Im Kino gesehen: Fast & Furious 6

von | 20. Mai 2013 | Filmtagebuch | 10 Kommentare

Ich war nie ein besonders großer Fan der „Fast & Furious“-Reihe – bis „Fast & Furious Five“ kam, der mich dank seiner spannenden Heist-Story und den Actionszenen jenseits der Straße vollends überzeugen konnte. Hinzu kam der geradezu geniale Cliffhanger, der sich im Abspann zeigte und die Vorfreude auf den sechsten Teil in die Höhe trieb. Und genau an diesen schließt nun „Fast & Furious 6“ an …

Worum geht’s

Nach dem geglückten Coup in Rio de Janeiro haben Dom (Vin Diesel) und seine Crew finanziell ausgesorgt, werden jedoch nach wie vor polizeilich gesucht. Gemeinsam mit seiner neuen Freundin Elena (Elsa Pataky) sowie Brian (Paul Walker) und Mia (Jordana Brewster), die inzwischen Eltern geworden sind, lebt Dom fernab der Heimat in einem luxuriösen Anwesen. Überraschend taucht FBI-Agent Hobbs (Dwayne Johnson) auf und bittet Dom um Hilfe. Der skrupellose Owen Shaw (Luke Evans) hat mit seiner schwer bewaffneten Crew bereits mehrere Waffenteile gestohlen und plant den Bau und Verkauf einer Technobombe. Doch was für Dom viel bedeutender ist: Seine für tot erklärte große Liebe Letty (Michelle Rodriguez) ist quicklebendig. Und arbeitet für Shaw …

Meine Meinung

Meine Güte, was hat sich die „Fast & Furious“-Reihe entwickelt. Von der prolligen Tuningaction zum Heist-Movie zum überbordenden Actionfilm, in dem alle Register des modernen Actionkinos gezogen werden und kein Stein auf dem anderen bleibt. Die solide und mit zahlreichen Anspielungen versehene Story kann zwar nicht mit der überraschend cleveren Geschichte von „Fast & Furious Five“ mithalten, ist glücklicherweise aber auch kein Totalausfall. In Sachen Action steckt „Fast & Furious 6“ den bereits nicht gerade ruhigen Vorgänger hingegen locker in die Tasche und legt die Latte für den Nachfolger schon fast zu hoch. Autorennen, Amokfahrten mit einem Panzer, aufzuhaltende Frachtflugzeuge, zahlreiche Schusswechsel sowie toll choreografierte Kampfszenen lassen die Herzen der Actionfans vollkommen zu recht höher schlagen. Zumal ein Großteil der Action tatsächlich handgemacht zu sein scheint und Computereffekte nur selten als solche zu erkennen sind.

Störend wirkt lediglich, dass für die Glaubwürdigkeit inzwischen gar kein Platz mehr zu sein scheint, was sich insbesondere in den zahlreichen Sprungszenen zeigt. Einmal lasse ich es mir ja noch gefallen, wenn eine Person von Fahrzeug A auf Fahrzeug B hüpft, doch bei „Fast & Furious 6“ wird so oft und in den unmöglichsten Situationen gesprungen, dass selbst Bugs Bunny vor Neid erblassen würde. Mir ist klar, dass die Reihe noch nie für realistische Actionszenen stand, doch was hier gezeigt wird, geht definitiv einen Schritt zu weit. Wer den Film gesehen hat, wird verstehen, was ich meine. Zur Entlastung des Films sei gesagt, dass „Fast & Furious 6“ sich selbst ohnehin nicht sonderlich ernstnimmt und das Geschehen immer wieder durch selbstironische und teils schlicht absurde Momente aufgelockert wird.

