In einem Anflug von Nostalgie habe ich heute Morgen meine VHS-Kassetten aus ihren Kartons befreit und ordentlich in meinem Regalsystem aufgestellt. Es ist schon erstaunlich (oder sollte ich „erschreckend“ schreiben), was für Filme ich mir damals von meinem viel zu niedrigen Azubigehalt gekauft habe:

So gut wie jeder Michael-Dudikoff-“Kracher“ befindet sich in meinem Besitz – und damit meine ich nicht die drei tatsächlich sehenswerten Filme „American Fighter“, „American Fighter 2“ und „Avenging Force“, sondern solche Gurken wie „Moving Target“, „Crash Dive“ oder „Outgun“.

Ein ganzes Regal konnte ich mit den damals hoch im Kurs stehenden Kampfsportfilmen füllen: „Karate Tiger“ (1-8), „Best Of The Best“(1-4), „Kickboxer“ (1-3), „Bloodsport“ (1-3), „American Fighter“ (1-5) – und dann gibt es noch so kuriose Einzelgänger wie „American Karate Tiger“ (wie originell) oder „American Streetfighter“ (welcher nur völlig talentfreie Darsteller, dafür aber grandiose Kampfszenen bietet).

Von den billigsten aller billigen Horrorfilmen fange ich lieber gar nicht erst an…

Aber ich habe nicht nur Plünn wiedergefunden: Neben zahlreichen C-Filmchen lassen sich auch echte Perlen wie z.B. der zu Unrecht unbekannte Horrorfilm „Cabal – Die Brut der Nacht“ von Clive Barker ausfindig machen. Oder der zum Schreien komische „Kuffs – Ein Kerl zum Schießen“ mit dem jungen Christian Slater. Oder die so lustige wie auch spannende Justiz-Komödie „Karriere mit links“ mit Judd Nelson und John Hurt.

Insgesamt fand ich noch 317 Filme auf VHS, die ich nicht auf DVD besitze – sei es, weil es sie noch nicht auf DVD gibt, mir der Preis noch zu hoch ist oder ich mich inzwischen für den Kauf schämen würde.

Um meinen oben genannten Anflug von Nostalgie komplett ausleben zu können, nahm ich die Gelegenheit wahr und entstaubte auch gleich meinen VHS-Rekorder:

Ganz abgesehen davon, dass das Bild auf meinem im Vergleich zu damals doppelt so großen Fernseher schlicht und einfach indiskutabel ist, habe ich seit heute ein ganz anderes Verhältnis zu der Lautstärke meines Xbox360 HD-DVD-Players: Die Mechanik des VHS-Gerätes erzeugt einen ähnlich hohen Geräuschpegel wie die Lüfter in der Xbox 360. Ob das an dem Gerät selbst oder an den vollkommen durchgenudelten Kassetten (wenigstens etwas, was in meiner Wohnung durchgenudelt wird/wurde) liegt, vermag ich nicht festzustellen.

Nach der heutigen Fleißaktion freue ich mich bereits auf meinen Urlaub (nur noch eine Woche durchhalten): Neben diversen Kinobesuchen (u.a. stehen „Hot Fuzz“, „Stirb Langsam 4.0“, „Fluch der Karibik 3“ und „Ocean’s 13“ auf meinem Plan) werde ich mir sicherlich auch den einen oder anderen VHS-Video-Tag gönnen und mich überraschen lassen, ob und wie die Filme von damals heute auf mich wirken.

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