Im Kino gesehen: The Fighters

von | 23. August 2008 | Filmtagebuch | 5 Kommentare

the_fighters_plakat Gewalt ist keine Lösung. Ich denke jeder von uns wird diesen Satz schon einmal gehört haben. Doch so lobenswert diese Einstellung auch sein mag, die Realisten unter uns wissen, dass Gewalt sehr wohl eine Lösung darstellen kann. Wenn auch die denkbar schlechteste. Alle, die mich aufgrund dieser Aussage jetzt für einen gewaltverherrlichenden Deppen halten, können gleich aufhören zu lesen. Glaubt mir: „The Fighters“ ist eh nichts für euch …

Worum geht’s

Damit sein jüngerer Bruder ein Tennis-Stipendium annehmen kann, ziehen Jake (Sean Faris), Charlie (Wyatt Smith) und deren Mutter (Leslie Hope) ins sonnige Florida. Gleich am ersten Tag an seiner neuen Highschool beobachtet Jake eine Prügelei, die sich als organisierter Kampf mit Zuschauern entpuppt. Durch ein Amateurvideo, das Jake dabei zeigt, wie er einen Footballspieler verprügelt, gerät er in das Interesse des Lokalmatadors Ryan (Cam Gigandet). Von dessen Freundin Baja (Amber Heard) wird Jake auf eine Party gelockt und dort vor versammelter Gesellschaft von Ryan brutal zusammengeschlagen. Durch seinen neuen Freund Max (Evan Peters) erfährt Jake von dem Kampfsportmeister Roqua (Djimon Hounsou). Und beginnt mit dem Training …

Meine Meinung

Wer jetzt glaubt, aufgrund des eben gelesenen Absatzes voraussagen zu können, wie der Film sich entwickeln und ausgehen wird, der liegt völlig … richtig. „The Fighters“ folgt exakt dem aus Filmen wie „Karate Kid“ oder „Karate Tiger“ bekanntem Schema, ohne auch nur ansatzweise eigene Akzente zu setzen. Nur zwei Punkte unterscheiden „Never Back Down“ (wie der Film im Original heißt – zum Glück wurde der Titel eingedeutscht) von den guten alten Kampfsportfilmen aus den 80ern: Die Verlegung in die heutige Zeit und der Versuch, ihm einen Hauch von Drama unterzujubeln.

the_fighters_szene_1 Dass der Film im Hier und Jetzt spielt, weiß dabei durchaus zu gefallen – schließlich ist die Bikinimode von heute der aus den 80ern haushoch überlegen. Und da es in Florida bekannterweise ausschließlich attraktive junge Frauen gibt, die den Großteil ihrer Zeit im Bikini verbringen, ist dies für „The Fighters“ ein echter Vorteil. Der Versuch, dem Film durch Jakes Verlust des Vaters und Roquas Verlust des Bruders Tiefe zu verleihen, kann hingegen nur als gescheitert bezeichnet werden. Ebenso wie die aufgesetzt wirkende Liebesgeschichte zwischen Jake und Baja bremsen diese Szenen den Film nur unnötig aus, ohne die Geschichte in irgendeiner Form voran zu treiben.

Dafür können die Trainings- und auch die Kampfszenen auf ganzer Linie überzeugen, auch wenn letztere ruhig ein wenig zahlreicher hätten ausfallen dürfen. Abgesehen vom Finale bietet der Film, wie die großen Vorbilder, nur zwei drei kleinere Schlägereien, die eigentlich nicht der Rede wert sind. Während die Trainingseinheiten durch fetzige Musik, knackige Methoden und diverse Rocky-Anspielungen gut unterhalten, begeistern die Kampfszenen durch eine gelungene Choreographie und eine angemessene Härte. Allerdings fällt es aufgrund der recht schnellen Schnitte manchmal schwer, dem Geschehen zu folgen.

