Im Kino gesehen: Warm Bodies

Manch einer behauptet, der Zombiefilm sei schon seit Jahren tot. Wird es die romantische Horrorkomödie „Warm Bodies“ schaffen, dem Genre neues Leben einzuhauchen? Nun, da ich diese beiden offensichtlichen Kalauer gleich zu Beginn verbraten habe, müsst ihr keine Angst mehr vor weiteren billigen Wortspielen haben und könnt euch ganz auf die jetzt folgende Review freuen …

Worum geht’s

An seinen vollen Namen erinnert sich R (Nicholas Hoult) nicht mehr. Auch nicht daran, wie es dazu gekommen ist, dass er heute ein Dasein als Zombie fristet. Rs einzige Erinnerungen sind die seiner Opfer, die er in sich aufnimmt, indem er deren Gehirne verspeist. Gut fühlt R sich dabei zwar nicht, aber ein Zombie muss tun, was ein Zombie tun muss. Eines Tages trifft R auf die hübsche Julie (Teresa Palmer). Und verliebt sich in sie. Um sie vor den anderen Zombies zu schützen, nimmt R Julie mit in sein Zuhause. Trotz ihrer Angst erkennt Julie schnell, dass R anders als die übrigen Zombies ist – und niemals aufgehört hat, an die eigene Menschlichkeit zu glauben …

Meine Meinung

Was haben fast alle Zombiefilme gemeinsam? Richtig, ihre düstere, von Hoffnungslosigkeit geprägte Stimmung. „Warm Bodies“ ist anders. „Warm Bodies“ ist ein Gute-Laune-Film. Ein Appell an die Kraft der Menschlichkeit. An die Kraft der Liebe. Und an die Kraft der Hoffnung. Das klingt jetzt unglaublich kitschig, aber keine Angst, „Warm Bodies“ verpackt seine zuckersüße Botschaft so sympathisch, dass man diesen Film einfach mögen muss. Den größten Anteil daran trägt R. Der wohl menschlichste Zombie aller Zeiten ist nicht nur Protagonist des Films, sondern auch Erzähler im Hintergrund. Seine aus dem Off kommenden Erklärungen und Kommentare sind größtenteils zum Brüllen komisch und lassen so einige Zombie-Verhaltensweisen in einem ganz neuen Licht erstrahlen. Oder hättet ihr gedacht, dass Zombies von ihrer eigenen Trägheit genervt sind und sich am liebsten viel schneller bewegen würden?

Nicholas Hoult („X-Men: Erste Entscheidung“) spielt den sensiblen Zombie R herrlich tranig-sympathisch. Sympathisch. Das sind in diesem Film so gut wie alle Figuren. Die von Teresa Palmer („Ich bin Nummer Vier“) gespielte Julie, die zwischen Angst, Neugierde und später Zuneigung hin- und hergerissen ist. Julies beste Freundin Nora (Analeigh Tipton), die die aufkeimende Beziehung zwischen Julie und R erfreulich locker nimmt. Und dann wäre da noch Rs bester Freund M (Rob Corddry), der Julie zwar am liebsten verspeisen würde, seinem Freund aber dennoch zur Seite steht, wenn es darauf ankommt. Hach, man muss sie einfach alle mögen.

Doch es gibt nicht nur Licht, sondern auch Schatten. In diesem warten zum Beispiel die Skelette. Dabei handelt es sich um jene Zombies, denen jegliche Menschlichkeit abhanden gekommen ist, und die nun als nur mäßig animierte CGI-Figuren sowohl auf Menschen als auch auf Zombies Jagd machen. Nein, unheimlich oder gar bedrohlich wirken diese viel zu künstlichen Kreaturen nicht. Eher unfreiwillig komisch.

Außerdem ging mir die Wandlung der übrigen Zombies sowie das finale Aufeinandertreffen von Zombies, Skeletten und Menschen etwas zu schnell über die Bühne. Insbesondere die letzten 20 bis 25 Minuten hinterlassen doch einen leicht gehetzten Eindruck, der mit etwas längerer Laufzeit hätte vermieden werden können.

Mein Fazit

Gelungene Gute-Laune-Zombie-Liebeskomödie mit sympathischen Darstellern und witzigen Einfällen, der jedoch die mittelmäßigen CGI-Effekte und das gehetzt wirkende letzte Drittel im Weg stehen. Dennoch ein toller Film, der trotz Zombies hervorragend fürs erste Date geeignet ist!

