Zugegeben: Mit „die besten Storytwists“ meine ich selbstverständlich die Twists, die mir am besten gefallen. Und mit „aller Zeiten“ meine ich Stand heute. Ich wollte halt auch mal einen reißerischen Titel verwenden…
Wer die aufgeführten Filme noch nicht kennt, sollte übrigens alles tun, aber nicht weiterlesen: Die folgende Auflistung enthält massive Spoiler!
Platz 10: Planet der Affen (1968)
Raumfahrer George Taylor (Charlton Heston) stürzt auf einem fremden Planeten ab, der von sprechenden Affen beherrscht wird und auf dem Menschen wie Tiere gehalten werden. Am Ende stellt sich heraus, dass er durch die Zeit gereist ist und sich auf der Erde befindet, die durch Kriege vollkommen zerstört wurde.
Platz 9: Dämon
Det. John Hobbes (Denzel Washington) erzählt von seinem Kampf gegen den Geist eines Serienkillers und wie er diesen Kampf nur knapp überleben konnte. Am Ende stellt sich heraus, dass nicht John die Geschichte erzählt, sondern der Geist, der Johns Körper übernommen hat.
Platz 8: Angel Heart
Der heruntergekommene Privatdetektiv Harry Angel (Mickey Rourke) wird von Louis Cyphre (Robert De Niro) beauftragt, einen Mann namens Johnny Favourite zu finden. Am Ende stellt sich heraus, dass Louis Cyphre niemand Geringeres als der Satan ist und Harry sich selbst gesucht hat.
Platz 7: Zwielicht
Anwalt Martin Vail (Richard Gere) verteidigt den des Mordes angeklagten Aaron Stampler (Edward Norton), der sich an die Tat nicht erinnern kann. Eine Psychologin findet heraus, dass Aaron an einer gespaltenen Persönlichkeit leidet, weswegen er für nicht schuldfähig erklärt wird Am Ende stellt sich heraus, dass die zweite Persönlichkeit von Aaron nur gespielt und der Mord in vollem Bewusstsein geplant und ausgeführt wurde.
Platz 6: Arlington Road
Kein Twist im eigentlich Sinn, aber eines der besten Enden, die ich jemals gesehen habe: College-Professor Michael Faraday (Jeff Bridges) glaubt, dass seine Nachbarn Oliver (Tim Robbins) und Cheryl (Joan Cusack) Terroristen sind und einen Anschlag planen. Da Michael seine Frau bei einem Anschlag verloren hat, halten seine Freunde ihn jedoch für paranoid. Am Ende stellt sich heraus, dass Oliver und Cheryl tatsächlich Terroristen sind und Michaels Vergangenheit benutzt haben, um ihn die Tat durchführen und in der Presse als Täter dastehen zu lassen.
Platz 5: The Village
Völlig unterschätzter Film über ein kleines Dorf im 19. Jahrhundert, dessen Einwohner von unheimlichen Kreaturen daran gehindert werden, das Dorf zu verlassen. Am Ende stellt sich heraus, dass der Film in der heutigen Zeit spielt und sich die Gründungsväter eine eigene kleine Welt erschaffen haben, um der heutigen Gewalt zu entkommen.
Platz 4: Fight Club
Ein unter Schlafstörungen leidender Angestellter (Edward Norton) lernt den unkonventionellen Tyler Durden (Brad Pitt) kennen und gründet mit ihm einen Club, in dem Männer sich für Geld gegenseitig verprügeln können. Schon bald wird klar, dass Tyler den Fight Club benutzt, um terroristische Ziele zu verfolgen und aufgehalten werden muss. Am Ende stellt sich heraus, dass der Angestellte und Tyler Durden ein und dieselbe Person sind.
Platz 3: Psycho (1960)
Nachdem die junge Marion Crane (Janet Leigh) ihrem Arbeitgeber 40.000 Dollar gestohlen hat, steigt sie in einem kleinen Motel ab und wird dort von der herrschsüchtigen Mutter des Managers Norman Bates (Anthony Perkins) ermordet. Am Ende stellt sich heraus, dass Norman seine Mutter schon vor Jahren vergiftet hat und unter einer gespaltenen Persönlichkeit leidet.
Platz 2: The Sixth Sense
Der moderne Klassiker. Bruce Willis behandelt als Psychiater Dr. Malcolm Crowe einen kleinen Jungen, der behauptet, tote Menschen sehen zu können. Am Ende stellt sich heraus, dass Dr. Crowe selbst ein Geist ist.
Platz 1: Die üblichen Verdächtigen
Der verkrüppelte und leicht beschränkte Kleinganove Roger Kint (Kevin Spacey) sagt bei der Polizei über einen missglückten Coup aus, durch den sich fünf Kriminelle den Zorn des gesuchten Verbrecherkönigs Kaiser Soeze zugezogen haben und von ihm liquidiert wurden. Am Ende stellt sich heraus, dass Kint das Genie Kaiser Soeze ist.
Das soll es von meiner Seite aus gewesen sein. Und was ist mit euch? Welche Twists haben euch besonders gut gefallen und dürfen bei solch einer Auflistung auf gar keinen Fall fehlen?
