dürften, ob die letzten Sekunden irgendeine tiefere Bedeutung hatten.

Bei aller Euphorie als Fan muss allerdings selbst ich zugeben, dass der Film zuweilen ein wenig überladen wirkt. So sehr es mich auch freut, dass versucht wurde, so viele Serienfiguren wie möglich in dem Film unterzubringen, so wenig kann ich leugnen, dass deren Auftritte teilweise den Eindruck hinterlassen, als wären die Figuren nur der Vollständigkeit halber dabei. Und einige offen bleibende Handlungsstränge jenseits des Mordfalls erwecken durchaus den Eindruck, als würde hier schon auf einen weiteren Film oder gar eine neue Serienstaffel hingearbeitet werden. Aber sei’s drum, dem Spaß am Film tut dies keinen echten Abbruch.

Mein Fazit

Auf Fans ausgerichtete, aber auch für Neueinsteiger genießbare Kriminalkomödie mit äußerst sympathischer Titelheldin, der man den Spaß aller Beteiligten in jeder Sekunde anmerkt.

Meine Wertung: 9/10 (inkl. Fanbonus)

Zum Schluss noch weitere Stimmen aus der deutschen Film-Blogosphäre:

Filmherum
Medienjournal
Tonight is gonna be a large one.

Im Heimkino gesehen: Ein MordsTeam

Hände hoch, wer Omar Sy kennt! Ja, das sind erwartungsgemäß recht viele. Und nun Hände hoch, wer Omar Sy nur kennt, weil der Film „Ziemlich beste Freunde“ 2012 in aller Munde war! Fast genau so viele. Dachte ich es mir doch. Kein Wunder, dass auf Poster und Cover von „Ein MordsTeam“ der Schriftzug „Nach ZIEMLICH BESTE FREUNDE die neue Komödie mit Omar Sy“ prangt. Anders hätte es diese durchschnittliche Buddy-Komödie wohl auch nie zu größerer Bekanntheit geschafft …

Worum geht’s

Ousmane Diakhité (Omar Sy) arbeitet als Polizist im Betrugsdezernat des heruntergekommenen Pariser Vororts Bobigny. Während seiner Ermittlungen gegen einen illegalen Glücksspielring stößt er zufällig auf eine Frauenleiche, die sich als Ehefrau eines schwerreichen Industriellen entpuppt. Der Fall wird dem versnobten und karrierefixierten Pariser Kriminalkommissar François Monge (Laurent Lafitte) übergeben, der keinen Hehl daraus macht, dass er auf die Hilfe der örtlichen Polizei nicht angewiesen ist. Doch Ousmane sieht zwischen den beiden Fällen einen Zusammenhang und sorgt mit seinem losen Mundwerk dafür, dass er François als Partner zugeteilt wird. Mehr schlecht als recht nehmen die beiden ungleichen Männer die Ermittlungen auf …

Meine Meinung

Viel Neues ist den Machern von „Ein MordsTeam“ nicht gerade eingefallen. Gar nichts Neues, um genau zu sein. Der Film ist eine von Anfang bis Ende überraschungsarme Buddy-Komödie, die zwar niemandem weh tut, ja sogar recht kurzweilig ist und auf mittlerem Niveau zu unterhalten weiß, aber auch nicht länger als eine halbe Stunde in Erinnerung bleibt. Das Zusammenspiel der Figuren ist okay, die Story zweckmäßig und die wenigen Actionszenen sind durchaus solide inszeniert. Wirklich enttäuschend ist eigentlich nur, dass die Macher komplett nach amerikanischem Vorbild vorgegangen sind und weder einen eigenen Humor noch einen landesspezifischen Stil gefunden haben. Mal ehrlich, wenn ich eine amerikanische Buddy-Komödie sehen möchte, schaue ich mir eine der unzähligen amerikanischen Buddy-Komödien an. Und keine französische Buddy-Komödie, die so tut, als wäre sie eine amerikanische Buddy-Komödie.

Der Hauptgrund, sich „Ein MordsTeam“ anzuschauen, ist aber ohnehin Sympathieträger Omar Sy. Dieser wärmt seine beliebte Rolle aus „Ziemlich beste Freunde“ wieder auf und ergänzt sie um eine gehörige Portion Axel Foley. Originalität darf man also auch bei der Hauptfigur nicht erwarten, wobei Omar Sy seine Sache als Axel-Foley-Kopie durchaus gut macht – auch wenn Eddie Murphy als dauerquasselnder Cop selbstverständlich unerreicht bleibt. Laurent Lafitte hingegen bleibt als unfreiwilliger Partner überraschend blass, was ebenso für alle anderen Beteiligten gilt, so dass man bei „Ein MordsTeam“ durchaus von einer Omar-Sy-One-Man-Show sprechen kann.

Abschließend sei noch erwähnt, dass nicht nur Ousmanes so loses wie schnelles Mundwerk, sondern gleich mehrere Szenen eine starke Ähnlichkeit zu „Beverly Hills Cop“ erkennen lassen. Wenn Ousmane zum Beispiel eine Besprechung des französischen Arbeitgeberverbandes sprengt, sieht man förmlich Eddie Murphy vor sich. Und dank des Axel-F-Klingeltons und einer Diskussion um den besten Film-Polizisten, bei der Axel Foley natürlich Ousmanes Favorit ist, wird auch dem letzten Zuschauer mit dem Holzhammer eingehämmert, dass der 80er-Jahre-Klassiker hier als (über)großes Vorbild diente und Eigenständigkeit bei der Produktion wohl nur eine untergeordnete Rolle spielte.

Mein Fazit

Nicht unsympathische, aber leider unspektakuläre Buddy-Komödie ohne eigene Ideen, die auch ein gut aufgelegter Omar Sy nicht über das Mittelmaß hinaus retten kann.

Meine Wertung: 5/10

Im Heimkino gesehen: The Guard – Ein Ire sieht schwarz

14 Jahre. So lange ist es her, dass ich Brendan Gleeson das erste Mal bewusst wahrgenommen habe. Damals waren es seine Streitgespräche mit Oliver Platt, die mir in der Horrorkomödie „Lake Placid“ unheimlich viel Freude bereiteten. Seitdem freue ich mich über jeden Film, in dem Gleeson mitwirkt. Zur echten Hollywoodkarriere hat es bislang zwar nicht gereicht, doch ist Gleeson ein äußerst beliebter Nebendarsteller. „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“ ist der erste mir bekannte Film, in dem Brendan Gleeson die erste Geige spielen darf. Hoffentlich bleibt es nicht der letzte …

Worum geht’s

Gerry Boyle (Brendan Gleeson) ist Ire, Polizist und ein Sammelsurium schräger Charaktereigenschaften. Dies muss auch FBI-Agent Wendell Everett (Don Cheadle) erfahren, der wegen eines Drogengeschäfts ermittelt, das ausgerechnet in Boyles Dienstgebiet abgewickelt werden soll. Einer der vier gesuchten Drogendealer wurde von Boyle bereits tot aufgefunden, von den übrigen fehlt jedoch jegliche Spur. Während ihrer Ermittlungen stoßen Boyle und Everett auf psychopathische Killer, korrupte Polizisten und jede Menge Vorurteile …

Meine Meinung

Ich habe bislang nur sehr wenig über „The Guard“ gelesen, bin mir jedoch ziemlich sicher, dass der Film sein Publikum gespalten hat und auch weiterhin spalten wird. Die einen werden den Film aufgrund falscher Erwartungen zäh, langatmig und uninteressant finden, die anderen ihn aufgrund seiner skurrilen Charaktere und der zynischen Dialoge lieben. Ich zähle mich eindeutig zur zweiten Gruppe.

Was ihr nicht erwarten solltet, ist die irische Variante einer typischen Buddy-Komödie. Denn auch wenn die Dialoge zwischen dem scheinbar blauäugigen Dorfpolizisten Boyle und dem leicht überheblich wirkenden FBI-Agenten Everett zu den Highlights zählen, bleiben letztlich alle Figuren außer Boyle doch nur Randfiguren in dem ganz auf Brendan Gleeson zugeschnittenen Film. Und das ist auch gut so, denn Gleeson ist als eigensinniger und scheinbar einfach gestrickter Polizist einfach eine Wucht. Stets einen zynischen Kommentar auf den Lippen und dem Gesetz gegenüber eher moderat eingestellt, weiß man bis über das augenzwinkernde Finale hinaus nie so recht, was man von der Figur halten soll. Und genau das macht sie so sympathisch, interessant und einzigartig.