Meine Wertung: 7/10

Wieso „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2“ für mich keine Enttäuschung ist

Gestern habe ich es zeitlich tatsächlich doch noch irgendwie geschafft, mir „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2“ anzuschauen. Da ich bereits die Vorgänger im Kino gesehen hatte, durfte ich mir das große Finale natürlich nicht entgehen lassen. Wieso mir der Film trotz 11 Nominierungen für die Goldene Himbeere gefallen hat? Weil …

… Moment mal! Wer behauptet, dass mir der Film gefallen hat? Ich habe doch in der Überschrift lediglich geschrieben, dass ich von dem Film nicht enttäuscht wurde! Das bedeutet noch lange nicht, dass mir der Film gefallen hat! Also mal ehrlich … was? Wieso ich denn nun nicht enttäuscht wurde? Nun, weil …

… „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2“ genau der stinklangweilige und unfreiwillig komische Film geworden ist, den ich erwartet habe. Die Dialoge sind an Naivität schwer zu überbieten, die Effekte einer Hollywoodproduktion noch immer nicht würdig, Robert Pattinson ist als angeblicher Backfischschwarm blass wie eh und je, Taylor Lautner wartet wie immer nur darauf endlich die Hose runterzulassen und Kristen Stewart beweist einmal mehr, dass sie nur einen halben Gesichtsausdruck beherrscht, diesen inzwischen aber immerhin perfektioniert hat. Doch es gibt auch einen kleinen Lichtblick: Die finale Konfrontation weiß nämlich durchaus zu gefallen und bringt für einen kurzen Moment sogar so etwas wie Spannung in den Film. Auch wenn sich nur schwer leugnen lässt, dass Stephenie Meyer sich hierfür ordentlich bei den X-Men bedient hat …

Sei es wie es ist, die gute Nachricht lautet, dass „Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2“ nicht spürbar schlechter ist als seine Vorgänger. Die schlechte Nachricht lautet, dass er auch nicht wirklich besser ist.

Meine Wertung: 4/10

Im Kino gesehen: Rapunzel – Neu verföhnt

Weihnachtszeit = Disney-Zeit. Nach dem wunderbar altmodischen “Küss den Frosch” dürfen wir uns dieses Jahr an einer Neuinterpretation des Klassikers “Rapunzel” erfreuen. Und auch wenn es sich bei “Rapunzel – Neu verföhnt” nicht um einen Zeichentrick-, sondern um einen Animationsfilm handelt (der sogar in 3D daher kommt), beweisen die Macher, dass sie die alten Disney-Tugenden nicht vergessen haben.

Worum geht’s

Seit beinahe 18 Jahren lebt Rapunzel in einem versteckten Turm. Um sie vor der unberechenbaren und gefährlichen Außenwelt zu schützen, wie ihre Mutter Gothel stets betont. Die einzige Abwechslung in Rapunzels Leben sind Hunderte von Laternen, die einmal im Jahr aufsteigen und den Himmel leuchten lassen. Um sich vor seinen Verfolgern zu verstecken, erklimmt eines Tages der charmante Dieb Flynn Ryder den Turm. Dank ihrer enormen Haarpracht gelingt es Rapunzel, Flynn zu überwältigen und ihm seine Beute abzunehmen. Um die Beute zurück zu bekommen, soll Flynn Rapunzel zu dem Ort bringen, an dem einmal im Jahr die Laternen angezündet werden …

Meine Meinung

Wer sich nicht innerhalb der ersten Minuten in Rapunzel verliebt, muss ein Herz aus Stein haben. Oder kein Interesse an Frauen. Doch selbst dann dürfte die lebensfrohe Rapunzel zumindest ganz schnell die neue beste Freundin werden. Ähnliches gilt für den charmanten Flynn, der mit seiner eingebildeten und doch liebenswerten Art voll ins Schwarze trifft. Überhaupt ist jede Figur so gut getroffen wie schon lange nicht mehr in einem Animationsfilm. Wobei besonders die tierischen Begleiter hervorstechen. Wer “Rapunzel – Neu verföhnt” gesehen hat, weiß, wieso das putzige Chamäleon Pascal und das aufgeweckte Pferd Maximus die heimlichen Stars des Films sind. Was umso positiver zu bewerten ist, wenn man bedenkt, dass beide Figuren ohne Sprache auskommen müssen.

Die Geschichte orientiert sich lose an dem Grimmschen Klassiker. Äußerst lose. Abgesehen von dem langen Haar, dem Turm und einigen Namen hat “Rapunzel – Neu verföhnt” nicht besonders viel mit dem Märchen gemeinsam. Was beileibe nicht negativ gemeint ist. Die Macher haben die ursprüngliche Geschichte respektvoll abgewandelt und um einige interessante Handlungsstränge ergänzt. Und auch wenn das Original selbstverständlich zeitlos ist, muss man anerkennen, dass die Änderungen der Geschichte besser ins Disney-Universum und in die heutige Zeit passen.

