Jack and the Giants (2013)

Ein gutherziger Bauernjunge (Nicholas Hoult), eine hübsche Prinzessin (Eleanor Tomlinson) und eine Riesen-Bedrohung, die diese beiden in ein Abenteuer führt, an dessen Ende der Bauernjunge nicht nur das Herz der Prinzessin erobert, sondern sich auch den Respekt des Königs verdient hat. Nein, originell ist „Jack and the Giants“ definitiv nicht. Böse Zungen könnten sogar behaupten, der Film sei vorhersehbar, kitschig und aufgrund seiner simplen Rollenverteilung rückwärtsgewandt. Aber ich verrate euch jetzt etwas: Es gibt Tage, da möchte ich einfach nur abschalten, dem Alltag entfliehen und in eine Welt eintauchen, in der Gut und Böse eindeutig definiert sind und das Gute am Ende gewinnt. Und genau für diese Tage sind Filme wie „Jack and the Giants“ perfekt geeignet.

Eine trotz ihrer Vorhersehbarkeit unterhaltsame Geschichte, sympathische (wenn auch arg eindimensionale) Figuren, gute Darsteller (u. a. Ewan McGregor, Stanley Tucci und Ian McShane) und Effekte, die zwar etwas zu CGI-lastig geraten sind, sich aber auch heute noch durchaus sehen lassen können, machen aus dem Film ein rundes Abenteuer, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt. Nein, ein Meisterwerk ist „Jack and the Giants“ sicherlich nicht. Aber durchaus solide Unterhaltung. Und an manchen Tagen sogar mehr als das.

Meine Wertung: 7/10

Between Worlds (2018)

Kennt ihr das, wenn ihr einen Film schaut, und schon nach wenigen Minuten denkt „Meine Güte, was zum Teufel schaue ich hier gerade eigentlich?“? So ging es mir eben mit „Between Worlds“, einem Film, von dem ich auch jetzt nach dem Ende des Abspanns nicht weiß, ob er ernst gemeint oder als Parodie gedacht war. Zumindest habe ich während des Films oft gelacht. Wirklich beabsichtigt dürfte das aber nicht gewesen sein.

Worum es geht? Um den heruntergekommenen Trucker Joe (Nicolas Cage), dessen Frau und Tochter bei einem Brand ums Leben gekommen sind. Um Julie (Franke Potente), die die Gabe besitzt, zwischen den Welten der Lebenden und der Toten zu wandeln. Und um Julies Tochter Billie (Penelope Mitchell), die nach einem schweren Unfall im Koma liegt, von Julie ins Leben zurückgeholt wird, sich danach aber irgendwie merkwürdig verhält.

Klingt gar nicht mal so uninteressant? Ist es auch nicht. Zumindest nicht auf dem Papier. Leider ist das finale Ergebnis eine ziemliche Katastrophe. In den ersten 10 Minuten bietet „Between Worlds“ dank unfassbar schlechter Dialoge durchaus einen gewissen Unterhaltungswert, doch danach plätschert der zuweilen erschreckend dilettantisch inszenierte Mystery-Thriller bis zum vorhersehbaren Twist vor sich hin, nur um dann im letzten Drittel die schlechten Dialoge vom Anfang noch mal zu toppen. Mittendrin: Ein völlig freidrehender Nicolas Cage, dem offenbar klar war, dass hier nichts irgendeinen Sinn ergibt, und der speziell im Finale in einem völlig anderen Film zu sein scheint.

Wer unfreiwillig komische Filme mag und Fan von Nicolas Cage ist, darf durchaus mal einen Blick riskieren. Alle anderen machen besser einen weiten Bogen um dieses Machwerk.

Meine Wertung: 3/10

Venom: Let There Be Carnage (2021)

Auf Bitten der Polizei interviewt Eddie Brock (Tom Hardy) den inhaftierten Serienkiller Cletus Kasady (Woody Harrelson). Dabei entdeckt Eddie Details, die letztlich dazu führen, dass Kasady zum Tode verurteilt wird. Kurz vor dessen Hinrichtung besucht Eddie Kasady ein weiteres Mal. Als die beiden zu streiten beginnen, beißt Kasady Eddie in die Hand, woraufhin sich in Kasady der Symbiont Carnage bildet …

Ich geb’s zu: Irgendwie mag ich den ersten Venom-Film. Ja, er ist absolut nichts Besonderes, und Venoms Wandlung vom menschenfressenden Monster zum Anti-Helden ergibt keinen rechten Sinn, aber Tom Hardys Performance macht einfach Laune, und für einen anspruchslosen Filmabend taugt der Film trotz seiner Schwächen allemal. Die Fortsetzung „Venom: Let There Be Carnage“ hingegen … nein. Einfach nur nein. Zwar gibt Tom Hardy auch hier wieder alles, doch der ganze Rest ist eine einzige Katastrophe. Na gut, vielleicht keine Katastrophe, aber noch mal deutlich schwächer als im schon nicht besonders starken Vorgänger. Die Streitereien zwischen Eddie und Venom nehmen viel zu viel Platz ein, und sind nach kurzer Zeit nicht mehr unterhaltsam, sondern eher ermüdend bis nervig. Die Handlung ist, obwohl streng genommen wenig bis gar nichts passiert, einfach nur wirr. Und abgesehen von Tom Hardy werden die an sich guten Darsteller komplett verschenkt – was insbesondere bei Woody Harrelson als Gegenspieler eine echte Schande ist. Klar, anschauen lässt sich der Film schon. Ihr verpasst aber auch absolut nichts, wenn ihr eure Zeit anders verbringt.