Erfreulich ist, dass auch die spielfreudigen Nebendarsteller trotz der Fokussierung auf Brendan Gleeson allesamt überzeugen und deren Figuren trotz kürzerer Auftritte keineswegs untergehen. Don Cheadle spielt den FBI-Agenten Everett mit genau der richtigen Mischung aus Arroganz und Anerkennung, während die von Liam Cunningham, David Wilmot und Mark Strong dargestellten Drogendealer dank herrlich absurder Dialoge über Philosophie, Moral und Logik für ein breites Grinsen im Gesicht sorgen. Selbst die kleinste Nebenfigur hat in „The Guard“ ihre Daseinsberechtigung, und sei es nur, um mit den Genrekonventionen zu spielen und sie letztlich ad absurdum zu führen.

Aufgrund der zahlreichen interessanten Figuren, der gelungenen Dialoge und des unkonventionellen Humors verzeihe ich es dem Film dann auch gerne, dass er sich auf eben diese Stärken konzentriert, die eigentliche Krimihandlung eher eine untergeordnete Rolle spielt und echte Spannung nur selten aufkommt.

Mein Fazit

Auch wenn der Trailer es vermuten lässt, ist „The Guard – Ein Ire sieht schwarz“ keine Buddy-Komödie, sondern eine auf Brendan Gleeson zugeschnittene One-Man-Show, die beim Zuschauer eine Vorliebe für tiefschwarzen Humor, skurrile Charaktere und absurde Situationen voraussetzt. Charmant, erfrischend und nicht zuletzt dank Brendan Gleeson ein echter Geheimtipp!

Meine Wertung: 8/10

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Auf DVD gesehen: Dexter – Season 1

Da wir mit der vierten Staffel von “Prison Break” einfach nicht vorankommen (Gott, hat sich diese Serie miserabel entwickelt), sind meine Freundin und ich vor kurzem ins “Dexter”-Universum eingestiegen. Die ersten drei Folgen hatte ich damals bereits in der Free-TV-Erstausstrahlung gesehen und für gut genug befunden, um die Serie komplett sehen zu wollen. Inzwischen stehen die ersten vier Staffeln in meinem Regal, so dass einem werbefreien Genuss nichts mehr im Wege stand …

Worum geht’s

Dexter Morgan (Michael C. Hall) ist gutaussehend, charmant und ein hervorragender Forensiker des Miami-Metro Police Departments. Niemand ahnt, dass sein freundliches Auftreten nur eine Fassade und Dexter in Wirklichkeit ein Serienkiller ist. Lediglich Dexters verstorbener Adoptivvater Harry hatte seine dunkle Seite rechtzeitig erkannt und Dexter beigebracht, seine tödlichen Triebe zu steuern. Und so tötet Dexter nur die Personen, die es nach Harrys Kodex verdient haben: Mörder, die der Justiz durch die Finger schlüpfen. Eine besondere Herausforderung stellt der so genannte “Kühllaster-Killer” dar, welcher seine Opfer blutleer und in ihre Körperteile zerlegt geradezu künstlerisch hinterlässt und der mit Dexter eine persönliche Schnitzeljagd beginnt …

Meine Meinung

Als Protagonisten einen Serienkiller zu wählen, darf ohne Zweifel als mutig bezeichnet werden. Und diesen Serienkiller so sympathisch erscheinen zu lassen, dass man als Zuschauer mit ihm mitfiebert und ihm seine Taten alles andere als übel nimmt, ist nahezu grandios. Ja, Dexter ist ein Mörder. Aber hey, wenn er schön töten muss, dann doch bitte die Richtigen! Fantastisch, wie die Serienmacher mit unserem Moralverständnis spielen, bis wir selbst nicht mehr zu wissen scheinen, was richtig und was falsch ist.

Als Glücksgriff erweist sich hierbei Dexter-Darsteller Michael C. Hall. Dieser spielt den sympathischen Serienkiller mit genau der richtigen Mischung aus Ernst und Augenzwinkern. Ein Highlight sind hierbei Dexters morbide Gedanken, welche oft von dem abweichen, was er laut aussprechen muss, um sein wahres Ich zu verbergen.

Doch nicht nur Dexter, auch die restlichen Charaktere hatte ich von der ersten Folge an in mein Herz geschlossen. Wobei ich zugeben muss, dass ich Dexters ordinäre Adoptivschwester Debra (Jennifer Carpenter) und seinen pietätlos-versauten Kollege Masuka (C.S. Lee) besonders liebgewonnen habe. Außerdem gibt’s ein Wiedersehen mit Julie Benz (Darla aus “Buffy – Im Bann der Dämonen” und “Angel – Jäger der Finsternis”), welche Dexters emotional gebrochene Alibi-Freundin Rita spielt, die einfach zum in den Arm nehmen niedlich verkorkst ist.

Ihr merkt schon: Die Figuren haben es mir angetan. Und auch die Story hat mich vollends überzeugt. Die Jagd nach dem Kühllaster-Killer ist spannend, bietet mehrere raffinierte Wendungen und gipfelt in einem emotional hoch dramatischen Finale. Ein Vorteil ist dabei sicherlich, dass die Staffel aus lediglich 12 Folgen besteht, so dass die Geschichte äußerst straff erzählt wird. Ein Nachteil ist, dass die Staffel viel zu schnell vorbei ist. Aber zum Glück sollte es ja nicht bei der einen bleiben …

Meine Wertung: 9/10

Im Kino gesehen: Married Life

Menschen. Wer weiß schon, was wirklich in ihnen vorgeht. Sie lächeln höflich, obwohl sie ihr Gegenüber abgrundtief hassen. Sie sprechen nur selten über ihre wahren Gefühle, aus Angst, etwas zu verlieren oder jemanden zu verletzen. Menschen. Sie machen sich das Leben unnötig schwer. Menschen halt.

Worum geht’s

Harry (Chris Cooper) führt eine glückliche Ehe mit seiner Frau Pat (Patricia Clarkson). So sieht es jedenfalls für Außenstehende und selbst für seinen besten Freund Richard (Pierce Brosnan) aus. Darum ist dieser auch ziemlich überrascht, als Harry ihm seine Geliebte Kay (Rachel McAdams) vorstellt und ihm erzählt, dass er sich von Pat trennen möchte. Doch Harry weiß nicht, wie er Pat das Ende ihrer Ehe beibringen soll, befürchtet er doch, dass sie ohne ihn nicht zurecht kommen würde. Eines Tages hat er die erlösende Idee: Pat muss sterben …

Meine Meinung

Viele Fragen bleiben nach dem Abspann offen. Zum Beispiel was der Film eigentlich sein soll. Eine Komödie? Ein Krimi? Ein Drama? Unentschlossen pendelt „Married Life“ hin und her, ohne Liebhaber der einzelnen Genres auch nur ansatzweise zufrieden stellen zu können. Für eine Komödie nicht lustig genug, für einen Krimi nicht spannend genug und für ein Drama nicht … nun … dramatisch genug. Auch wenn der Film niemals wirklich langweilig ist, bleibt dennoch ein unbefriedigtes Gefühl zurück. Zumal die Geschichte an sich durch zahlreiche Irrungen und Wirrungen glänzt, aus denen man wesentlich mehr hätte rausholen können … und müssen.

Die nächste Frage wäre, was der Film uns sagen möchte. Dass wir einen Menschen niemals wirklich kennen? Niemals wissen, was wirklich in ihm vorgeht? Oder dass wir immer offen und ehrlich sein sollten, um uns das Leben nicht unnötig schwer zu machen? Oder dass wir mit dem zufrieden sein sollten, was wir haben, ohne uns ständig zu fragen, was wir eventuell verpassen? Möglich wäre alles. Oder auch nichts.

Zu guter Letzt bleibt noch die Frage offen, wieso die Schauspieler so lustlos wirken. Eventuell liegt es daran, dass ihre Rollen so ausgelegt sind. Eventuell aber auch daran, dass sie beim Dreh schlicht und einfach lustlos waren. Pierce Brosnan weiß als manipulierender bester Freund noch am ehesten zu gefallen, während Chris Cooper nicht viel mehr macht, als traurig in die Kamera zu schauen. Außerdem fehlt die Chemie zwischen allen Beteiligten. Von Emotionen, Liebe oder gar Leidenschaft keine Spur.

