Auch wenn es von uns Filmfans (ich hasse den Ausdruck „Cineast“, der trägt so einen überheblich-intellektuellen Beigeschmack in sich) schon oft ausgesprochen und sicherlich noch viel öfter gedacht wurde: Das Schlimmste an einem vergurkten Kinoabend ist in den seltensten Fällen der Film, meistens sind es die benachbarten Kinobesucher, die unser Hobby zur Qual werden lassen.
Zu dieser Erkenntnis ist auch stern.de in diesem äußerst gelungenen Artikel gekommen, für den ich dem Verfasser Ralf Sander an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank aussprechen möchte: Du sprichst mir aus der Seele.
Okay, machen wir uns nichts vor: Die Menschen, die sich von diesem Artikel angesprochen fühlen sollten, lesen den stern eh nicht – und für die BILD oder BRAVO ist dieses Thema nicht reißerisch genug. An dem Ist-Zustand wird sich also nichts ändern, doch es gibt ein paar einfache Regeln, die die Chance auf einen entspannten Kinobesuch ungemein erhöhen:
- Generell gilt: Das Wochenende (Freitag, Samstag, Sonntag) ist aufgrund des zu erwartenden Publikums grundsätzlich tabu! Einzige Ausnahme: Die Mittagsvorstellung.
- Sofern vermeidbar, sollte man sich niemals!!! auf die 20-Uhr-Vorstellung einlassen. Einen guten Kompromiss stellen die Vorstellungen zwischen 17 Uhr und 18 Uhr dar.
- Horrorfilme schaut man im Idealfall um 15 Uhr, Dramen nach Möglichkeit um 23 Uhr.
- Sollten sich Menschen im Kino befinden, die den Saal mit dem heimischen Wohnzimmer oder der benachbarten Kneipe verwechseln, sollte man sie höflich (aber bestimmt) darauf hinweisen, dass man sich durch ihre Gespräche, das laute Geraschel, auf dem Nebensitz abgelegte Füße, usw. gestört fühlt. Ob man es glaubt oder nicht: Den meisten Störenfrieden ist ihr Benehmen gar nicht bewusst und nach dem Hinweis oftmals sogar unangenehm.
So verfahre ich im CinemaxX Kiel nun bereits seit einigen Jahren und bin damit im Großen und Ganzen sehr zufrieden.
Sicherlich könnte man dank der immer besser werdenden Technik inzwischen auch komplett aufs Kino verzichten und auf DVD/HD DVD/Blu-ray setzen, doch machen wir uns nichts vor: Einen Film im Kino zu sehen, ist ein Erlebnis, das man einfach nicht auf die eigenen vier Wände übertragen kann – und eben dieses Erlebnis ist es, das uns zu dem hat werden lassen, was wir heute sind…
Ich bevorzuge mittlerweile auch die 14 Uhr Vorstellung. Da bleibt man größtenteils von nervenden Mitmenschen verschont.
Wie recht du hast. OV-Kinos sind zum Glück nicht ganz so schlimm betroffen. Aber ich bevorzuge auch noch aus einem anderen Grund die Nachmittagsvorstelleung: So kann man anschließend entspannt etwas essen und/oder trinken gehen und sich über den Fim austauschen, ohne dass man gleich bis tief in die Nacht dort hängenbleibt…
Ach und wie wär’s mit dem Ausdruck „cinephil“? 🙂
„cinephil“ klingt irgendwie so nach…Krankheit! Andererseits: Wenn ich bedenke, wieviele Menschen mich aufgrund meines Filmkonsums für krank oder zumindest bekloppt halten, scheint es wieder zu passen. 😉