Gute Komödien. Sie zaubern uns alleine durch die Mimik und Gestik der Darsteller ein Grinsen ins Gesicht. Sie treiben uns Tränen in die Augen vor Lachen und oft müssen wir sie zweimal sehen, weil wir durch den letzten Brüller den darauf folgenden verpasst haben. Und selbst nachdem wir das Kino verlassen haben, will das Grinsen einfach nicht aus unserem Gesicht verschwinden. Ja, gute Komödien sind etwas Wunderbares. Ihr wisst was ich meine, oder? Gut. Denn “Der Rosarote Panther 2” ist das genaue Gegenteil davon …
Worum geht’s
Inspektor Clouseau (Steve Martin) wurde von seinem Vorgesetzten Chefinspektor Dreyfus (ersetzt Kevin Kline: John Cleese) zum Verkehrspolizisten degradiert. Als der Meisterdieb “Tornado” weltweit Kunstgegenstände stiehlt und der berühmte Rosarote-Panther-Diamant in Gefahr gerät, wird Clouseau jedoch reaktiviert. Gemeinsam mit seinem Partner Ponton (Jean Reno), seiner Assistentin Nicole (Emily Mortimer) und einem internationalen Expertenteam (Andy Garcia, Alfred Molina, Yuki Matsuzaki und Aishwarya Rai) begibt er sich auf die Jagd nach dem mysteriösen “Tornado” …
Ehrlich gesagt ist mir jedes Wort für diese auf Zelluloid gebannte Verschwendung von Lebenszeit zu viel. Viel mehr möchte ich vor diesem Film nur warnen, denn es reicht ja schließlich, dass ich mich da durch quälen musste. War “Der Rosarote Panther” noch ganz annehmbar, ist die Fortsetzung schlicht und einfach die unlustigste Komödie, die ich seit Jahren im Kino sehen durfte – und bedenkt bitte, dass ich auch solche Gurken wie “Meine Frau, die Spartaner und ich” im Kino gesehen habe (und dort wenigsten ein- oder zweimal lachen musste).
Clouseau ist ein noch größerer Trottel als er es im ersten Teil bereits war, was die Witze noch berechenbarer und unlustiger als im Vorgänger macht. Oh, eine Wand voller Weinflaschen. Ob er die wohl umstößt? Oh, ein flambiertes Essen. Mensch, was mag da bloß gleich passieren? Schnarch. Der Film dümpelt so unmotiviert von einer unlustig-peinlichen Szene zur nächsten, dass nur Kleinstkinder und Amöben ihre Freude daran haben dürften.
Aber halt, ich möchte dem Film ja auch kein Unrecht tun: Zwei- oder dreimal musste ich tatsächlich leicht schmunzeln. Und zwar immer dann, wenn Lily Tomlin als Verhaltenstrainerin Mrs. Berenger versucht, Clouseau beizubringen, sich politisch korrekt zu verhalten. Heidewitzka, jetzt hätte ich doch glatt die amüsanten zwei Minuten des Films unterschlagen. Ich bitte untertänigst um Verzeihung.
Was die durchaus guten Darsteller (in einer weiteren Nebenrolle ist übrigens auch noch Jeremy Irons zu sehen) geritten hat, bei diesem Murks mitzumachen? Ich habe keine Ahnung. Ich möchte auch lieber gar nicht weiter darüber nachdenken.
Mein Fazit
Wenn alles gähnt und keiner lacht, hat Clouseau ‘nen Witz gemacht. Selten unlustige Komödie, während dessen Sichtung man Peter Sellers im Grab rotieren hört. Einen Gnadenpunkt gibt es für die Szenen zwischen Steve Martin und Lily Tomlin, einen halben für die unglaublich süße Emily Mortimer und einen halben für die unglaublich attraktive Aishwarya Rai.
Meine Wertung: 2/10
Kann mich Deiner Meinung nur anschliessen. Es ist wirklich ein kaum zu verkraftender Film. Danke, dass Du in Deinem Blog keine Scheu hast, schlechte Filme auch mal an den Pranger zustellen! Werde in Zukunft mal vorher draufscheuen – bevor ich ein Ticket kaufe…
Dafür brauchst du dich doch nicht zu bedanken – das ist meine Pflicht! 😉
Leider schaffe ich es zeitlich nicht, zu jedem Film eine ausführliche Review zu schreiben. Falls du bei Twitter angemeldet bist, kannst du aber meine Tweets abonnieren: Unmittelbar nach dem Kinobesuch gebe ich immer ein kurzes Fazit zum Besten. 🙂
(Fast) volle Zustimmung. Ich fand den „Wenn ich einen Fuss aus Frankreich setze, dann wird der Diamant geklaut“-Gag noch ganz charmant und die erste Begegnung mit Alfred Molina und dem Kombinationsduell zwischen den beiden. Ansonsten stimmt es aber, das Ding ist einfach mies. Das Problem wird ja besonders am Gag mit Molina und seinem Tútú deutlich. Als er ankündigt, er würde sich dieses anziehen, falls Clouseau den Fall löst, da weiss doch schon jeder wie ein Gag am Ende aussehen wird. Und dieses Problem haben so ziemlich alle Gags, sie sind entweder meilenweit vorhersehbar oder schlicht NICHT witzig.
Ich würd ja noch drei Punkte geben, vor allem wegen des sehr schönen Vorspanns, der tatsächlich die Klasse der alten Filme für einen Moment in dieses schebbige Machwerk bringt.
Stimmt, der verbale Schlagabtausch mit Alfred Molina war ganz nett. Aber auch der dauerte wieder zu lange, so dass der Witz am Ende verpuffte. Da schaue ich mir lieber zum wiederholten Male die mehr oder weniger identische Szene in „Eine Leiche zum Dessert“ an: Über die muss ich immer wieder lachen. 😀