Auch technisch ist dem Film nichts vorzuwerfen. Die von unaufdringlichen 3D-Effekten unterstützte Optik wird einem Disney-Märchen vollends gerecht und überzeugt durch tolle Landschaften und gelungene Charakteranimationen.

Mein Fazit

“Rapunzel – Neu verföhnt” ist ein zauberhafter Animationsfilm für die ganze Familie, der mit charmanten Haupt- und extrem niedlichen Nebenfiguren begeistert. Absolut sehenswert!

Meine Wertung: 8/10

Im Kino gesehen: “Bon Appétit”

Hauptplakat(495x700)Junger ehrgeiziger Koch (Unax Ugalde) verliebt sich in seine Kollegin (Nora Tschirner), die jedoch ein Verhältnis mit dem gemeinsamen Chef (Herbert Knaup) hat. Leider schafft Regisseur David Pinillos es nicht, die Hitze der Küche, geschweige denn die Gefühle der Protagonisten auf das Publikum zu übertragen. Und so köchelt die Geschichte auf Sparflamme vor sich hin, ohne jemals eigene Akzente zu setzen und Interesse für das Schicksal der Figuren zu erzeugen. Diese bleiben trotz diverser Handlungsstränge und zweifellos guter Darsteller erschreckend flach und eindimensional. Das Einzige, was von dieser faden Dreiecksbeziehung länger in Erinnerung bleibt, ist die wie immer bezaubernde Nora Tschirner. Für ein 90-Minuten-Menü ist das jedoch viel zu wenig …

Meine Wertung: 4/10

Im Kino gesehen: Umständlich verliebt

Hauptplakat(494x700)Ich werde vermutlich nie verstehen, was die Menschen, bevorzugt die Männer, an Jennifer Aniston finden. Okay, lächeln und liebenswerte, wenn auch leicht chaotische Frauen spielen, das kann sie. Aber hat sie noch weitere Fähigkeiten? Falls ja, war davon in den Filmen, die ich kenne, nie etwas zu sehen. “Umständlich verliebt” bildet da keine Ausnahme. Manchmal glaube ich, dass es sich bei Jennifer Aniston um einen Schauspielroboter erster Generation handelt, der so langsam von der zweiten Generation (Projektname “Katherine Heigl”) abgelöst werden soll …

Worum geht’s

Kassie (Jennifer Aniston) hört ihre biologische Uhr ticken. Da ein geeigneter Partner nicht in Sicht ist, weicht Kassie auf Plan B aus. Auf einer Befruchtungsparty möchte sie sich mithilfe des Samenspenders Roland (Patrick Wilson) endlich den Traum von einer Schwangerschaft erfüllen. Kassies bester Freund, der neurotische und heimlich in Kassie verliebte Wally (Jason Bateman), ist davon alles andere als begeistert. Als er völlig betrunken versehentlich Rolands Samenspende verschüttet, gerät Wally in Panik und füllt den Becher mit seinem eigenen Sperma wieder auf …

Szenenbild_01(700x539)Meine Meinung

Hmm, wie mag dieser Film wohl ausgehen? Na, was denkt ihr? Richtig! Genau so! Okay, ihr habt natürlich recht: Dass romantische Komödien vorhersehbar sind, liegt in der Natur der Sache. Dennoch wäre es schön gewesen, wenigstens ein oder zwei Überraschungen auf dem Weg zum Happy End zu erleben. Sieht man mal davon ab, dass das gemeinsame Kind ohne Sex und vor der Bildung des offensichtlichen Traumpaares entsteht, verläuft bei “Umständlich verliebt” alles streng nach Handbuch.

Dass der Film nicht vollends in der Bedeutungslosigkeit versinkt, verdankt er der guten Chemie zwischen Jason Bateman und Filmsohn Thomas Robinson. Während Aniston und Bateman auf der Leinwand als Paar so gar nicht harmonieren und dementsprechend kalt lassen, sorgt das neurotische Vater-Sohn-Gespann durchaus für einige Lacher und die eine oder andere rührende Szene.

Mein Fazit

Durchschnittliche Komödie ohne Überraschungen und Höhepunkte. Oder anders formuliert: Ein typischer Jennifer-Aniston-Film.

Meine Wertung: 6/10

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner