Im Kino gesehen: Django Unchained

von | 19. Januar 2013 | Filmtagebuch | 2 Kommentare

Dieses Wochenende wird gut! Nicht nur, dass ich heute endlich „Der Hobbit – Eine unerwartete Reise“ sehen werde (weil die HFR-Version heute nun endlich mal ohne Pause gezeigt wird), auch habe ich die beiden Neustarts „House At The End Of The Street“ und „Django Unchained“ bereits gesehen. Und das Beste kommt erst noch: Ich habe sogar genügend Zeit, die dazugehörigen Reviews zu schreiben! Yipeah! Los geht’s mit „Django Unchained“ …

Worum geht’s

Der Kopfgeldjäger Dr. King Schultz (Christoph Waltz) ist auf der Suche nach den steckbrieflich gesuchten Brittle-Brüdern. Da er jedoch nicht weiß, wie die Männer aussehen, befreit er den Sklaven Django (Jamie Foxx). Dieser wurde mit seiner Frau Broomhilda (Kerry Washington) auf einer Plantage von den Brittle-Brüdern misshandelt und hat daher noch eine persönliche Rechnung zu begleichen. Tatsächlich können Dr. King Schultz und Django die Brittle-Brüder ausfindig machen und stellen. Aus der anfänglichen Zweckgemeinschaft entwickelt sich erst eine Partnerschaft, dann eine Freundschaft. Gemeinsam begeben sich Django und Dr. King Schultz auf die Suche nach Broomhilda, die seinerzeit nach einem gemeinsamen Fluchtversuch getrennt von Django verkauft wurde. Ihre Suche führt die beiden ungleichen Männer zu dem überheblichen Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) und dessen Haussklaven Stephen (Samuel L. Jackson) …

Meine Meinung

Wie sage ich es nur am freundlichsten … ah, ich hab’s: „Django Unchained“ ist eine Enttäuschung. Kein schlechter Film. Sogar ein recht guter Film. Und dennoch eine Enttäuschung. Woran das liegt? Nun, auf jeden Fall nicht am ersten Drittel, in dem Django vom Sklaven zum Kopfgeldjäger reift. Dieses bietet genau das, was ich von dem Film erwartet habe: Zynischen Humor, skurrile Szenen, mehr oder weniger subtile Gesellschaftskritik und bissige Dialoge. Ja, das erste Drittel macht richtig Spaß. Nicht zuletzt dank Christoph Waltz, dessen Dr. King Schultz eine wahre Freude ist und Jamie Foxx bzw. Django trotz dunkler Hautfarbe einfach nur blass aussehen lässt.

Doch dann beginnt das zweite Drittel, in welchem Leonardo DiCaprio seinen großen Auftritt hat. Und der Film beginnt in der Belanglosigkeit zu versinken. Wobei dies keinesfalls DiCaprios Schuld ist. Dieser hat sichtlich Spaß an seiner Rolle, nur ist die Figur Calvin Candie schlicht und einfach uninteressant. Dies trifft leider auch auf die meisten Dialoge zu, in denen zwar viel gesprochen, aber nur wenig gesagt wird, und denen jeglicher Biss fehlt. Nein, das zweite Drittel macht nicht so richtig Spaß. Die einzigen Ausnahmen bilden der gelungene Kurzauftritt von Ur-Django Franco Nero und der wie immer grandiose Samuel L. Jackson, der durchaus einige Akzente setzen kann und somit über die vielen langatmigen Szenen hinwegtröstet.

Im letzten Drittel nimmt der Film dann wieder Fahrt auf, schafft es jedoch nicht, an die Klasse des ersten Drittels anzuknüpfen. Die Dialoge treten in den Hintergrund und machen Platz für blutige Schießereien, die es durchaus in sich haben und gerne ein wenig länger hätten dauern dürfen. Außerdem darf man sich als Zuschauer auf ein Wiedersehen mit dem einen oder anderen bekannten Gesicht freuen. Und darauf, dass Quentin Tarantino ganz offensichtlich auf explosive Abschiede steht.

Ach ja, wer wirklich jede Szene des Films sehen möchte, sollte übrigens den Abspann abwarten. Ist zwar nur ’ne Kleinigkeit, aber ich möchte es nicht unerwähnt lassen. Falls ihr den Abspann nicht abwarten möchtet (oder meine Review zu spät gelesen habt), findet ihr die Beschreibung wie immer bei mir in den Abspannszenen.

Mein Fazit

„Django Unchained“ ist ein guter Film, aber beileibe nicht das, was aus ihm hätte werden können. Der Beginn ist grandios, doch im Mittelteil baut der Film stark ab und wirkt zuweilen arg langatmig, was ich so von Quentin Tarantino nicht erwartet hätte. Egal, alleine Christoph Waltz und Samuel L. Jackson sind das Eintrittsgeld wert. Und Quentin-Tarantino-Fans schauen sich ohnehin jedes Werk des Meisters an. Insofern: Viel Spaß im Kino!

Meine Wertung: 7/10

Weitere Stimmen aus der deutschen Blogosphäre:

ChristiansFoyer.de
Die Academy (Dennis)
Die Academy (Heiko)
Die Academy (Stephan)
Filmblog Filmherum
Medienjournal
Nerdtalk.de
Review Corner

2 Kommentare

  1. Wie kann man bei so einem gewaltverherrlichten Film viel Spaß wünschen?? Ja, die erste Stunde ist eigentlich gar nicht so schlecht, aber dann driftet es in Langeweile ab, öde, zäh, einschläfernd. Dann diese Blutorgie am Ende – ich hab schon einiges im Kino gesehen (u.a. „Passion Christi“, „national Born Killers“), aber so was zu sehen, sogar zu hören, denn teilweise habe ich gar nicht hinsehen können – mir war kotzübel nach dem Film. Einfach widerwärtig dieses Gemetzel, so dass man sich gar nicht wundern muss, wenn irgendwann irgendwo auf der Welt wieder jemand Amok läuft !!!

    Antworten
    • Ja, der Film ist brutal (wie so viele Filme von Quentin Tarantino). Aber gewaltverherrlichend? So habe ich die gezeigte Gewalt nun wirklich nicht wahrgenommen. Inwiefern wird die Gewalt denn deiner Meinung nach in dem Film verherrlicht?

      Deinen letzten Satz lasse ich mal lieber kommentarlos stehen. Sonst schreibe ich mich nur in Rage und laufe am Ende noch Amok … 😉

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