Dafür stimmt die Ausstattung des in den 40er Jahren spielenden Films. Die Atmosphäre von damals wird gut eingefangen und stimmig präsentiert. Und auch die ruhige, aber niemals langweilige Erzählweise ist durchaus eine willkommene Abwechslung zu den sonst doch eher hektischen Filmen von heute.

Mein Fazit

Unausgegorene Mischung aus Komödie, Drama und Krimi, die zwar durchaus unterhält, allerdings weit unter ihren Möglichkeiten bleibt. „Married Life“ ist durchaus anschaubar, aber nichts, was man unbedingt im Kino sehen muss.

Meine Wertung: 5/10

Zeugin der Anklage (1957)

Erneut verdanke ich arte (erwähnte ich bereits, dass dieser Sender sich zu meinem Lieblingssender entwickelt?) einen interessanten Filmabend. Diesmal kam ich in den Genuss des Billy-Wilder-Klassiker „Zeugin der Anklage“, ein Film, den ich schon lange gesehen haben wollte, bislang aber leider immer verpasst oder übersehen hatte.

Worum geht’s

Der mittellose Leonard Vole (Tyrone Power) soll eine reiche Witwe ermordet haben, um so an deren Erbe zu gelangen. Der Angeklagte jedoch bestreitet die Tat und behauptet, von dem Testament nichts gewusst zu haben. Die Verteidigung dieses schier aussichtslosen Falls übernimmt der frisch aus dem Krankenhaus entlassene Anwalt Sir Wilfrid Robarts (Charles Laughton). Dieser hat nicht nur mit den Fakten des Falls, sondern auch mit seiner überbesorgten Krankenpflegerin (Elsa Lanchester) zu kämpfen. Als einzigen brauchbaren Entlastungszeugen könnte Sir Roberts Voles Frau Christine (Marlene Dietrich) aufrufen, doch diese wird überraschend als Zeugin der Anklage aufgerufen. Der Fall scheint endgültig verloren…

Meine Meinung

Wow, wow und nochmal wow. Es ist wahrlich eine Schande, dass ich mir diesen Film erst gestern angeschaut habe, denn hier stimmt einfach alles: Eine trotz der ernsten Thematik humorvolle, aber niemals alberne Inszenierung. Eine clevere, aber niemals komplizierte Story. Ein überraschendes, aber keineswegs unglaubwürdig wirkendes Finale. Dazu noch eine Handvoll hervorragender Schauspieler – das ist der Stoff, aus dem Klassiker gemacht sind!

50 Minuten vergehen, bis der Startschuss zur Gerichtsverhandlung fällt. In diesen 50 Minuten lernen wir den Verteidiger Sir Robarts kennen, einen Zyniker, wie er im Buche steht. Bereits in den ersten 10 Minuten musste ich ob der Dialoge zwischen ihm und seiner Pflegerin öfter lachen als im gesamten „Scary Movie 4“. Ja, er ist wahrlich ein Arsch, aber einer, der es schafft, die Sympathien auf seine Seite zu ziehen (womit er sich von mir unterscheidet: Ich bin einfach nur ein Arsch 😉 ). Ganz im Gegensatz dazu wird der Angeklagte als freundlicher und höflicher Zeitgenosse vorgestellt. In Rückblenden erfahren wir aus seinen Erzählungen, wie er die Ermordete kennen lernte und was bis zu und an dem verhängnisvollen Tag geschah. Auch dies wurde äußerst witzig und locker inszeniert, so dass man bis zum Beginn der Verhandlung durchaus von einer Komödie sprechen kann.

Dies soll sich jedoch mit Verhandlungsbeginn ändern: Zwar behält der Film seinen lockeren Unterton, widmet sich nun aber intensiv den Zeugenaussagen und den Kreuzverhören der beiden Anwälte. Um die Spannung nicht zu rauben, verzichte ich auf weitere Details. Vertraut mir einfach, wenn ich sage, dass längst nicht jeder mit offenen Karten spielt und es im Verlauf der Verhandlung (und darüber hinaus) zu einigen Überraschungen kommt.