The Village unterschätzt?! Naja…
Einer der besten Storytwists ist doch DIE RÜCKKEHR DES KÖNIGS, kenne keinen anderen Regisseur der einen immer wieder in einen schlechten Film zurückholt, nachdem man bereits gehofft hatte, mit ihm fertig zu sein *g*
Als ich nur den Titel gelesen habe, wusste ich schon, dass da nur Die üblichen Verdächtigen an erster Stelle stehen kann. Oldboy würd ich noch mit reinnehmen.
@ TheRudi: „The Village“ wird nicht unterschätzt, er wird völlig unterschätzt! 😉 Was findet du an „Die Rückkehr des Königs“ denn schlecht? Ich meine abgesehen davon, dass er 27 mal endet… *g*
@ Glauschi „Oldboy“ weilt immer noch ungesehen auf meinem Festplattenrekorder und wartet darauf, von mir geschaut zu werden…
Die ganze Umsetzung finde ich bei ROTK weit weniger gelungen als noch bei FOTR, besonders seine Affinität zu Schlachten ist weniger im Sinne der Geschichte als der Befriedigung der Zuschauer angedacht. Dafür lässt er wiederum Dinge aus, die an sich reingehört hätten. Von allen Teilen fand ich den dritten am enttäuschendsten, wobei schlecht jetzt nicht „grottig“ heißen soll, sondern eher auf sein Standing in der Gesellschaft bezogen ist. Aber das Ende ist absolut furchtbar, keine Ahnung was sich Jackson da gedacht hat, aber ich hatte im Kino das Gefühl, dass er damit noch weitere drei Stunden hätte weitermachen können *gg*
Sehr interessant Zusammenstellung.
Aber dieser Beitrag verdirbt jedem Unwissenden den ganzen Filmspaß. Zumindest hast du am Anfang drauf hingewiesen. 🙂
@ TheRudi: Da ich die Bücher nicht gelesen habe, habe ich leider keinen direkten Vergleich. Am besten hat mir jedoch auch „Die Gefährten“ gefallen, am schwächsten finde ich „Die zwei Türme“. Vielleicht sollte ich die Bücher endlich mal lesen (hab sie schon seit Jahren hier liegen), um mir endlich eine „echte“ Meinung bilden zu können.
@ Kaiser_Soze: Ich habe ja nicht ohne Grund geschrieben, dass man nicht weiterlesen sollte, sofern man die Filme noch nicht kennt. Ich bin zwar ein Arsch, aber so ein großer dann auch wieder nicht. 😉
Also die Liste würde bei mir ziemlich anders ausfallen. *g* Bei der Hälfte der Filme fand ich den Twist vorhersehbar, am schlimmsten sicherlich im Falle von THE VILLAGE, wo man schon lange vorher eine Armbanduhr sieht.
Echt? Wo? Wann? Und wieso? 😉 Sowas könnte aber auch einfach ein typischer Goof sein, dadurch würde ich noch nicht auf das Ende schließen (wollen).
Wie würde deine Liste denn aussehen?
Da fehlt eindeutig der Film „eXistenZ“, der beste Storytwist aller Zeiten! Im Film gibt es einen ständigen Wechsel von Realität und virtueller Realität, so dass am Ende keiner mehr weis wo man ist. Auf jeden Fall sehenswert.
Und ich vermisse meinen Lieblingsfilm ‚No way out‘. *schnief*
@ Markus: Ich finde „eXistenZ“ zwar auch klasse, aber das Ende aufgrund des Storyverlaufs nicht unbedingt überraschend.
@ Enni: Tut mir leid…Taschentuch gefällig? 😉
Ich fand den Twist bei den Üblichen Verdächtigen zu naheliegend. Eigentlich muss man nur wissen, dass der Film ein überraschendes Ende hat und weiss gleich, was die Pointe ist.
Den hätte ich lieber gegen Identität getauscht, der ist da einer meiner Favouriten.
Bei Unbreakable fand ich gut, dass der Twist quasi nicht im Film stattfindet, sondern im Kopf des Zuschauers. Auf der Leinwand akzeptiert Willis einfach seine Rolle, dem Zuschauer wird am Ende aber klar, dass er im Prinzip in einer Comicverfilmung (ohne Vorlage) saß.
Vielleicht noch ein richtig schlechtes Beispiel: Femme fatale. Da konnte dieser Möchtegerntwist auch nichts mehr retten.
Atmosphärisch war auch The Others sehr gut. Man, in den letzten 10 Jahren gab es echt eine Epedemie, vieln Dank Shayalamanblabla 😉
@Cinekie:
Die genaue Stelle kann ich dir jetzt auch nicht mehr sagen. War aber sicher kein Goof. Meine Liste gibt’s vielleicht bald mal auf meinem Blog, mal sehen. VERTIGO würde da jedoch eine Spitzenposition einnehmen. Oder auch THE EMPIRE STRIKES BACK. Dass Vader Lukes Vater ist, halte ich noch immer für einen der besten Storytwists aller Zeiten.