Meine Wertung: 5/10 (mit Tendenz zur 4)

The Forever Purge (2021)

Vor acht Jahren wurde die Purge von Präsidentin Roan abgeschafft, doch nach ihrer Wiederwahl lassen die Neuen Gründungsväter das jährliche Ereignis wieder aufleben. Als die Nacht endet, geht das Morden allerdings weiter: Radikale Nationalisten wollen sich „ihr“ Land zurückholen, und töten jeden, der sich ihnen in den Weg stellt oder ihrer Meinung nach nicht zu Amerika gehört …

Die „The Purge“-Reihe war schon immer politisch, dabei aber noch nie besonders subtil – und „The Forever Purge“ macht hier keine Ausnahme. Der Film ist deutlich von der Trump-Ära inspiriert, bleibt dabei aber leider viel zu oberflächlich, und enttäuscht durch die vertanen Chancen. Wie spannend wäre es gewesen, zu sehen, wie die Neuen Gründungsväter zurück an die Macht kommen. Oder zu erleben, wie sich die Menschen über die Jahre radikalisieren, organisieren, und so zu den Forever-Purgern werden. Kurz: Wie es zu der Situation im Film kommen konnte. All dies wird in „The Forever Purge“ nur beiläufig angedeutet (Stichwort Fake-News), oder durch ein simples Feindbild (letztlich sind die Purgers allesamt rassistische Nationalisten) stark vereinfacht. Was bleibt, ist eine durchaus kompetent gefilmte Hetzjagd mit gelungenen Actionszenen und sympathischen Figuren, die als düsterer Actionthriller gut funktioniert, als Gesellschaftskritik aber weit hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt.

Meine Wertung: 6/10

Wolf Like Me – Staffel 1

Durch einen Autounfall lernt der alleinerziehende Gary (Josh Gad) die sympathische Mary (Isla Fisher) kennen, doch obwohl beide direkt einen Draht zueinander haben, lässt Mary ihn bereits nach dem ersten Date sitzen. Aus gutem Grund, wie Gary schon bald unfreiwillig herausfindet …

Der Titel dieser gerade mal 2 1/2 Stunden kurzen Serie lässt bereits erahnen, aus welchem Grund Mary Gary auf Distanz hält: Sie ist ein Werwolf. Dennoch handelt es sich bei „Wolf Like Me“ keineswegs um eine Horrorserie, sondern vielmehr um eine romantische Komödie, in der zwei einsame, vermeintlich kaputte Menschen trotz aller Widrigkeiten zueinander finden. Die Werwolfthematik dient lediglich als Metapher für all die Makel und Päckchen, die wir mit uns tragen, und die uns nur allzu oft glauben lassen, nicht gut genug zu sein. Dementsprechend lebt „Wolf Like Me“ auch nicht von blutigem Horror, der Wolf wird nur ein einziges Mal von der Leine gelassen, sondern von den sympathischen Figuren, der tollen Chemie zwischen Isla Fisher und Josh Gad, und nicht zuletzt von den zuweilen herrlich bissigen (entschuldigt das Wortspiel) Dialogen. Zugegeben, das alles ergibt keinen Meilenstein, aber verdammt sympathische Unterhaltung mit einer tollen Botschaft – und mehr braucht es manchmal nicht, um mich glücklich zu machen.

Meine Wertung: 8/10

Kurz abgehakt: „Better Watch Out“ (2016)

Der 12-jährige Luke (Levi Miller) ist heimlich in seine fünf Jahre ältere Babysitterin Ashley (Olivia DeJonge) verliebt. Da Ashley kurz davor steht umzuziehen und die Stadt zu verlassen, nimmt Luke kurz vor Weihnachten all seinen Mut zusammen und offenbart ihr seine Gefühle, die Ashley jedoch nicht erwidert. Als plötzlich Unbekannte vor dem Haus auftauchen und die beiden terrorisieren, sieht Luke seine große Chance gekommen, Ashley zu beweisen, dass er doch der Richtige für sie ist …

Was. Zum. Teufel. Ich habe keine Ahnung, wieso ich diesen Film erst jetzt gesehen habe, aber ich könnte mich dafür ohrfeigen, mir damit so viel Zeit gelassen zu haben. Was ich damit sagen möchte: „Better Watch Out“ ist gut, RICHTIG gut, und zählt für mich zu den größten positiven Überraschungen, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Nicht zuletzt, da der Film nicht wirklich das ist, was man als Zuschauer zu Beginn vermutet. Die so spannende wie wendungsreiche Geschichte ist abgrundtief böse, der makabere Humor tiefschwarz und die Darsteller haben sichtlich Spaß an ihren Rollen. Ohne Übertreibung: Ich habe mich die kompletten 90 Minuten lang köstlich amüsiert – in den letzten Minuten des Films dürfte ich so ein breites Grinsen im Gesicht gehabt haben, dass ich vermutlich auch als Joker durchgegangen wäre. Da zücke ich doch gerne vergnügt die Bestwertung! 🙂

Meine Wertung: 10/10

„Better Watch Out“ kann derzeit bei Netflix geschaut werden.

Auch wenn ich den Trailer hier wie immer verlinke: Tut euch selbst einen Gefallen und schaut ihn euch nicht an. Er verrät einfach zu viel von der Handlung …

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