[Kino] Ein kurzes Fazit zu „Creed“

Um sich seinen Traum von einer Karriere als Profiboxer zu erfüllen, kündigt Adonis Johnson (Michael B. Jordan) seinen Job und zieht nach Philadelphia. Dort erhofft er sich Hilfe von dem ehemaligen Weltmeister Rocky Balboa (Sylvester Stallone). Rocky jedoch hat die Boxhandschuhe an den Nagel gehängt und mit dem Boxsport endgültig abgeschlossen. Doch Adonis ist hartnäckig. Und der Sohn von Rockys verstorbenem Freund Apollo Creed …

Rocky ist zurück! Und damit meine ich nicht zwingend Sylvester Stallone, sondern all das, was die Rocky-Filme seit jeher auszeichnet. Sympathische Figuren, so simple wie zutreffende Lebensweisheiten, flott inszenierte Trainingssequenzen und packende Kämpfe – „Creed“ bietet alles, was diese Filmreihe (zumindest Teil 1, 2 und 6) so großartig macht und verpackt es in eine einerseits altmodische, gleichzeitig aber auch moderne Inszenierung. Insbesondere Adonis‘ erster Profiboxkampf, den die Kamera ohne sichtbaren Schnitt und zwischen den Kontrahenten umherfliegend begleitet, beeindruckt ungemein und bleibt lange in Erinnerung.

Dasselbe gilt für die Leistung des talentierten Michael B. Jordan. Und natürlich insbesondere für Sylvester Stallone, der die Rolle seines Lebens mit genau der richtigen Mischung aus Gelassenheit, Melancholie und Kampfgeist spielt. Die Chemie zwischen den beiden stimmt ab der ersten Minute, so dass die unvermeidliche Staffelübergabe nicht traurig stimmt, sondern hoffnungsvoll in Richtung „Creed 2“ blicken lässt.

Möchte man zwingend etwas kritisieren, bleibt eigentlich nur die etwas innovationslose Geschichte übrig. Aber hey, auch diese gehört seit jeher zu den Rocky-Filmen …

Meine Wertung: 8/10

[Kino] Ein kurzes Fazit zu „Die 5. Welle“

Vier Angriffswellen haben die Menschheit so gut wie ausgelöscht, nun bereiten die außerirdischen Angreifer die fünfte Welle vor. Während die 16-jährige Cassie (Chloë Grace Moretz) mit Hilfe ihrer Zufallsbekanntschaft Evan (Alex Roe) versucht ihren kleinen Bruder zu finden, bereitet Colonel Vosch (Liev Schreiber) mit den wenigen Überlebenden einen Gegenschlag vor, um „die Anderen“ aufzuhalten …

Es ist ein Trauerspiel: „Die 5. Welle“ bietet mit den außerirdischen Invasoren, die menschliche Gestalt annehmen können und einen finsteren Plan verfolgen, eine grundsätzlich interessante Geschichte und hat auch durchaus gute Ansätze, versagt aber dennoch auf fast allen Ebenen. Die Twists stinken drei Meilen gegen den Wind, die Ereignisse wirken mit zunehmender Laufzeit nicht nur immer gehetzter, sondern werden auch immer hanebüchener und die sich bereits früh anbahnende Liebesgeschichte sorgt für die wohl peinlichsten Dia- und Monologe seit der Twilight-Saga.

Dass „Die 5. Welle“ kein kompletter Rohrkrepierer ist, verdankt der Film größtenteils seinen engagierten Darstellern und der simplen Tatsache, dass die Grundidee durchaus ausbaufähig ist. Immer wieder blitzt in einzelnen Szenen durch, dass so viel mehr möglich (gewesen) wäre. Mal schauen, was die Fortsetzungen daraus machen – so sie denn überhaupt noch kommen.

Mit Blick auf den Film als Einzelwerk bleibt mir nur zu sagen: Wirklich schade um das Potenzial!

Meine Wertung: 4/10

[Kino] Ein kurzes Fazit zu … „Die Vorsehung“

Weil ihnen der Serienkiller Charles (Colin Farrell) stets einen Schritt voraus zu sein scheint, bitten die beiden FBI-Agenten Merriweather (Jeffrey Dean Morgan) und Cowles (Abbie Cornish) den ehemaligen Psychoanalytiker Dr. John Clancy (Anthony Hopkins) um Hilfe. Durch Clancys Gabe, Geschehnisse intuitiv zu rekonstruieren und auch vorherzusehen, erhoffen sich die FBI-Agenten den entscheidenden Vorteil. Doch Charles scheint nur auf seinen neuen Gegenspieler gewartet zu haben …

Ein übernatürlicher Serienkiller-Thriller mit durchweg guten Darstellern – es gibt wahrlich sinnlosere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Auch wenn „Die Vorsehung“ das Rad nicht neu erfindet und in seiner Gesamtheit etwas vorhersehbar bleibt, so bietet der Film dennoch die eine oder andere kleine Überraschung und besticht zudem durch eine vorbildlich düstere Atmosphäre. Außerdem macht es aufgrund der sympathischen Figuren und der stimmigen Chemie einfach Laune, Abbie Cornish, Jeffrey Dean Morgan und insbesondere Anthony Hopkins bei der Jagd nach dem mysteriösen Killer und dessen Motiv zu beobachten. Kein Film für die Ewigkeit, aber auch keine Zeitverschwendung. Wobei, so viel sei verraten, insbesondere die finale Aufklärung länger im Gedächtnis haften bleibt, als ich anfangs vermutet hätte.

Meine Wertung: 6/10

[Kino] Ein kleines Fazit zu … „Ant-Man“

Morgen startet die Comic-Verfilmung „Ant-Man“ in unseren Kinos und beendet damit die zweite Phase des Marvel Cinematic Universe, kurz MCU. Dass statt der Avengers ausgerechnet der eher unbekannte Ant-Man als Abschluss gewählt wurde, erscheint auf den ersten Blick merkwürdig, erweist sich im Nachhinein jedoch als richtige Entscheidung. Denn während „Avengers: Age of Ultron“ eine eher uninspirierte, wenngleich sehr unterhaltsame Fortsetzung ist, bringt „Ant-Man“ noch mal frischen Schwung ins MCU.

An der Geschichte liegt dies jedoch nicht, diese ist, wie auch der Bösewicht, einmal mehr recht eindimensional und oberflächlich geraten und löst nicht mal ein Zucken im Mundwinkel aus. Ein Wissenschaftler (Michael Douglas) entwickelt einen Anzug mit Superkräften, den sein Protegé (Corey Stoll) für terroristische Zwecke nutzen möchte, woraufhin der Wissenschaftler mit einem sympathischen Nachwuchshelden (Paul Rudd) das Schlimmste verhindert. Kennen wir schon. Wollen wir nicht mehr. Kriegen wir trotzdem immer wieder. Nein, die Stärken von „Ant-Man“ liegen in der kindlich-unbeschwerten Inszenierung, die, ähnlich wie in „Guardians Of The Galaxy“, gerne auch mal ins Alberne abdriftet, ohne den Film dabei lächerlich wirken zu lassen. Insbesondere Michael Peña sorgt als Möchtegern-Gauner für zahlreiche Lacher und stellt den wohl witzigsten Sidekick seit Ewigkeiten dar. Und was dem Film ebenfalls unheimlich gut tut, ist der Verzicht auf scheinbar unkontrollierte Bombast-Action, wie sie zuletzt in „Avengers: Age of Ultron“ zu sehen war. Während dort im Finale eine ganze Stadt auseinandergenommen wird, muss in „Ant-Man“ lediglich eine Spielzeugeisenbahn dran glauben. Die Miniatur-Action wirkt mit ihren zahlreichen Witzen über und Anspielungen auf die Größenunterschiede zuweilen zwar etwas bemüht, funktioniert größtenteils aber hervorragend. Leider gilt dies nicht für die Effekte, die oftmals erschreckend künstlich und seltsam steril wirken. Vielleicht ist dies aber auch schlicht ein Resultat der kindgerechten Inszenierung. Wer weiß, wie gruselig realistisch aussehende Ameisen in Übergröße ausgesehen hätten …

Nichtsdestoweniger ist „Ant-Man“ ein verdammt unterhaltsamer Film – und mit Blick auf das MCU ein gelungener Abschluss, der zeigt, dass Effekte und Bombast nicht alles bedeuten.