Die Darsteller spielen und kämpfen passabel, qualifizieren sich jedoch nicht unbedingt für eine große Hollywood-Karriere. Außerdem muss ich zugeben, dass der an sich großartige Djimon Hounsou etwas verschenkt wirkt und sexy Amber Heard eigentlich nicht viel mehr macht als gut auszusehen. Verdammt gut auszusehen, möchte ich anmerken. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, reicht mir das für diese Art von Film vollkommen aus.

the_fighters_szene_2 Mein Fazit

Zugegeben, einen Innovationspreis wird „The Fighters“ sicherlich nicht gewinnen. Dennoch stellt er durchaus solide Unterhaltung für Kampfsportfans dar und weiß dank guter Trainings- und Kampfszenen zu unterhalten. Auch wenn manche (Gut)Menschen den Film aufgrund seiner Thematik (Stichwort „Killervideos“) und der Aussage, dass Gewalt sehr wohl eine (unschöne) Lösung sein kann, sicherlich lieber auf dem Scheiterhaufen sehen würden …

Meine Wertung: 6/10

5 Kommentare

  1. Jetzt aber mal ganz ehrlich, findest Du nicht auch dass die „großen Vorbilder“ wie „Karate Kid“ weitaus mehr Charme besaßen? Und bin ich der einzige der es einfach nur noch lächerlich findet wenn grundsätzlich das nette weibliche Love Interest IMMER erst mit einem offensichtlichen Mega-Arsch zusammen ist (was ihr durchaus bewusst sein müsste), während sie sich praktisch beim ersten Auftreten des Protagonisten sofort in diesen verliebt? 😀 Zuletzt hab ich das auch genau so in „The Fast & the Furious – Tokyo Drift“ gesehen, als der neulich bei RTL lief.. ^^

    Gruß,
    Thomas

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  2. Klar hat die Karate-Kid-Reihe mehr Charme – aber auch nur die Karate-Kid-Reihe! Karate Tiger, Karate Warrior, American Karate Tiger usw. sind auch nicht wirklich besser als The Fighters. Meiner bescheidenen Meinung nach … 😉

    Dass das Love Interest immer erst mit dem Arschloch zusammen ist, gehört zu den Regeln dieses Genres wie das Hochlaufen der Treppe in einem Slasher-Film. Klar ist das irgendwie blöd, aber so muss das nun mal sein. Außerdem: In der Realität sind die tollsten Mädels auch immer mit den größten Ärschen zusammen, insofern ist das nur realistisch … 😉

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  3. *lach* Jetzt hoffe ich einfach mal Du bist solo, ansonsten würdest Du zugeben dass Du ein Arsch bist bzw. Deine Freundin beleidigen. Beides wäre eher suboptimal.. 😀

    Das Argument mit dem Hochlaufen der Treppe in Slashermovies ist wirklich gut, da kann ich nichts gegen sagen. Und trotzdem sollten sich Drehbuchschreiber einfach mal was neues einfallen lassen finde ich. ^^

    P.S. Falls noch nicht geschehen, schau Dir unbedingt „Wall-E“ an – dr ist einfach großartig. Heißer Anwärter auf den Film des Jahres meiner Meinung nach. 🙂

    Gruß,
    Thommy

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  4. Ups, wie konnte ich diesen Beitrag bloß übersehen.

    Jup, ich bin solo – oder anders formuliert, sozusagen für alle attraktiven, humorvollen, intelligenten und anspruchslosen Frauen zwischen 18 und 35 da draußen: Ich bin noch zu haben! 😉

    „Wall-E“ habe ich inzwischen gesehen und werde dazu sogar mal wieder eine Review schreiben. So viel sei schon mal verraten: Für mich ist das definitiv *kein* Anwärter auf den Film des Jahres …

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  5. attraktiv? nein
    humorvoll? Ansichtssache
    intelligent? Ansichtssache
    anspruchslos? nein
    Frau? nein
    zwischen 18 und 35? ja

    Hmm, ich fürchte da treffen zu wenige Punkte definitiv zu, als dass ich um Dich werben könnte.. 😀

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