[Kino] Ein kurzes Fazit zur Krimi-Komödie „The Nice Guys“

von | 12. Juni 2016 | Filmtagebuch | 6 Kommentare

Die schon etwas betagtere Mrs. Glenn (Lois Smith) beauftragt den Privatdetektiv Holland March (Ryan Gosling) mit der Suche nach ihrer Nichte, der berühmten Pornodarstellerin Misty Mountains (Murielle Telio). Dass Misty kurz zuvor bei einem Autounfall ums Leben kam, ist dabei durchaus ein Problem. Andererseits will Marchs Mandantin Misty nach deren Tod gesehen haben. Seine Suche nach der offiziell Verstorbenen führt March auf die Spur von Amelia Kuttner (Margaret Qualley), die in Mistys letztem Film mitgespielt hatte. Als Amelia merkt, dass ihr hinterhergeschnüffelt wird, beauftragt sie den Schläger Jackson Healy (Russell Crowe), um March von weiteren Ermittlungen abzuhalten. Als überraschend eine weitere Partei auftaucht, die Amelia sucht, und dabei auch vor Mord nicht zurückschreckt, müssen March und Healy erkennen, dass sie in etwas Großes hineingestolpert sind. Und den Fall nur gemeinsam lösen können …

Der ebenfalls von Regisseur und Drehbuchautor Shane Black inszenierte „Kiss Kiss Bang Bang“ mit Robert Downey Jr., Val Kilmer und Michelle Monaghan gehört zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an „The Nice Guys“, ließen sich im Trailer doch durchaus einige Parallelen erkennen. Und jetzt bin ich unschlüssig: Lag es an diesen hohen Erwartungen, dass ich das Kino eher enttäuscht verlassen habe? Oder doch eher an dem Film selbst?

Versteht mich bitte nicht falsch: „The Nice Guys“ ist unterhaltsam. Sehr unterhaltsam. Ryan Gosling und Russell Crowe harmonieren perfekt miteinander, das 70er-Jahre-Flair kommt toll zur Geltung und das Geschehen ist schön wendungsreich und schwarzhumorig. Und doch fehlte mir im Kino etwas. Dieses sympathische i-Tüpfelchen bei den schrägen Charakteren. Der letzte Biss in den scharfzüngigen Dialogen. Der überspringende Funke in den kurzen, aber knackigen Actionszenen. Und nicht zuletzt das Aha-Erlebnis in der zwar Haken schlagenden, letztlich aber doch überraschend konventionellen Geschichte.

Ja, ich jammere hier auf recht hohem Niveau. Und ja, falls ihr euch für Krimi-Komödien interessiert, solltet ihr euch „The Nice Guys“ auf jeden Fall anschauen. Aber nein, der Film ist leider kein zweiter „Kiss Kiss Bang Bang“. Falls ihr diesen noch nicht gesehen habt: Nachholen! Jetzt!

Meine Wertung: 7/10

6 Kommentare

  1. Hab ich nach dem ersten Trailer nicht viel von erwartet, aber die vielen positiven Kritiken haben nun doch die Vorfreude gesteigert. Vielleicht schaffe ich es in ein paar Wochen in mein OV-Kino.

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    • Als OV soll der Film noch mal deutlich dazugewinnen: Da sind wohl viele Sprüche dabei, die sich schwer bis gar nicht sinnvoll synchronisieren lassen.

      Wenn es den Film auf Blu-ray gibt, werde ich das wohl mal überprüfen müssen.

  2. Uns hat kein i-Tüpfelchen gefehlt. Aber wir müssen zugeben, dass bei der langjährigen Tradition des Buddy-Cop-Films schon der ein oder andere Klassiker weit besser war, als THE NICE GUYS. Die Konkurrenz ist also hoch und der Anspruch, man möchte es in disem Genre kaum glauben, eben auch.

    Was wir über den Film denken, kannste hier lesen: http://filmaffe.de/review-the-nice-guys-2016/

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    • Das Genre hat wirklich schon viele sehr gute Filme hervorgebracht. Und eure Review deckt sich ja durchaus mit meiner – nur in der Wertung unterscheiden wir uns.

  3. Der steht bei mir auch noch auf dem Wunschzettel. Wird aber vermutlich erst zum Heimkinorelease was. Nun ja, immerhin.

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    • Hauptsache du siehst ihn. Wo und wann ist egal. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass der Film im Heimkino groß an Atmosphäre verliert.

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  1. Review: The Nice Guys (Film) | Medienjournal - […] aus der Blogosphäre: CineKie: 7/10 Filmaffe: 4,5/5 Filmherum: 3,5/5 Der Kinogänger: […]

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