Auch die Chemie zwischen den inzwischen liebgewonnen Figuren stimmt nach wie vor, so dass man sich als Zuschauer erneut auf zahlreiche Sticheleien, tumbe Machosprüche und mal mehr, mal weniger gelungene Oneliner freuen darf. Also auf genau das, was einen „Fast & Furious“-Film neben der Action seit jeher auszeichnet. Und wenn der Film dann nach extrem kurzweiligen 130 Minuten Hans Todesszene aus „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“ nutzt, um den Gegenspieler für „Fast & Furious 7“ zu präsentieren, ist sie wieder da, diese stille Vorfreude auf das nächste „Fast & Furious“-Abenteuer …

Mein Fazit

„Fast & Furious 6“ ist ein schneller & furioser (originell, gell?) Actionfilm mit sympathischen Figuren und coolen Sprüchen, der bewusst ironisch daherkommt, auf jeglichen Anspruch verzichtet – und nicht zuletzt genau dadurch prächtig unterhält.

Meine Wertung: 8/10

Weitere Meinungen aus der deutschen Film-Blogosphäre:

ChristiansFoyer.de

10 Kommentare

    • 0,5 mehr oder weniger – wer zählt das schon … 😉

  1. Der Sprünge waren es tatsächlich etwas zu viel und beim Finale hab ich mich gefragt, wie lang die Start-/Landebahn eigentlich sein kann, wenn die da mit 70km/h Minutenlang drüberheizen 😀
    Insgesamt fand ich den Film dann allerdings doch eher ernüchternd und weniger überzeugend als die beiden Vorgänger (die mit dem hier ja quasi eine Trilogie bilden). Etwas zu OTT das Ganze, viel unnützes Füllmaterial (Walker geht in Knast, Ludacris kauft Autos) und eine arg holprige Einleitung.

    Problemlos wegschauen lässt sich das sicher, aber angesichts der Abgänge von Giselle, Han und vermutlich auch The Rock sowie dem Regiewechsel weiß ich nicht, ob ich mich auf Teil 7 wirklich freue. Da muss dann etwas mehr kommen, als von einem Flugzeug zum nächsten zu springen 😉

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  2. Bin bei deiner Argumentation ganz bei dir – bei der Punktevergabe dann eher weniger. Finde acht Punkte sehr hoch gegriffen, auch wenn der Film durchaus unterhält. Doch manche Szenen (Sprünge, Landebahn) haben den letzten Pünktchen den Garaus gemacht…

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    • „Fast & Furious 6“ ist einer dieser Filme, der objektiv betrachtet wohl eine niedrigere Wertung verdient hätte, der mich aber trotz seiner Mängel so gut unterhalten hat, dass ich einfach nicht anders konnte, als ihm eine 8 zu geben.

      Vielleicht sollte man doch auf die Wertung verzichten und den Text einfach für sich sprechen lassen. 😉

    • So ging’s mir auch: obwohl ich dir beim Lesen der Kritik kopfnickend zugestimmt habe, verursachte die Wertung am Ende doch eine hochgezogene Augenbraue;)
      Nen Pünktchen weniger hätt’s vielleicht auch getan…

      Aber wenn du nun mal nicht anders konntest, wird’s schon richtig sein:)

  3. Und weil ich grad schon mal hier bin: Habe über den Link bei der „Film-Blogosphäre“ hergefunden (System funktioniert also) und freue mich, dass du eben diese auch verlinkt hast. Ich hoffe, viele werden deinem Beispiel folgen!

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    • Ich drücke dir die Daumen, dass sich dort viele Filmblogger beteiligen – die Idee finde ich nämlich klasse!

      Man wird später vermutlich nur mal schauen müssen, ob WordPress das richtige System für diesen Zweck ist …

    • Je nach Andrang wohl eher nicht – aber wie gesagt, erst mal gucken wie die Resonanz ist. Und für eine größere Resonanz muss auch erst mal ein Grundstock an Filmen eingepflegt werden… alles zu seiner Zeit 😉

    • Was ist das für ne Blogosphäre? Bin ich bereits Teil davon und hab’s nur vergessen?:-)

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