Nick (Ben Affleck) und Amy (Rosamund Pike) scheinen das perfekte Ehepaar zu sein. Doch als Nick an ihrem fünften Hochzeitstag nach Hause kommt, ist Amy verschwunden. Verschiedene Spuren im Haus deuten auf ein Verbrechen hin, die Polizei beginnt zu ermitteln. Während die Medien sich aufgrund Amys Berühmtheit auf die Story stürzen, verstrickt sich Nick im Zuge der polizeilichen Ermittlungen in Widersprüche. Schon bald vermuten Polizei und Öffentlichkeit, dass Nick seine Frau umgebracht hat …
David Finchers neuester Streich ist weitaus mehr als ein gewöhnlicher Thriller und funktioniert auf so vielen Ebenen, dass ich gar nicht weiß, wo ich beginnen soll. Und wie ich es beschreiben soll, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten. Also fasse ich mich kurz: Neben der spannenden Schnitzeljagd nach der Wahrheit bietet „Gone Girl“ ein Beziehungsdrama düsterster Art und eine Medien- und Gesellschaftskritik, die eindrucksvoll zeigt, wie manipulativ einerseits die Medien arbeiten, aber auch wie einfach wir als Publikum uns von den Medien manipulieren lassen. Veredelt wird der Film durch Finchers ruhige, aber niemals langatmige und durchweg spannende Inszenierung sowie die fantastischen Darsteller. Allen voran durch den stets unterschätzten Ben Affleck und die fantastische Rosamund Pike, die eindrucksvoll beweist, dass sie mehr ist als nur eine hübsche Nebendarstellerin.
Fesselnd inszeniert, beeindruckend gespielt und inhaltlich anspruchsvoll – oder anders formuliert: ein echter Pflichtfilm!
Meine Wertung: 9/10
Für mich war das nur ein gewöhnlicher Thriller mit wenig Spannung und einem enttäuschenden Twist, dem jegliche Grundlage fehlte – wie auch den Figuren oft Tiefe (allen voran der weiblichen Hauptfigur, die keinerlei Motive besitzt) abging.
Die Pike mag ich generell nicht, die nervt mich auch in ihren Nebenrollen (s. „Jack Reacher“). Verstehe hier, wie so oft (s. Nolan- und Scorsese-Filme), den Hype leider nicht. Das liegt inzwischen aber sicherlich eher an mir als an den Filmen.
Ich kann dich beruhigen: Auch ich kann die Begeisterung oft nicht nachvollziehen. Um bei deinen Beispielen zu bleiben: „Inception“, „The Dark Knight Rises“ und „Shutter Island“ zum Beispiel haben mich auch enttäuscht zurückgelassen.
Bei „Gone Girl“ hingegen ist es anders. Hier kann ich jede positive Stimme voll und ganz verstehen.