Vor zwei Tagen wurde der Trailer zum Remake des dänischen Thrillers „Speak No Evil“ veröffentlicht. Dieser Film stand ohnehin bereits auf meiner Watchlist, und nachdem mich der Trailer mehr als positiv überrascht hatte, fühlte ich mich fast schon genötigt, das Original direkt zu bestellen. Gesagt. Getan. Geschaut. Wie mir der Film gefallen hat, erfahrt ihr … jetzt!

Worum geht’s

Die Dänen Bjørn (Morten Burian) und Louise (Sidsel Siem Koch) machen gemeinsam mit ihrer Tochter Agnes (Liva Forsberg) Urlaub in der Toskana. Dort lernen sie die Niederländer Patrick (Fedja van Huêt) und Karin (Karina Smulders) sowie deren Sohn Abel (Marius Damslev) kennen, mit denen sie sich auf Anhieb gut verstehen. Ein paar Monate später erhalten Bjørn und Louise eine Einladung von Patrick und Karin, und beschließen, ihre neuen Freunde in deren Haus auf dem Land zu besuchen und mit ihnen ein verlängertes Wochenende zu verbringen. Doch bereits nach kurzer Zeit fühlen sich die Dänen unbehaglich – nicht zuletzt, da Patrick und Karin sich zunehmend merkwürdiger zu verhalten scheinen …

Meine Meinung

Ich mache es kurz und schmerzlos: „Speak No Evil“ ist ein durchaus sehenswerter Film, hat mich dann aber doch nicht so überzeugt, wie ich es nach den zahlreichen positiven Kritiken vermutet hätte. Die Darsteller machen ihre Sache gut, und insbesondere die düstere Atmosphäre sowie der langsame, aber stetige Spannungsaufbau haben mir durchaus zugesagt. Weniger gut gefallen hat mir jedoch das Drehbuch, das speziell im letzten Akt ziemlich schwächelt. Nicht nur, dass ich den „Twist“ und die letzte Einstellung des Films bereits nach 10 Minuten habe kommen sehen (ja, ich habe extra auf die Uhr geschaut), auch das Verhalten der Figuren wird zum Ende hin immer unglaubwürdiger bis komplett hanebüchen. So hanebüchen, dass es sich bei mir leider auch auf die Spannung auswirkte, denn mitfiebern konnte bzw. wollte ich ab einem bestimmten Punkt einfach nicht mehr.

Ein wenig schade ist das schon, denn abgesehen von den letzten 15 bis 20 Minuten, in denen die Geschichte ziemlich in sich zusammenfällt, hat mich der Film absolut überzeugt – zumal er durchaus interessante Fragen in den Raum und damit zur Diskussion stellt: Bis zu welchem Punkt sind Höflichkeit und Toleranz angebracht? Und wie würden wir in solch einer Situation reagieren? Allerdings wurden diese Fragen bereits 2015 in dem meiner Meinung nach insgesamt deutlich stimmigeren „The Invitation“ gestellt. Wer also einen spannenden Film mit Diskussionspotenzial sehen möchte, dem sei dieser hiermit aus tiefster Überzeugung ans Herz gelegt.

So oder so bin ich jetzt sehr gespannt, was Hollywood mit seinem Remake aus dieser Vorlage macht …

Meine Wertung: 7/10

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