Neben Charles Laughton und Tyrone Power brilliert vorallem Marlene Dietrich als undurchsichtige Ehefrau des Angeklagten. Diese Frau erfüllt jeden Raum mit solch einer Kälte, das einem Angst und Bange wird. Elsa Lanchester hingegen spielt ihre Rolle als Pflegerin liebenswert-schrullig (was mich ein wenig an ihren Auftritt als Miss Marbles in dem grandiosen „Eine Leiche zum Dessert“ erinnerte), was sowohl die männlichen wie auch die weiblichen Charaktere im starken Kontrast zueinander stehen lässt.

Mein Fazit

Zusammen mit „Die 12 Geschworenen“ bildet „Zeugin der Anklage“ die vorläufige Spitze des Gerichtsfilms. Wer sich auch nur ansatzweise für dieses Genre interessiert, kommt um dieses Meisterwerk, das zu Recht Klassikerstatus genießt, nicht herum.

Wertung: 10/10

Ocean’s 13

2007 ist das Jahr der dritten Teile: Der Spinnen-Mann darf wieder spinnen, der Fluch der Karibik wieder fluchen, Shrek wieder ershreken und Danny Ocean darf wieder…nun, Danny Ocean sein, denn mal ehrlich: Um mehr geht es in der Ocean-Reihe nach dem gelungenen „Ocean’s 11“ eigentlich nicht.

Worum geht’s

Reuben (Elliott Gould) liegt im Koma: Von dem skrupellosen Willie Bank (Al Pacino) hereingelegt und um die Partnerschaft eines neuen Casinos gebracht, bricht Danny Oceans (George Clooney) naiver Freund noch auf der Baustelle zusammen. Doch eines hat Banks unterschätzt: Wer sich mit einem von Dannys Freunden anlegt, der bekommt es mit allen zu tun. Und so machen sich Danny und seine Mitstreiter (u.a. Brad Pitt, Matt Damon und Don Cheadle) daran, eine Möglichkeit auszuarbeiten, um die große Eröffnung des neuen Casinos für Bank unvergesslich werden zu lassen. Doch dazu benötigen sie die Hilfe ihres alten Erzfeindes Terry Benedict (Andy Garcia)…

Meine Meinung

Ich sage es ganz offen: Meiner Meinung nach geht Danny Ocean so langsam die Puste aus (ist ja auch nicht mehr der Jüngste). Begeisterte der erste Teil noch durch einen genialen Coup samt zahlreicher Finten, galt bereits im zweiten Teil das Hauptaugenmerk den attraktiven Hauptdarstellern (sehr zur Freude des weiblichen Publikums). Im dritten Teil sollte alles wieder besser werden und der Coup wieder im Vordergrund stehen. Dies tut (eigentlich tut man ja nicht tun tun, ich weiß) er zwar auch, aber leider ist der Plan, es Bank heimzuzahlen, weder spektakulär noch spannend, so dass ich bereits nach 45 Minuten mit müden Augen auf die Uhr blickte (in der Nachmittagsvorstellung wohlgemerkt). Zwar gilt es wieder, einige Hindernisse zu überwinden, doch sind die entsprechenden Lösungen viel zu einfach, als dass sie die Crew vor große Herausforderungen stellen und die Zuschauer mitfiebern lassen würden.

Dass der Film dennoch einigermaßen unterhaltsam bleibt, verdankt er abermals den Darstellern: Das eingespielte Team rund um George Clooney, Brad Pitt und Matt Damon hatte beim Dreh sichtlich Spaß, was sich durchaus positiv auf den Zuschauer überträgt. Wie bereits im zweiten Teil gibt es wieder zahlreiche Anspielungen aus der Realität, die allerdings nicht jedem sofort als solche auffallen dürften. Ich für meinen Teil konnte mir das eine oder andere Schmunzeln jedenfalls nicht verkneifen.

Etwas aufgesetzt hingegen wirkt der Nebenplot in Mexiko rund um eine Plastikfabrik: Dass die Arbeitsbedingungen dort nicht zu den besten der Welt zählen, sollte jedem klar sein, dessen IQ über der Zimmertemperatur liegt. Wieso Steven Soderbergh uns dies mit der Holzhammermethode klarzumachen versucht, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben.

Mein Fazit

„Ocean’s 13“ ist eine nur bedingt unterhaltsame Gauner-Komödie, die ohne ihre gut aufgelegten Stars vermutlich direkt auf DVD erscheinen würde. Zwar hat der Film durchaus seine Momente, doch reichen diese nicht aus, um über die volle Laufzeit zu unterhalten. Um es mit den Worten meines besten Freundes zu sagen: Kann man mal gucken.

Wertung: 6/10

Das perfekte Verbrechen

Im Schatten diverser Sommer-Blockbuster startete „Das perfekte Verbrechen“ eher unbemerkt in den deutschen Kinos: Sich gegen verfluchte Piraten oder Superspinner behaupten zu müssen, dürfte allerdings auch keine leichte Aufgabe sein.

Worum geht’s

Der hoch intelligente Ted Crawford (Anthony Hopkins) findet heraus, dass seine Frau ihn betrügt. Jeder andere Mann würde mit seiner Frau reden, sie ggf. verlassen, doch da es sich hierbei um einen Thriller handelt, schießt Crawford ihr kaltblütig in den Kopf. Statt die Tat zu vertuschen oder die Flucht zu ergreifen, wartet er neben seiner schwer verletzten Frau auf die Polizei, lässt sich widerstandslos verhaften und gibt noch am selben Abend ein Geständnis ab.
Der scheinbar wasserdichte Fall wird dem aufstrebenden Junganwalt Willy Beachum (Ryan Gosling) übergeben, doch bereits die Vorverhandlung wartet mit einer Überraschung auf: Der Angeklagte plädiert auf „Nicht schuldig“ und besteht darauf, sich vor Gericht selbst zu verteidigen. Zu spät erkennt Beachum, dass er nur ein weiteres Teil eines raffinierten Plans ist…

Meine Meinung

Auch wenn ich es eigentlich nicht machen sollte, beginne ich diesmal mit dem großen Kritikpunkt des Films: Seiner Vorhersehbarkeit. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich inzwischen zu viele Filme im Allgemeinen bzw. zu viele Justizfilme im Speziellen gesehen habe, aber überraschen konnte mich der Film an nur einer Stelle – und das vermutlich auch nur, weil ich mir über diese Stelle keine Gedanken gemacht hatte. Der gesamte Plan Crawfords war mir spätestens im Gerichtssaal klar, so dass sich die Spannung eigentlich nur noch darauf bezog, ob er damit durchkommen und wann bzw. ob Beachum ihn durchschauen würde.

Ansonsten macht der Film alles richtig, wobei die Dialoge zwischen dem arrogant-siegessicheren Crawford und dem immer nervöser werdenden Beachum naturgemäß die Highlights darstellen.

Neben den Szenen vor Gericht und den Thriller-Elementen behandelt Regisseur Gregory Hoblit (Zwielicht, Das Tribunal) die für dieses Genre typischen Moralfragen wie z.B. das Fälschen von Beweisen und präsentiert dem Zuschauer als Nebenplot eine kleine Liebesgeschichte. Diese mag auf den Einen oder Anderen vielleicht aufgesetzt wirken, doch ist sie notwendig, um Beachums Antrieb sowie seine Charakterwandlung vom auf die Karriere bedachten zum an die Gerechtigkeit glaubenden Anwalt anzustoßen.

Bezogen auf die Schauspieler lässt sich nichts Negatives von der Front berichten: Anthony Hopkins spielt zwar nur eine weitere Variation seiner Paraderolle, findet daran aber sichtlich Gefallen. Äußerst positiv überrascht wurde ich von Ryan Gosling, der seinen Charakter mit mehr Leben und vorallem Sympathie füllt, als ich es ihm zugetraut hätte. David Strathairn tritt leider nur als sympathische Nebenfigur auf, während Rosamund Pike erneut gut aussehen darf (und diese Aufgabe auch ohne große Probleme zu bewältigen weiß).

Mein Fazit

Gregory Hoblit bezeichnet seinen Film zu Recht als „Popcorn-Thriller mit Hirn“: Das Rad wird mit „Das perfekte Verbrechen“ zwar nicht neu erfunden, doch weiß der Film von Anfang bis Ende zu unterhalten und dürfte besonders Justizfilm-Einsteigern gefallen.

Wertung: 7/10

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