Im Kino gesehen: „Jack Ryan: Shadow Recruit“

von | 27. Februar 2014 | Filmtagebuch | 0 Kommentare

Achtung, wichtige Warnung: Aufgrund akuter Müdigkeit zum Zeitpunkt des Verfassens dieser Review kann der nun folgende Text Spuren von zusammenhanglosen Sätzen und wirrem Geschreibsel enthalten. Ich bitte dies zu entschulddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd ddd … bin wach! Bin wach!

Worum geht’s

Der 11. September 2001 hat viele Leben verändert. So auch das von Jack Ryan (Chris Pine), der sich als Reaktion auf die Anschläge den Marines anschließt, statt sein Studium zu beenden. In Afghanistan wird Jack jedoch so schwer verletzt, dass seine Karriere ein jähes Ende findet. Während die angehende Ärztin Cathy Muller (Keira Knightley) alles daran setzt, Jacks körperliche Gesundheit wieder herzustellen, tritt CIA-Agent Thomas Harper (Kevin Costner) an Jack heran und rekrutiert ihn als CIA-Analyst. 10 Jahre später arbeitet Jack undercover an der Wall Street. Dort entdeckt er verdächtige Geldströme, die zu dem russischen Oligarchen Viktor Cherevin (Kenneth Branagh) führen. Harper schickt Jack nach Russland, um die Hintergründe aufzudecken. Doch kaum in Moskau angekommen, wird auf Jack ein Mordanschlag verübt. Mit Hilfe von Harper und Cathy findet Jack heraus, dass Cherevin einen Anschlag plant, der Amerikas Wirtschaft ruinieren könnte …

Meine Meinung

Es wird Zeit für eine Beichte: Obwohl „Jagd auf Roter Oktober“ seit mindestens einem Jahrzehnt in meinem Filmregal steht, habe ich den Film bis heute nicht gesehen. Und trotz ihres guten Rufes sind sowohl „Die Stunde der Patrioten“ als auch „Das Kartell“ in meinem Gedächtnis eher der Kategorie „ganz okay“ zugeordnet. Wirklich begeistern konnte mich bislang lediglich „Der Anschlag“, dessen zweite Hälfte ich zu meinen fesselndsten Kinomomenten zähle. Und ja, ich finde es immer noch schade, dass Ben Affleck den gewieften Analysten nur ein einziges Mal verkörpern durfte. Steinigt mich doch!

Treu nach dem Motto „Reboot tut gut!“ darf sich ab heute stattdessen Chris Pine in einem Neuanfang der Serie beweisen. Nun müssen Reboots einer Filmreihe prinzipiell weiß Gott nichts Schlechtes sein. Wenn sie unterhaltsam sind, alte Gewohnheiten abschütteln und der bereits bekannten Geschichte neue Facetten hinzufügen können, warum nicht? Doch um es gleich vorweg zu nehmen: Trotz guter Besetzung kann Kenneth Branaghs „Jack Ryan: Shadow Recruit“ die Hoffnung auf einen würdigen Neuanfang nur teilweise erfüllen.

Die gute Nachricht: An Chris Pine scheitert der Film definitiv nicht. Pines Darstellung ist engagiert, zuweilen überraschend vielschichtig und empfiehlt ihn durchaus für zukünftige Jack-Ryan-Abenteuer. Dasselbe gilt für Kevin Costner, der als väterlicher Mentor mit Rat und Tat zur Seite steht – wenn’s darauf ankommt, auch mit dem Gewehr im Anschlag. Auch Keira Knightley weiß (nicht nur optisch) zu gefallen, obgleich ihre Entwicklung von Jack Ryans misstrauischer Freundin hin zum unverzichtbaren Teammitglied arg unglaubwürdig und zuweilen unfreiwillig komisch wirkt. Doch das ist immer noch besser als Kenneth Branagh, der als russischer Bösewicht zwar solide aufspielt, jedoch zum reinen Abziehbild alter Feindbilder verkommt.

Und damit sind wir auch schon bei dem Grundproblem des Films angekommen: Er bietet nur altbekannte Kost. Und was noch schlimmer ist: Er verpackt diese nicht mal sonderlich gut. Die durchaus nicht uninteressante Geschichte wird pflichtbewusst, aber überraschungs- und leider auch recht spannungsarm vorangetrieben. Jacks Einbruch in Cherevins EDV-System, während selbiger von Cathy beim Abendessen abgelenkt wird, gehört sicherlich zu den besseren Momenten, lädt den genreerprobten Zuschauer aber auch nicht gerade zum Fingernägelkauen ein. Und die wenigen Actionszenen in Form kurzer Prügeleien, Schießereien und Verfolgungsjagden sind zwar solide inszeniert, zeigen aber auch nichts, was man nicht anderswo schon spektakulärer und vor allem packender gesehen hat.

Hinzu gesellen sich unnötige Logiklöcher, die keinen Analysten benötigen, um sie zu erkennen. Wieso Jack Ryan nach seiner Ankunft in Russland nicht zügig erschossen, sondern erst durch halb Moskau bis in sein Hotel kutschiert wird, gehört mit Blick auf den löcherigen Masterplan da noch zu den harmloseren Fragen.

Mein Fazit

Solider Agententhriller ohne echte Höhepunkte, dessen einfallslose Inszenierung enttäuscht, während die Besetzung durchaus Lust auf mehr macht.

Meine Wertung: 6/10

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