Ach ja, wie immer gilt: Den Abspann abwarten! Komplett abwarten!

[Kino] Ein kurzes Fazit zu … „DUFF: Hast du keine, bist du Eine!“

Wolltet ihr schon immer mal als einziger Erwachsener mit zahlreichen Teenagerinnen im Kino sitzen und zweifelnde Blicke ernten? Dann empfehle ich euch aktuell die Highschool-Komödie „DUFF: Hast du keine, bist du Eine!“! In dieser erfährt die eigentlich selbstbewusste Bianca (Mae Whitman), dass sie als DUFF (Designated Ugly Fat Friend) ihrer zwei besten Freundinnen (Bianca A. Santos, Skyler Samuels) angesehen wird und es als solche ihre Aufgabe ist, potenzielle Interessenten mit Informationen über ihre attraktiven Freundinnen zu versorgen. Klar, dass Bianca sich das nicht gefallen lassen möchte.

Highschool-Komödien. Kennst du eine, kennst du alle. Auch bei „DUFF: Hast du keine, bist du Eine!“ steht das Ende bereits von der ersten Minute an fest. Doch wie so oft im Leben, ist auch hier der Weg das Ziel. Und den (fast ausschließlich) sympathischen Figuren dabei zuzusehen, wie sie auf das unvermeidliche Ende zusteuern, macht durchaus Laune und sorgt dank pointierter Dialoge und origineller Einfälle für zahlreiche Lacher. Der Film lebt hierbei insbesondere von seiner lockeren und unbeschwerten Art, die nicht zuletzt Hauptdarstellerin Mae Whitman zu verdanken ist. Diese blüht in ihrer Rolle als verunsicherter Horrorfilm-Nerd regelrecht auf und hat die Sympathien trotz zahlreicher peinlicher Situationen stets auf ihrer Seite. Dass ganz nebenbei ernste Themen wie Cyber-Mobbing oder elterliche Gleichgültigkeit thematisiert werden, ohne diese zu verharmlosen oder den erhobenen Zeigefinger auszuspielen, macht diese durchweg gelungene Highschool-Komödie noch sympathischer.

[Kino] Ein kurzes Fazit zu … „Für immer Adaline“

Für immer jung zu sein. Diesen Wunsch können nur Menschen äußern, die sich keine Gedanken über die daraus entstehenden Konsequenzen gemacht haben. Adaline (so elegant wie attraktiv: Blake Lively) hingegen kennt die Konsequenzen genau. Seit einem schweren Autounfall im Jahr 1937 altert sie nicht mehr. Und lebt aus Angst vor Verlust und wissenschaftlicher Aufmerksamkeit stets allein. Alle 10 Jahre wechselt Adaline ihren Namen und ihren Wohnort, lediglich ihre inzwischen greise Tochter Flemming (Ellen Burstyn) kennt ihre Identität. Bis sich der charmante Ellis (Michiel Huisman) in Adaline verliebt und sie sich zu fragen beginnt, ob ihre selbst gewählte Isolation die richtige Art zu leben ist …

Ein schöner Film. Mit diesen drei Worten lässt sich „Für immer Adaline“ perfekt beschreiben. Die Geschichte ist schön. Die Bilder sind schön. Die Musik ist schön. Die Menschen sind schön. Die Botschaft ist schön. Doch wie das immer so ist, wenn einfach alles schön ist: etwas fehlt. In diesem Fall die emotionale Tiefe, die aus „Für immer Adaline“ mehr gemacht hätte, als „nur“ einen schönen Film. So werden Adalines Einsamkeit und Tragik zwar angerissen und kommen insbesondere in den Momenten mit ihrer Tochter gut zur Geltung, doch kratzt der Film hier letztlich nur an der Oberfläche und widmet sich stattdessen lieber ausgiebig der dann doch eher unspektakulären Liebesgeschichte zweier schöner Menschen. Welche Möglichkeiten liegen gelassen wurden, zeigt das letzte Drittel mit dem Erscheinen Harrison Fords, der hier seine beste Leistung seit langem abliefert und dem Film die emotionale Intensität gibt, die er von Anfang an verdient gehabt hätte.

Dennoch: Ein schöner Film.

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