Fast fünf Wochen lang lag die HD-DVD-Fassung von „Flags Of Our Fathers“ neben meinem Fernseher, darauf wartend, dass mein Vater und ich uns auf einen Termin zum Schauen einigen konnten. Gestern war es endlich soweit, so dass ich die Scheibe von ihrer Nutzlosigkeit erlösen konnte.

Worum geht’s

1945 entsteht eines der berühmtesten Fotos des zweiten Weltkrieges: Auf der Insel Iwo Jima hissen fünf Marines und ein Navy-Sanitäter nach tagelangen Kämpfen und unzähligen Verlusten die amerikanische Flagge. Nur wenige Stunden später findet sich dieses Foto auf jeder Zeitung Amerikas wieder. Die Politik möchte sich die entstandene Euphorie zu Nutze machen und lässt die drei Überlebenden John Bradley, Rene Gagnon und Ira Hayes einfliegen, um mit Hilfe der Helden die leeren Kriegskassen zu füllen. Während der Propagandatour erinnern sich die Männer an die wahren Geschehnisse auf Iwo Jima…

Der Film

Ein wenig enttäuscht bin ich ja schon: Die Szenen auf dem Schlachtfeld wurden zwar optisch schick inszeniert, bieten aber nicht die Intensität, die man von anderen Kriegsfilmen kennt. Als Zuschauer sieht man mehr oder weniger unbeteiligt zu und bekommt vom Schrecken des Krieges nur wenig zu spüren. Auch in den Staaten, in denen der Film größtenteils spielt, wird die Chance verpasst, dem Film Tiefe zu verleihen. Die Folgen des Krieges auf die einzelnen Soldaten und deren Familien werden zwar aufgegriffen, jedoch leider auch äußerst nüchtern vorgetragen, was eine emotionale Bindung zu den Protagonisten und ihrem Schicksal verhindert.

Wertung: 6/10

Das Bild

Beim Bild gibt es nicht viel zu bemängeln: Warner liefert erneut einen guten Bildtransfer ab, dessen Schärfe, von ein paar Detailaufnahmen abgesehen, durchaus zu begeistern weiß. Besonders die Szenen auf Iwo Jima profitieren deutlich von der hohen Auflösung. Bildfehler sucht man vergebens, lediglich in zwei Szenen ist mir ein dezentes Flimmern im Hintergrund aufgefallen.

Wertung: 7/10

Der Ton

Prinzipiell gibt es auch beim Ton keinen Grund zu meckern, wäre da nicht die Tatsache, dass die Schreibe viel zu leise abgemischt wurde und man den Verstärker überdurchschnittlich aufdrehen muss, um den Dialogen gut folgen zu können. Dafür begeistern die Actionszenen durch eine gelungene Räumlichkeit und den intensiven Einsatz des LFE-Kanals.

Wertung: 7/10

Mein Fazit

Handwerklich solide bis sehr gut (der Angriff auf Iwo Jima) inszeniert, schafft Clint Eastwood es nicht, den Krieg und dessen Folgen emotional auf den Zuschauer zu übertragen. Die Möglichkeiten der HD DVD werden größtenteils gut ausgenutzt, zum Referenzcharakter reicht es jedoch nicht.

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