Im Kino gesehen: Get Smart

von | 2. Juli 2008 | Filmtagebuch | 0 Kommentare

get_smart_poster Maxwell Smart. Die Älteren unter euch werden sich sicherlich noch gut an diesen Namen, die Glocke des Schweigens und das legendäre Schuhtelefon erinnern. Herrlich abgedreht und respektlos kam die Miniserie in den 60ern daher und zog sogar zwei Filme („Die nackte Bombe“) nach sich. Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Serie ein Remake erfahren durfte.

Worum geht’s

Maxwell Smart (Steve Carell) arbeitet als Analytiker bei der Geheimdienstorganisation CONTROL, wäre allerdings viel lieber Außendienstagent wie der von allen bewunderte Agent 23 (Dwayne Johnson). Als die Verbrecherorganisation KAOS die CONTROL-Zentrale überfällt und die Identitäten aller Agenten in die Finger bekommt, ist Smarts großer Tag gekommen. Gemeinsam mit seiner Kollegin Agent 99 (Anne Hathaway), die gerade eine Gesichtsoperation hat durchführen lassen, wird er von seinem Chef (Alan Arkin) beauftragt, die Pläne von KAOS aufzudecken …

Meine Meinung

Auch wenn der gestrige Kinobesuch von Warners diskussionswürdigem Umgang mit den Kinokunden überschattet wurde, der Film weiß durchaus zu gefallen. Allerdings nur, wenn man dem guten alten Slapstick etwas abgewinnen kann und keinen allzu intellektuellen Humor erwartet. Denn auch wenn es durchaus den einen oder anderen unterschwelligen Witz gibt, der Fokus liegt eindeutig auf simplem „Feel-Good-Humor“. Zum Glück driftet der Film dennoch nur in ganz seltenen Szenen in richtigen Klamauk ab und bewahrt sich jederzeit den letzten Funken Anstand und Würde. Eine Gratwanderung, vor der ich meinen imaginären Hut ziehe.

get_smart_szene1 Dass „Get Smart“ so gut funktioniert, verdankt der Film zu einem großen Teil seinem Hauptdarsteller Steve Carell, der es perfekt schafft, Maxwell Smart so zu verkörpern, wie wir ihn lieben: Einerseits vollkommen trottelig, andererseits aber auch unglaublich fähig. Doch nicht nur Carell, auch die restlichen Darsteller überzeugen: Anne Hathaway ist schnuckelig wie immer und zeigt während einer Einbruchsequenz einen denkwürdigen Körpereinsatz, Alan Arkin beweist, dass auch die ältere Generation noch schlagkräftig mitwirken kann und Dwayne Johnson spielt gekonnt mit seinem Image als unwiderstehlicher Frauenschwarm. Hinzu gesellen sich noch Terence Stamp als Bösewicht Siegfried, James Caan als debiler Präsident (dessen Vorbild mehr als offensichtlich ist) und Bill Murray in einem Mini-Auftritt als vereinsamter Agent 13. Die Besetzung lässt kaum Wünsche offen, zumal man den Beteiligten jederzeit den Spaß am Dreh anmerkt.

get_smart_szene2 Doch wo Licht ist, da ist meist auch Schatten. In diesem Fall ist dies das letzte Viertel, in dem der Film spürbar an Fahrt verliert, Maxwell Smart immer häufiger fähig statt trottelig agiert und die Komik der Action weichen muss. Diese ist zwar durchaus professionell inszeniert, konnte mich aber leider nicht so recht fesseln, so dass ich während des Finales mehrmals auf meine nicht vorhandene, da zu Hause vergessene Uhr schaute. Langweilig wird der Film zwar nicht, aber die hohe Qualität vom Anfang kann er leider auch nicht halten.

Mein Fazit

Gelungenes Remake, das die wichtigsten Merkmale der Serie aufgreift (ja, auch das Schuhtelefon und die Glocke bzw. der Kegel des Schweigens kommen wieder zum Einsatz) und mit gut getimtem Slapstick sowie mit gut aufgelegten Darstellern punkten kann. Auch wenn der Film zum Ende hin spürbar abbaut, sehen lassen kann er sich auf jeden Fall.

Meine Wertung: 7/10

0 Kommentare

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Im Fediverse folgen

Kategorien

Archiv

Webringe

< UberBlogr Webring >
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner